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Dino

SP-Schnüffler

Dino

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Beitrag 119352 , Druckschwankung [Alter Beitrag08. Mai 2007 um 12:52]

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Hi,

wenn dieser Zacken einen plötzlichen Druckanstieg bei Brennschluss anzeigt, kann das doch zwei mögliche Ursachen haben:
1. der von Euch schon genannte "Kolbeneffekt"
2. der Druck war während der Brenndauer des Motors niedriger als der Umgebungsdruck, und der Zacken bedeutet den Rücksprung auf den Normalwert.
Im letzteren Fall wäre zu überlegen, wie der arbeitende Motor zu einem Unterdruck im Bereich des Meßfühlers führen könnte. Da wird eine Menge Gas nach unten beschleunigt, könnte das nicht im Bereich um die Düse zu einem Unterdruck führen, der sich in der Rakete bis zum Sensor fortsetzt?
Nur so `ne Idee...

Gruß

Dino

Sicherheitskodex - short version:
"Protect your privilege to fly rockets by not making the headlines or becoming a statistic. "
Rolli

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Rolli

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Beitrag 119364 [Alter Beitrag08. Mai 2007 um 16:48]

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Zitat:
Die Fallschirmkammer ist wahrscheinlich nicht druckmäßig von der Elektronik getrennt. Bei Brennschluß bewirkt die plötzliche negative Beschleunigung, daß der Fallschirm in Richtung Spitze fliegt.


Beides trifft nicht zu, da der Fallschirm die Kammer voll ausfüllt, von der Klappe sogar noch zusammengedrückt wird.
Hier kann man in das Fach über der Fallschirmkammer sehen. Belüftungslöcher sind seitlich 4 a 2mm vorhanden.
Innenansicht Ariane
Fallschirmkanmmer und Elektronikbay sind voneinander getrennt. Unterhalb des SALT ist noch das Akkufach.

Ich denke, die Problematik mit dem Zacken liegt in der Form und Eigenschaft des Modells selbst (Booster etc.) großer CW-Wert. Ich sagte schon weiter oben, dass die SALT-Aufzeichnungsgrafik bei anderen Flügen ähnlich aussahen. Wie hier z.B. Ich weiß aber hier nicht mehr genau, welcher Motor drinn war. Auch zu dem kleinen Hopserzacken am Ende der Aufzeichnung kann ich nichts sagen. Höchstwahrscheinlich bei der Landung ein Luftstoß...



Grüße, Rolli

P.S. Macht Euch nicht verrückt mit den kleinen Zacken... Der SALT hat bei mir bisher immer und jedes Mal funktioniert und das ist doch wohl die Hauptsache. Ich werde jedenfalls die Ariane in der jetzigen Konfiguration noch mehrmals fliegen.
osmadie

SP-Schnüffler


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osmadie

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Beitrag 119368 [Alter Beitrag08. Mai 2007 um 17:11]

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Hi Rolli,
ich würde trotzdem gerne wissen, woher der Zacken kommt (bin halt neugierig... big grin )

Ich habe noch eine Idee: Kann es sein, dass der Drucksensor bei starken Beschleunigungen einen Fehler misst? Soweit ich weiss, sind Drucksensoren "mechanische Teile". So könnte eine Störung bei Brennschluss (starker Beschleunigungswechsel) und bei der Landung (Aufprall-Schock) in den Messkurven sichtbar sein.

Hat jemand schon mal einen Salt während der Aufzeichnung auf den Boden fallen lassen? Gibt das in der Messkurve auch einen Peak? Wie wäre es mit einem Schleuder-Test bei unterschiedlichen Salt-Einbaulagen. Wenn es keinen Einfluss der Beschleunigung auf den Messwert gibt, so sollte der Salt dauerhaft die gleiche Höhe anzeigen. Gibt es bereits Versuche hierzu oder hat jemand Zeit und die Möglichkeit, solche Tests zu machen?

