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Tom

Grand Master of Rocketry


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Tom

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Beitrag 6714946 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 14:07]

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Zitat:
Original geschrieben von FabianH

Also ich kenne bei Sylvesterraketen auch nur die Kunststoffhülsen. Eigentlich wären die doch gar nicht so schlecht für uns, denn Kunststoff gleitet besser in einen Motormount als Pappe. Allerdings könnte ein Wärmestau beim Clustern fatale Folgen haben!?

Mfg Fabian




Nun,
ich hatte vom Hersteller Zink-Feuerwerk meine Sylvesterraketen.
Die haben KEINE Kunststoff und auch KEINE Papphülse.

Diese Antriebe sind in einer Aluhülse gepresst, einen Ausfall hatte ich NOCH NIE !
Jetzt wäre es vielleicht eine Überlegung wert, ob es den Sinn machen würde über eine Aluhülse nachzudenken.

Der "Ur-Held 5000" hatte auch in seiner Papphülse zusätzlich eine Aluhülse.
Scheinbar kam dieser Motor aus der Feuerwerkerei und wurde nicht exclusiv gepresst.
Macht ja auch keinen Sinn für die paar Hansel einen eigenen Motor in die Fertigung zu geben.

Ich finde es beruhigend, dass nicht nur mir der Motor fehlt ... smile

Gruß
Tom

Peter

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Peter

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Beitrag 6714951 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 17:06]

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Wenn wir schon beim Ur-Held 5000 sind, hätte ich dazu ein paar Bilder anzubieten. Hier erst mal die Gegenüberstellung, links und in Schwarz der Nachbau von Sachsen Feuerwerk, rechts das Original aus dem Jahr 1980:

Peter

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Beitrag 6714952 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 17:08]

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Der Original-Held etwas deutlicher:

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Peter

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Beitrag 6714954 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 18:25]

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Wer genau hinschaut, sieht rechts die Aluhülse vorlugen. Das wird hier beim Blick in die Düse deutlicher, es ist ein ziemlich einfaches Loch in der Aluhülse:

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Beitrag 6714955 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 18:27]

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Beim Blick von oben in den Motor hinein sieht man den Rand der Aluhülse und das gut aufgefüllte Schwarzpulver ohne Verzögerung:


Geändert von Peter am 12. Januar 2008 um 18:27

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Beitrag 6714957 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 18:43]

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Wenn wir schon dabei sind, hier gleich noch das passende Schubdiagramm. Übrigens ein Fossil, eine Aufnahme meines allersten Computerprüfstands, noch aus der "Vor-Winfried" Ära. Damals besorgte noch ein kleiner Plotter das Zeichnen der Kurve, dürfte ca. 18 - 20 Jahre her sein:


Geändert von Peter am 12. Januar 2008 um 18:45

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Beitrag 6714959 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 18:52]

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Was der UR-Held 5000 dem Nachbau von Sachsen Feuerwerk voraus hatte, sind vor allem zwei Vorteile:

1) Er hatte die größere Schubspitze beim Start, 3,4 Kilo gegenüber 2,6 Kilo. So will man das mindestens haben, vier Kilo und mehr wäre noch besser.

2) Mir ist nicht bekannt, daß je einer geplatzt wäre. (Oder hat jemand Informationen dazu?) Die Kombination aus Papphülle und Alu halte ich für fast ideal, vor allem die Aluhülse ist gut.

Hier gibt es ja sicher Leute, die sich von Berufs wegen besser mit Kunststoffen auskennen, mein Vorurteil lautet: Das gepreßte Alu wird einmal in Form gebracht, dann hält es. Die Kunststoffhülsen, die seit einigen Jahren in den Feuerwerksraketen stecken, "arbeiten" möglicherweise vor sich hin. Minimal zwar, aber eben mehr als Alu.

Andreas B.

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Beitrag 6714961 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 21:39]

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Mich würde mal interessieren ob heutzutage mal jemand so ein "Fossil" eines mindestens 25 Jahre
alten Ur Held 5000 gezündet hat und wenn ja mit welchen Ergebnis?

Zweite Frage, warum wurde der originale H-5000 eigendlich noch in eine Papphülse gepakt,
die Aluhülse wäre ja schon ausreichend gewesen!?
Wollte man nur den Durchmesser der Motoren auf internationale gängige Standarts anpassen
und gleichzeitig eine Wärmeisolierung erreichen oder hatte das noch andere Gründe?

