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tomcat

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tomcat

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Beitrag 124813 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 00:53]

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Ich finde nicht, dass man Turbinen-getriebene RC Modelle mit Modellraketen vergleichen kann. Wer kann oder will schon mehrere Tausend Euro für ein Turbinenmodell ausgeben, wenn er auch noch weiß, dass er es nicht einmal pilotieren kann. Da beschränkt sich der Kreis der Käufer schnell selbst.

Jeder, der mal ein Turbinenmodell als Schüler über ein sog. Lehrer-Schüler Modul führen durfte weiß, dass ein Rooki verdammt viel Adrenalin im Blut hat und ihm nach wenigen Minuten buchstäblich die Knie zittern. Da hinkt jeder Vergleich!

Viele Grüße
Thomas
Achim

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Achim

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Beitrag 124816 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 04:34]

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Zitat:
Original geschrieben von Turambar

Das passiert dank Backups vielleicht einmal in 500 Flügen.



Das halte ich für extrem untertrieben. Kein Flugtag wo nicht eine Rakete abstürzt. Die kann dann mit 400 Sachen und einigen Kiliogramm Gewicht runter kommen. Schon mal die Energie ausgerechnet?
Ich finde nicht dass die Regelungen in DL zu streng sind. Was brauchen wir denn? Die Erlaubnis des Grundstückeigentümers und die Freigabe des Luftraums. Sonst nichts. Das ist doch nicht übertrieben.
Die beste Versicherung geben Absturzschäden ist noch immer ein großzügig bemessenes Startgelände sowie das Fehlen von Zuschauern . das ist das wichtigste überhaupt. Also, je weniger Leute von diesen Veranstaltungen wissen desto besser.

Gruß,
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Tom

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Tom

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Beitrag 124822 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 10:51]

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Raketen werden als Flugmodelle niemals aussterben.
Egal welche gesetzlichen Hürden es in Zukunft geben wird. Vor zig Jahren war es auch einfacher einen Führerschein für ein Auto zu machen.

Wer wirklich INTERESSE an diesem Hobby hat, der wird sich nicht wirklich davon abhalten lassen.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Was mich etwas nachdenklicher macht, ist die Tatsache dass etwas erst "hipp" sein muss um zu einem "Hype" zu werden. Vergleiche ich mal den "Hype" den unser Hobby vor kurzem durch die Zulassung der AT und CTI's erlebte mit der Ernüchterung wieviele jetzt neu dazu gekommen sind und mitfliegen, dann sieht man doch ganz deutlich, dass nur der "harte Kern" daran Teil hat.

Warum ist das so?
Meiner Meinung nach fehlt einfach das Interesse was selber zu schaffen.
Die Hürden im Gesetz als Ansporn zu nehmen um ein geliebtes Hobby ausüben zu können.
Kaum jemand ist doch wirklich bereit sich die Mühe zu machen, wenn gleich man in anderen Bereichen alles serviert bekommt (Ready to fly etc.) Warum soll man sich den Kopfzerbrechen wie man etwas bauen könnte, wenn andere alles mundgerecht liefern ?

Heute einen kleinen Modellheli, wenn der kaputt gefolgen wurde halt nen RC-Car und wenn der auch hinüber ist, dann halt die Simulationen am PC. Ob Eisenbahn, Flieger oder Offroad-RC. Man kann nach herzenlust fliegen, fahren, crashen... ganz ohne Verantwortung für Schäden zu übernehmen. Bei jedem Wetter, man braucht keine Startplatz und keine Infrastruktur um das Modell herum.

Aus diesem Grund wird unsere Szene immer klein und überschaubar bleiben. Jeder wird dank Internet den anderen irgendwie kennen. Aber aussterben werden die Raketen als Flugmodell nie, selbst wenn der Gesetzgeber sie verbieten würde.

Gruß
Tom


Achim

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Achim

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Beitrag 124831 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 12:13]

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Zu Tom´s Beitrag Beifall klatsche..

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Andreas B.

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Beitrag 124834 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 12:39]

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@Tom, das sehe ich genau sowink !