Gruß,
Oliver

Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
Werner Heisenberg
Winfried

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Beitrag 119390 [Alter Beitrag08. Mai 2007 um 21:44]

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Hallo Rolli,

der kleine Zacken, wie Du ihn bezeichnest, macht mir wirklich Sorgen. In der zuletzt gezeigten Kurve rettet Dein Modell nur die Schutzzeit. Hätte der Motor 1 s länger gebrannt, wäre der Fallschirm ca. 1 s nach Brennschluß gekommen, da der Zacken über 1 s lang eine abnehmende Höhe zeigt. Das liegt außerhalb des Toleranzbereichs des SALT!
Dein Modell startet mit 10G. Bei Brennschluß muß sich bei der entsprechenden negativen Beschleunigung etwas bewegen, das einen Überdruck in der SALT-Kammer bewirkt. Ein Strömungseffekt würde sich meiner Meinung nicht so darstellen können, da die Geschwindigkeit stetig und nicht sprungartig abnimmt. Der Peak am Ende ist mir ebenfalls schleierhaft. Ich habe so etwas noch nie gesehen.

Hallo Oliver,

der Sensor sollte auch bei höheren Beschleunigungen nicht in dieser Größenordnung reagieren, allerdings glaube ich, hat Rolli den Micro waagerecht eingebaut, so daß die Membran des Sensors in der ungünstigen Lage liegt. Trotzdem kann ich das nicht glauben. Schon eher könnte ich mir einen Lötfehler vorstellen. Wenn die Elektronik wirklich druckdicht zur Fallschirmkammer eingebaut ist, wäre das meine einzige Erklärung.

Mit dem Flugschreiber Modus läßt sich übrigens das Verhalten bei höheren Beschleunigungen leicht testen. Einfach den SALT in den Flugschreiber Modus programmieren und dann die Elektronik leicht auf den Tisch aufsetzen. Achtung: nicht direkt mit dem Sensor auf den Tisch klopfen und auch nicht mit dem filigranen SMD Stecker!!!! Vorsicht: auch bei leichtem Klopfen auf den Tisch werden schnell hunderte von G erreicht!!!! Am besten den SALT in eine EGB Tüte stecken, den SALT in die Faust nehmen und mit dann mit der Hand auf den Tisch klopfen.

Winfried
Reinhard

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Reinhard

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Beitrag 119392 [Alter Beitrag08. Mai 2007 um 22:05]

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Hi,

bei der Klopfmethode empfiehlt es sich oft zu klopfen, weil eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass man zwischen zwei Messungen klopft und somit das Ereignis nicht detektiert werden kann. Man braucht aber nicht wirklich auf den Tisch zu klopfen, man kann durch einfaches Schütteln mit der Hand schon relativ große Beschleunigungen erzeugen, die auch länger andauern als das Klopfen.

Eine andere Möglichkeit ist die "Armzentrifuge". Einfach den SALT in die Hand nehmen und wild mit dem Arm rotierten. Nach ein paar Sekunden wird das relativ unangenehm, weil es einem das Blut in die Hand drückt. Auf diese Art habe ich mal 16g gemessen als ich einen Eigenbau getestet habe.

Allerdings ist die Rate mit der sich die Beschleunigung am Ende der Brenndauer ändert bei den meisten Motoren eher gering. Man braucht sich dazu nur die Schubkurve ansehen. Der Luftwiderstand ändert sich auch nur geringfügig und vor allem nicht schlagartig. Was sich aber ändert ist das Vorzeichen der Beschleunigung.

Gruß
Reinhard
Winfried

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Beitrag 119400 [Alter Beitrag09. Mai 2007 um 09:24]

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Reinhard hat natürlich recht. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß jemand den Abtastzeitpunkt erwischt, der nur 16x135 Mikrosekunden dauert. Die Schleudermethode ist auf jeden Fall geeigneter. Nur würde ich den SALT in einen kleinen Behälter einbauen und diesen an einer Schnur im Kreis schleudern, das schont den Arm. Vielleicht wäre auch eine Entsafter-Zentriguge geeignet. Dann muß aber auf eine stabile Montage geachtet werden und ein Gegengewicht zum SALT benutzt werden. Und bitte die Elektronik nur kurz anschleudern!
Aber ich gaube nicht an ein Beschleunigungsproblem, da wir schon mit deutlich höheren G-Werten geflogen sind.

