Achim
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Als alter Cluster-Flieger glaube ich, dass hier viel zu viel theoretisiert wird. Ich hab noch niemals einen Motor nach dem Druckpunkt ausgerichtet und wage auch zu bezweifeln, dass dieses genaue Ausrichten mit der im allgemeinen praktitierten Sorgfalt beim Bau überhaupt zu bewerkstelligen ist. Ich hatte noch nie irgendein Problem mit Abweichungen von der idealen Flugbahn. Nach meiner Erfahrung ist es völlig egal ob bei einem Mehrfach-Cluster 1 Motor nicht zündet oder eine etwas größere oder kleinere Leistung hat. 20% - das ist gar nichts. Das merkt man nicht mal. Es ist ja nicht mal sicherzustellen, dass die Motoren alle zentrisch in ihren Halterohren sitzen. Jeder SP-Motor ist unterschiedlich dick, unterschiedlich ausgebeult. Je mehr Motoren verwendet werden desto eher heben sich alle Fehler gegenseitig auf. Die Hauptursache bei nicht optimale Flugrichtung sind nicht präzise ausgerichtete Flossen aber nicht schief eingebaute Motoren. Ein Cluster, bei dem auch 1 Motor ausreicht für einen stabilen Flug, ist für mich kein richtiger Cluster. Da seh ich keinen Sinn drin. Wenn bei 8 Motoren 2 ausfallen und das für einen sicheren Flug ausreicht, dann finde ich das ok. Wenn man zu seiner Konstruktion so wenig Vertrauen hat, dass man davon ausgehen muss, dass auch ein einzelner Motor die Rakete sicher hebt, dann sollte man vielleicht gleich weiter mit einzelnen Motoren fliegen. Ansonsten stimme ich mit Tom überein. Eine Ausrichtung nach aussen bringt weder optisch noch sonst irgendwie was. Gruß, Achim
Geändert von Achim am 02. Juli 2006 um 12:49
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Dany
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Ich widerspreche auf heftigste bezüglich den allgemeinen Formulierungen: - "... es ist völlig egal ob bei einem Mehrfach-Cluster 1 Motor nicht zündet oder eine etwas größere oder kleinere Leistung hat ..." - "Eine Ausrichtung nach aussen bringt weder optisch noch sonst irgendwie was. " Siehe:
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Achim
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Dany, wir haben in diesem Zusammenhang von der Bündelung kleiner SP-Motoren gesprochen. Die Ariane ist ungemein beeindruckend, spielt aber von der Vorgehensweise her doch in einer völlig anderen Liga.... Gruß, Achim
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Neil
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Hi,
das Bild geilt einem immer wieder an und man weiß warum man das Hobby so toll findet. Ich habe mich auch schon gefragt, wie genau der einzelne Motor ausgerichtet sein muss. Da aber eine Abweichung von ein paar 1/10° (das sollte drin sein) am Schwerpunkt nur einen sehr kleinen Hebelarm ausmacht, und die Rakete in der hinsicht ja einen sehr hohen Trägheitmoment hat, glaube ich schon das es nicht so kritisch ist. Ich habe aber auch Flüge gesehen, wo die Rakete nach Brennschluß von einer Korkenzieherflugbahn in eine gerade Flugbahn übergegangen ist. Allerdings wußte ich nicht wie der Motor da eingebaut wurde.
Gruß
Neil
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Andreas Mueller
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Zitat: 20% - das ist gar nichts. Das merkt man nicht mal.
Bei SP ja. Bei einem K550 (wie in der Ariane 4 verwendet) ist 20% = 160N. Sollte ein Motor nicht zünden, oder langsamer zünden, fehlen plötzlich 800N. Bei einem Winkel von 10 Grad (Disclaimer: ich weiss nicht wirklich, mit welchem Winkel die K550 in der Ariane eingebaut sind) erhält man so Scherkräfte an den Rail-Guides von 140N, ich denke, das könnte man doch ziemlich deutlich merken. Beim Start in Amarillo (das Bild von Dany) hat einer der K-Motoren erst später gezündet. Damit brennt er voraussichtlich auch später aus...
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Oliver Arend
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Unabhängig von der Stabilitätsfrage versuche ich mir gerade vorzustellen wie nach außen gerichtete Motoren eine imposantere Flamme zustande bringen sollen. Die Flammen werden doch dann alle auf einen Punkt gerichtet. Man hat mit der Ausrichtung der Motoren auf einen Punkt auf der Längsachse der Rakete doch gleichzeitig eine bessere Stabilität _und_ die beeindruckendere Flamme?
Oliver
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Neil
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Hi,
20% sind 20%. Wenn die Rakete kleiner ist, werden 20% eine gleiche Auswirkunghaben wie bei einem großen Motor bei einer großen Rakete. Ich unterstütze die Aussage 20% sind gar nichts nicht. 20% Gehalt weniger ist schon eine Menge. Ich denke das wird bei kleinen Modellen nur deswegen sp gut kompensiert, weil diese meist übermotorisiert sind. Bei einem großen Modell wie die Ariane wird man wohl nicht mit so einer starken Übermotorisierung fliegen.
Gruß
Neil
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Achim
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Neil, glaubs mir. Wir haben das vor Jahren bis zum Abwinken probiert. Ob von 5 D7 einer nicht zündet - das merkst du nicht mal an der Höhe. Schon die Toleranz der einzelnen Motoren dürfte in der Größenordnung liegen. Nicht mal die Düsen sind immer zentrisch. Bei einem 2-Cluster G64 ist mal nur einer angegeangen. Beide Motoren waren parallel ausgerichtet. Die Rakete flog trotzdem schnurgerade, wenn auch nur auf ca. 40 Meter. Hauptursache sind schiefe, krumme Flossen.
Gruß, Achim
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Gelöscht2
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*gelöscht gem. BDSG*
Geändert von CharlyMai am 26. Dezember 2007 um 09:24
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Achim
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Ja klar, das war alles nur auf gewöhnliche, parallel ausgerichtete Cluster bezogen. Solange der Mitir parallel zur Längsachse der Rakete ausgerichtet ist sind die Kräfte gering wenn der Motor ausserhalb des Zentrums sitzt. Selbstverständlich wird man immer alles tun, um die Motoren optimal anzuordnen. Also die starken ins Zentrum, die schwachen nach aussen. Wie groß wäre denn bei einer 100mm Rakete der Winkel nach dem man die Motoren ausrichten müsste um sie durch den Druckpunkt laufen zu lassen? Doch minimal. Diese kleine Abweichung zu realisieren dürfte schon ein gewaltiges Problem darstellen mit Hobbymitteln. Die meisten sögen ihre Spanten von Hand aus und bohren die Löcher mit einem Forstnerbohrer. Da möcht ich mal sehen, wie man da noch einen 1° Winkel einhalten will. Mal gucken, ob ich das Video finde. Dann stell ich es mal ein. Die Rakete wog 2,4 kg und das auf einem einzelnen G64... Gruß, Achim
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