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Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 6805947
[09. Juni 2008 um 21:51]
Zitat: Definitiv nicht, aber es ist auch nicht besonders schön, ohne das Gerät wie ich zu kennen, leichtfertig Vorverurteilungen auszusprechen. Ob an einer Stelle ein Programmierfehler ist oder nicht, kann wohl nur der Programmierer sofort erkennen. Zitat: Nach meiner Rechnung hat das Modell durch eine "zu späte Auslösung" durch den SALT 3m/s zusätzliche Geschwindigkeit und einen freien Fall von 2m. Ist das unzulässig für große Modelle? Welche Anforderungen existieren da? Zitat: Deshalb 700 Hz. Und die 1,8 ms response time gelten für 10% bis 90% des Messbereichs. Das liegt um Größenordnungen über den tatsächlich erreichbaren Geschwindigkeiten der Modelle. Zitat: gut geschätzt - Deine postings lese ich immer wieder gerne. Zitat: die Praxis hat gezeigt, daß diese höherfrequenten Anteile (siehe auch eure eigene Erklärung "Tiefpaß mittels Belüftungsloch") keine große Rolle spielen (ich spreche jetzt nicht für den transonischen Bereich). Gut, vielleicht gibt es andere Erfahrung, aber dann hätte ich gern die Kurve dazu. Ich kenne keine. Zitat: Fourieranalyse und Abtasttheorem haben sie einem Nachrichtentechniker auch in Deutschland nicht vorenthalten. Wenn ich hier Bedarf sehen würde, dann hätte ich auch etwas implementiert. Man muß ja nicht gleich alle Werte ins EEPROM schreiben, sondern kann in den 200ms 32 Messwerte im RAM verarbeiten und nur das Ergebnis speichern. Aber mir war eine geringe Stromaufnahme wichtiger als eine leere Auflösung in der Zeitachse. Das war meine Entscheidung, die wohl bedacht entstand. Meine 37 ksample/s im Prüfstand (16 Bit/ 50kHz Bandbreite) werde ich auch wieder auf 10 ksps zurückführen, weil es für Auswertung der Schubkurve keine Rolle spielt und wenn sich der Motor verabschiedet die 25 Mikrosekunden auch nicht viel bringen. Zitat: Also das verstehe ich jetzt überhaupt nicht: ich kann doch mit einem 8 Bit Prozessor fast beliebig viele Werte aufaddieren. Beim Überlauf nimmt man einfach ein neues Register. In meinem Prüfstand addiere ich z.B. im Wägemodus 256 16 Bit-Werte und das geht schnell. In unserer beruflichen Crypto-Praxis arbeiten wir mit Langzahlarithmetik für RSA, Elliptic curve usw., da gibt es 256 Byte Werte oder 512 und es gab nicht von jeher HW Unterstützung.. Zitat: Das ist nicht der Grund - Rauschen eines ADC kannst Du um 1/Wurzel (sample-Anzahl) verbessern - das ist dann weniger als 0,5 LSB. Da bringen mehr samples nicht mehr viel - kostet nur Zeit und Strom. Zitat: Ist noch viel schlimmer - die Abtastung des Nutzsignals dauert nur 8 Mikrosekunden (sample and hold). Ab welcher Abtastrate darf man Punkte verbinden? |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 6805948
[09. Juni 2008 um 21:53]
Zitat: da widerlegst Du Dich doch gerade selbst. 98% der Zeit wird nicht gemessen. Dann wären ja nur die Werte innerhalb der 1,8ms konsistent. Die Messpunkte zeigen aber eine stetige Kurve. Zitat: eben Zitat: was ist dann ein "Nicht 0815 Flug"? Zitat: Hier spricht endlich mal der Praktiker Zitat: Neil: Darf ich auch mal fragen, mit was Du das gemessen hast, daß Du sicher sagen kannst, das seien nur 5N gewesen. Verläßt Du Dich einfach darauf? An welcher Stelle des Meßbereichs befindest Du Dich? Welche Resonanzfrequenz hat Dein Prüfstand, welches Response Verhalten? Scheinbar verwendest Du keinen guten ADC, da er Meßwerte verliert. Zitat: ist m.E. sehr richtig. Wenn Sie nicht zu groß sind wirken Sie als Tiefpaß und damit reichen 5 samples/s. Zitat: Verstehe ich nicht: Wenn der