Hallo Rolli,

schicke mir doch bitte die .AL4 Datei auf meine private email Adresse. Der Peak am Ende ist mir völlig schleierhaft. Der dauert auch viel zu lange und ist viel zu ausgeprägt, als daß er irgendwie erklärbar wäre.

Ich habe eigentlich keine Zeit, aber dieser Effekt muß geklärt werden.

Winfried
Winfried

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Beitrag 119558 [Alter Beitrag11. Mai 2007 um 15:54]

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Hallo Rolli,

ich habe jetzt mit folgenden Servos getestet und konnte keinerlei Problem entdecken:
Dymond 7500 Servo
Graupner Servo C311
Graupner Servo C507
Graupner Servo C508
Graupner Servo C1041
Graupner Servo C3041
Graupner Servo C4041
Da der SALT die Servos nur kurzfristig (max. 1 Sekunde, je nach Stellwinkel) ansteuert, kann ich mir auch nicht erklären, warum Deine Servos dabei warm werden können und brummen.
Evtl. benötigen sie Steuersignale mit inverser Polarität. Das habe ich nicht vorgesehen. Diese Typen dürften aber nicht so verbreitet sein oder?
Vielleicht vertragen Deine Servos auch nicht die verkürzte Impulsfolge von 10ms, die ich programmiert habe.
Wenn ich das untersuchen soll, dann müßtest Du mir Deine Servos doch schicken.

Winfried
Neil

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Neil

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Beitrag 119569 [Alter Beitrag11. Mai 2007 um 17:53]

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Hi,

ich kenne brummende Servos nur von zu steifen Hebeln die nach dem Servo kommen. Das Servo schafft es nicht die Position anzufahren die es einnehmen sollte, da alles sehrs chwergängig ist. Die Folge sind warme Servos weil der Motor die ganze Zeit arbeiten muss. Das brummen ist ja ein Motor der immer wieder eingeschaltet wird. Mir ist das bei einem Gaszug aufgefallen. Nachdem dieser leichtgängiger gemacht wurde, war das Problem gelöst. Man bekommt ähnliches Verhalten wenn man mal an dem Servo drehen will wenn es eine Position halten soll. Brummt das Servo auch wenn keine Mechanik am Servo angeschlossen wird?
Eine andere Möglichkeit wäre eine zu hohe Betriebsspannung. Servos werden im Normalfall mit 4,8V betrieben. Es gibt aber auch Servos die mehr können (6V). Was kann das Servo an Betriebsspannung was du verwendest, und was nimmst du für eine Spannung?

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Peter

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Peter

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Beitrag 119607 [Alter Beitrag12. Mai 2007 um 08:30]

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Rollie, danke für die Datei. Ich fände es interessant, bei einem der nächsten Flüge einen zweiten SALT als Passagier dabei zu haben (stelle meinen Micro gerne zur Verfügung) um zu sehen, ob beide Geräte dieselben Zacken produzieren. Wäre das machbar?
Rolli

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Rolli

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Beitrag 119613 [Alter Beitrag12. Mai 2007 um 09:17]

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@Winfried, der Servo, welcher nicht richtig läuft ist der SERVO S-3111 J/R, STANDARD von Conrad.

Zitat:
Ich fände es interessant, bei einem der nächsten Flüge einen zweiten SALT als Passagier dabei zu haben (stelle meinen Micro gerne zur Verfügung) um zu sehen, ob beide Geräte dieselben Zacken produzieren. Wäre das machbar?

ok, dann werde ich beim RJD die Ariane wieder einpacken. Der zweite SALT passt bequem noch rein.

Grüße, Rolli
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