Andreas


Geändert von Andreas B. am 12. Januar 2008 um 21:47


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Beitrag 6714976 [Alter Beitrag12. Januar 2008 um 23:53]

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Zitat:
Original geschrieben von Andreas Block
Zweite Frage, warum wurde der originale H-5000 eigendlich noch in eine Papphülse gepakt,
die Aluhülse wäre ja schon ausreichend gewesen!?
Wollte man nur den Durchmesser der Motoren auf internationale gängige Standarts anpassen
und gleichzeitig eine Wärmeisolierung erreichen oder hatte das noch andere Gründe?


Ich kann natürlich nur spekulieren, aber das doch einigermaßen begründet. Der Ur-Held mißt außen 26,4mm, und die Aluhülse mißt 22,4mm. Ich kann daraus nichts ablesen, was auf einen "internationalen Standard" hinweist. Der H5K von SF mißt außen 24,9mm, und mit dem aufgeklebten Etikett 25,1mm. Soweit ich mich erinnere haben immer Leute gestöhnt, daß er mit 25,1 in der Treibsatzhalterung klemmt, das würde der Ur-Held erst recht tun.

Warum beides, Pappe und Alu? 1980 hatte sich in der einfachen Silvesterfeuerwerkerei eingebürgert, daß man die ganz billigen Treiber aus reiner Pappe preßt, und die besseren aus einem Alukern mit Pappe außenrum. Dabei war das Papprohr viel größer als die kleine "Alubrennkammer", vermutlich hatte die Pappe eher fertigungstechnische Gründe, dann lief das durch dieselbe Endmontage, egal ob Alu drin war oder nicht.

Wer damals etwas in Auftrag gab wie Hans Held seinen Held 5000, der orientierte sich natürlich an den Feuerwerkstreibern. War der Held 1000 noch der Billigmotor nur aus Pappe, so mußte der Held 5000 als "High-end" Variante natürlich besser gebaut sein, da drängte sich die gebräuchliche Kombination Alukern/Papphülse auf.

Sachen Feuerwerk hat das Alu weggelassen und ist damit letztlich auf die Nase gefallen. Was auch immer die genauen Gründe sein mögen. Ein reiner Aluhülsenmotor wäre möglicherweise robuster. Er bräuchte die Papphülse nicht einmal zwingend zur Hitzeisolation, denn auch am Papphülsenmotor kann man sich ordentlich die Finger verbrennen. Viel wichtiger ist, daß er zuverlässig funktioniert. Der Rest ist rein eine Frage, wie man den Alumotor verbaut.

P.S.: Als die ersten Schubkurven des Held 5000 von Sachsen Feuerwerk vorgestellt wurden, da fiel natürlich sofort der bescheidene Startpeak von 2,5 Kilo auf. Ich hab das damals schon als Vorsichtsmaßnahme interpretiert, die trauten sich nicht, die Seelenbohrung länger zu machen. Vielleicht hatten sie dafür besser Gründe, als sie uns verraten wollten. Dann wäre dieser H5K immer schon grenzwertig gewesen.

Geändert von Peter am 12. Januar 2008 um 23:57

Andreas B.

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Beitrag 6714981 [Alter Beitrag13. Januar 2008 um 12:09]

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Besteht bei Aluhülsen nicht vielleicht auch eine erhöhte Gefahr
von "Wandablösungen"?
Aluminium als sehr guter Wärmeleiter, zieht sich ja bei Abkühlung
z.B. bei Lagerung im Winter im kalten Außenbunker/Garage zusammen.
Dagegen dehnt es sich im Sommer in der prallen Sonne/Auto stark aus.
OK, so sollte man seine Motoren natürlich eigendlich nicht unbedingt
behandeln, aber in der Praxis kommt das sicher oft vor.
Es könnten also Temperaturdifferenzen von bis zu 60°C auftreten
( von -15 bis + 45°C).
"Arbeitet" das in der Aluhülse gepresste SP an der Außenhülle
soweit zuverlässig mit ohne das Risse entstehen?
Pappe als schlechter Wärmeleiter sollte doch eigendlich
unempfindlicher gegen dieses Problem sein, oder nicht?

Andreas


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