Fallschirm weiter von der Spitze weg ist wie die Elektronik, dann gibt es bei Brennschluß doch einen Überdruck, da der Fallschirm in Richtung E-Bay fliegt. Genau das sehe ich in der Kurve von Danny. Der Fallschirm benötigt nur eine gewisse Zeit, um nach vorn zu fliegen. Die Kurve zeigt doch eindeutig unmittelbar bei Brennschluß noch eine zunehmende Höhe, das ist doch kein Unterdruck, der vom Fallschirm kommt, sondern die zunehmende Flughöhe. Mit Verzögerung kommt der Schirm und erhöht den Druck - also fallende Höhe. Nach dem Druckausgleich wird die Kurve dann wieder fortgesetzt. Die rakete bleibt doch nicht vorübergehend stehen. Zitat: wo sonst? Das ist doch der kritische Punkt bei Dichtheitsproblemen. |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 6805949
[09. Juni 2008 um 21:56]
Zitat: Da schlägt der Schirm auf den Kuppler und drückt sich dort zusammen. Das beirkt dann den Überdruck Zitat: Zum Thema "Danny baut über alle Zweifel erhaben". Ist nicht böse gemeint - wollts nur erwähnen. Trotzdem ist der SALT nicht für Danny's Modell geeignet - nicht wahr? Zitat: richtig - da muß sie sogar mit 1600m/s fliegen. Aber eine professionelle Rakete schafft das (zumindest in 30km Höhe). Zitat: die trotzdem gering bleibt. Mit 8m Auflösung kann mir keine vernünftige Gipfelpunkterkennung vorstellen und schon gar keine Variometer Funktion. Zitat: Hast Du Dir schon mal das Gesamt-Rauschen des SALTs angesehen. Der zappelt nicht dauernd hin und her. Und das trotz 8 Mikrosekunden Abtastzeit (->Aliasing) und einer Bandbreite von 700Hz! Zitat: Komisch, beim RDAS ist jede Spitze, die aus dem Rauschen auftaucht, ein echter Messwert und beim SALT ist es ein Programmierfehler. Und den Begriff der leeren Auflösung kennt auch niemand mehr. Mein Rat: wer seine Raketen vernünftig baut und ausstattet, wird sich länger mit seinen Entwicklungen beschäftigen können und muß nicht so viele Vermutungen und Verdächtigungen anstellen, die sich im Endeffekt doch nur als haltlos erweisen. Das ist meine Erfahrung, aber ich weiß, daß die niemanden interessiert. Das mußte jetzt mal gesagt werden. Winfried |
Neil
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Beitrag 6806901
[09. Juni 2008 um 22:23]
Hallo Winfried,
Zitat: Ich benutzte ein USB Wandlermodul von Measurement Computing Typ PMD 1208LS. Mehr dazu hier . Ich habe mit 1000 S7s gemessen. Am Ende liefert mir die Elektronik einen Status der Messung. Der wahr damals "alles okay". Ich kann dir also nicht sagen ob da Samples fehlen. Die Elektronik behauptet das keine fehlen. Zitat: Das man durch heran zoomen irgendwann die Abstunfung des ADs sehen kann ist klar. Auch das er beim RDAS größer ist ist klar. Was ich damals als Anlaß genommen habe hier zu posten war hatl das der SALT mit 2m Auflösung einen Sprung in der Kurve hatte von fast 40m. Also weit mehr als nur die Abstufung durch den AD. Dank der Diskussion ist mir jetzt klar geworden, das die Ursache wohl bei einem Kolbeneffekt durch den Fallschirm liegt. Schaut man sich meine Beispielrechnung an, so muss sich da was nur 0,7mm bewegen um so einen zacken zu verursachen. Stellt man sich jetzt vor das ein Fallschirm in der Kammer viel mehr Bewegung haben kann, so wird der Effekt auch noch durch eine kleine Öffnung am Kabel entlang wirken. Fazit: Ich werde beim bau mehr Sorgfalt pflegen das alles so dicht wie möglich ist, und sich alles so wenig wie möglich bewegt. Den SALT werde ich weiterhin einsetzen. Er hat ja trotz der Zacke den Flug tadellos erledigt. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Dany