Andreas

Nicht quatschen, machen ;-)!

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Dino

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Dino

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Beitrag 124860 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 16:28]

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Zitat:
Dafür habe ich allergrößte Sympathie, denn genau dasselbe Ziel hatten wir in meiner Jugend auch. Damals gab es keine käuflichen Treibsätze und keine Bausätze. Wer eigene Raketen fliegen lassen wollte, der mußte als erstes zusehen, daß er seinen Treibstoff anrührt und einen Motor zum Funktionieren bringt.

Zitat:
Übrigens nannte das kein Mensch "Motor", sondern nur "Rakete". Und wir bauten auch weder Modellraketen noch Raketenmodelle, sondern Raketen. Ohne Treibstoff drin war das keine Rakete, sondern, tja, vielleicht eine raketenförmige Hülle. Es war einfach enorm faszinierend, das "flammende Inferno" des brennenden Treibstoffs so zu bändigen, daß er wie ein gezähmtes Raubtier seine Energie geregelt abgibt und die Rakete fliegt. Es ist uns oft genug auch nur um die Ohren geflogen, was wir übrigens völlig unbeeindruckt als Preis der Forschung abhakten.



auch wenn`s sonst eher wenig gemeinsame Positionen mit Peter gibt, in DIESEM Punkt kann ich nur zustimmen: Damals ging es um Raketenbau auf der elementaren Ebene, nicht um Modelle. Nicht vergleichbar mit dem, was heute noch geht.

Gruß

Dino

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"Protect your privilege to fly rockets by not making the headlines or becoming a statistic. "
Oliver Arend

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Beitrag 124861 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 16:39]

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In gewissen Grenzen kann man heute aber noch komplette Raketen mit Hybridmotoren selbst bauen. Man muss auch bedenken, dass einem hier in Deutschland selten Kohlebergwerkshalden oder Tagebaue von mehreren Quadratkilometern Ausdehnung mit einem leeren Luftraum obendrüber zur Verfügung stehen.

Oliver
Hermann

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Beitrag 124872 [Alter Beitrag08. Juli 2007 um 19:41]

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Das Hobby Modellraketen wollte ich nie aufgeben. Ich habe einen Bekannten, der einen kleinen Modelleisenbahnladen hat. Letztes Jahr hat er noch gestöhnt, das es kaum Nachwuchs beim
Modelleisenbahnbau gibt. Am Freitag war ich wieder ( seit über einen Jahr ) in seinen Laden. Diesmal
hat er mir erzählt, das immer mehr Jugendliche und jüngere Erwachsene in seinen Laden kommen.
Ich glaube in jeden Hobby gibt es ein Auf und ein Ab. Vor ein paar jahren, wollte kaum einer Wasserraketen bauen und jetzt werden es immer mehr.

Gruß: Hermann

Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs.

(Carl Amery)

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Beitrag 125258 [Alter Beitrag16. Juli 2007 um 11:01]

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Ich bin ja auch relativ "neu", habe erst Wasserraketen gebaut, bin dann irgendwann auf Feuer umgestiegen, und habe am Anfang reichlich Verluste gehabt. Als Schüler wäre ich dort wieder ausgestiegen, auch wegen den Kosten.
Da ich aber gerne tüftele und es nicht abkann, wenn etwas selbst gebautes nicht korrekt funktioniert, bin ich dabei geblieben, es braucht aber Ausdauer um in dem Hobby weiter zu kommen als die üblichen Bausätze, auch was die gesetzliche Seite angeht (T2-Schein etc.).

Ich denke da liegt auch das Problem: Die Jugend heutzutage hat da zuwenig Ausdauer, wenn etwas ein paar Mal nicht klappt suchen sich die meisten ein neues Hobby, tagelanges fummeln bis etwas so aussieht wie man es möchte, das gibts nicht mehr so oft. Man geht in den Laden und kauft sich für 99 Euro einen Hubschrauber, das fliegt auch. Aufladen und los gehts. Wenn der mal abstürzt ist höchstens etwas verbogen.
Wenn eine Rakete nach 2 Wochen Arbeit runterkommt kann man oft den Rest in die Tonne werfen.

Dann bleibt da die "Umwelt": Ich erlebe immer wieder schräge Blicke, besorgte Anfragen und anderes wenn ich mit Sohnemann auf der Wiese eine Rakete aufbaue. Es ist hierzulande nun einmal so, dass jeder bei "Modellflugzeug" Anerkennung und Interesse zeigt, bei "Modellrakete" eben nicht. Würde man da eine Turbine reinstecken, wären alle begeistert, mit einen halb so starken Raketenmotor gehen alle auf Abstand!
Die Modellbauvereine tun ihr übriges, Starts erlauben sie meistens nicht.

Dennoch möchte ich beim nächsten Flugtag des örtlichen Vereins einmal versuchen meine Raketen dort auszustellen, vielleicht schafft das bei dem einen oder anderen Interesse, die Modellbauer sind ja prinzipiell geeignete Kandidaten für Neuzugänge. Vielleicht sollte man das öfters machen, wenn man dort sowohl kleine als auch die eine oder andere HP-Rakete aufbaut, wird man da sicher einen interessanten Tag haben, ist ja mal was anderes als Flugzeuge und Hubschrauber.

Louis

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Peter

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Peter

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Beitrag 125268 [Alter Beitrag16. Juli 2007 um 12:56]

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Zitat:
Original geschrieben von Lschreyer
Ich bin ja auch relativ "neu", habe erst Wasserraketen gebaut, bin dann irgendwann auf Feuer umgestiegen, und habe am Anfang reichlich Verluste gehabt. Als Schüler wäre ich dort wieder ausgestiegen, auch wegen den Kosten.

An der Stelle erwähne ich immer wieder gerne die Erfahrungen mit der Nachbarschaft, wo vor einigen Jahren eine Kindermeute zusammen kam (so 4-5 Jungen und ebensoviele Mädchen), denen ich auf einer Nachbarschaftsparty mal einen geflügelte Held 1000 vorführte. Das löste eine sofortige Raketeneuphorie aus und alles stürmte meinen Bastelkeller um mit Schere, ABS Kunststoff, Sekundenkleber und Held 1000 für Nachschub zu sorgen. In den nächsten Wochen wurden Papprollen und ähnliche Zutaten zu größeren Raketen verarbeitet, wobei interessanterweise sowohl eine gewisse Konkurrenz aufkam ("ich kanns besser") als auch ein ausgleichender Zusammenhalt. Keiner sollte ohne fliegende Rakete bleiben, da half man sich auch gegenseitig mit Tips und Klebstoff. Wir veranstalteten auf der Wiese am Stadtrand richtige Privatflugtage, zu denen Kinder und Eltern wie eine Karawane ausrückten.

Die Kids waren total begeistert, solange ihre eigenen Konstruktionen zum Einsatz kamen. Das Erlebnis, etwas mit einfachen Mitteln selbst gebaut zu haben, das dann als Rakete in den Himmel fliegt, war für sie überwältigend. Die ersten Estes Bausätze aus dem örtlichen Laden haben die Begeisterung merklich gebremst. Erstens hatte nicht jeder ein üppiges Taschengeld, zweitens war nicht jeder in der Lage, die komplizierteren Modelle gut zu bauen. Und wenn, dann funktionierten sie nicht lange. Irgendwann ist es dann eingeschlafen, längst vor T2 oder HPR.

Ich glaube, da kam auch eine heimliche Enttäuschung auf als die Kids begriffen, daß es Regale voller Fabrikware gibt, die so bunt und geschleckt und gestylt daher kommen, daß die eigenen Konstruktionen nicht mithalten konnten.

Fazit: Es kommt darauf an, wie man den Kids das fliegende Hobby vormacht. Wo der Kommerz regiert, dort gibts natürlich "Ready to Fly" ebenso wie teure Modelle. Aber wo ist der "Lustgewinn", den eine selbst umgebaute Papprolle bringen kann?
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