Der mit dem Dremel tanzt Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Fislisbach, CH Verein: ARGOS, TRA, HGV Beiträge: 1213 Status: Offline |
Beitrag 6806902
[09. Juni 2008 um 22:35]
Hallo Winfried,
meine BullPuppy 4" hat folgenden Aufbau: Heck, Motor, E-Bay (dicht zum Heck, kleines Loch für Draht zur Spitze hin), KEIN Piston, Fallschirm, Spitze. Damit ist deine Ueberlegung nicht richtig, der Fallschirm geht bei Brennschluss nach vorne, von der E-Bay weg und könnte so eher eine Unterdruck = Druckabfall erzeugen. Bei mir hätte sich die Rakete mit 120 m/s bei Ereignis1 zerlegt. Wie krieg ich die neue Software ? Geändert von Dany am 09. Juni 2008 um 22:37 |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 6806905
[10. Juni 2008 um 07:44]
Hi,
das hat er doch auch getan. Die Kurve des RDAS geht nach oben, zeigt mehr Höhe an. Das bedeutet doch das der Druck in der Kammer kurzzeitig sinkt. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Reinhard
Überflieger Registriert seit: Sep 2003 Wohnort: Österreich Verein: TRA #10691, AGM Beiträge: 1187 Status: Offline |
Beitrag 6806915
[10. Juni 2008 um 11:11]
Hallo Winfried
Zitat: Das liegt ein wenig in der Natur von Diskussionen im Forum. Wie du weiter unten sehen wirst hast auch du ein paar Sachen anders aufgefasst als ich es gemeint habe. Im Grunde genommen müsste man die Aussagen seines Gegenübers immer dreimal durchlesen und sie von verschiedenen Seiten betrachten. Ich bin überzeugt davon dass bei der gleichen Diskussion „in Natura“ gewisse Untertöne (interpretiert oder auch beabsichtigt) weniger Gewicht hätten. Zitat: Wobei es interessant wäre zu wissen wie schnell der Sensor auf kleine Änderungen reagiert. Bei LCDs sind zum Beispiel die häufigen Gray-to-Gray Wechsel deutlich langsamer als die üblicherweise spezifizierten Black-to-White Werte. Vor nicht all zu langer Zeit haben damit die Marketingabteilungen noch ihre Kunden an der Nase herumgeführt. Zitat: Ich könnte mir vorstellen dass das genau beim Grund dieses Threads eben doch eine Rolle gespielt hat. Hier noch einmal die Daten von Neil. Aufgetragen ist das Differenz zwischen zwei Samples. Ich habe sie noch mal 5 multipliziert, d.h. die Werte entsprechen einer ungefilterten Geschwindigkeitsmessung in m/s (die Zeitskala hat einen mir unbekannten Offset). Ich sehe keinen stichhaltigen Grund den einzelnen Messpunkten der Druckmessung zu misstrauen, was einen Fehler des SALTs voraussetzen würde. Aber offensichtlich zeigt die Messung keinen plausiblen Geschwindigkeits- und damit Höhenverlauf, oder genauer gesagt: nicht nur. Die numerische Differentiation macht die Kurve natürlich nicht schöner, aber der durch die Quantisierung des ADC zu erwartende Worst Case von ca. 20m/s (Aufeinanderfolgende Messungen jeweils um ein LSB niedrig bzw. hoch, dividiert durch 200ms) wird bei den Ausschlägen klar überschritten. Ein heftiges temporäres Rauschen mag ich dem SALT auch nicht unterstellen. Aus den SALT Daten alleine kann man leider nicht bestimmen ob es sich hierbei um eine Oszillation mit ca. 1,66Hz oder um Artefakte einer höherfrequenten Störung handelt. Daher rührt auch meine Anregung das Multisampling das SALTs nicht in einen „Punkt“ von 1,6ms zu konzentrieren, sondern es auf die gesamte Periode von 200ms auszudehnen. Damit filtert man jene Anteile die man nicht darstellen kann wenigstens einigermaßen weg. Ganz nebenbei werden damit kurze Spikes die tatsächlich gemessen wurden (z.B. von der Ausstoßladung) entschärft. Zitat: Wegen dir (und den anderen einschlägig "Vorbelasteten" hier) mache ich mir da weniger Sorgen . Aber ich hoffe das es zumindest für einen Teil der anderen Mitlesenden eine nützliche Information darstellt. Zitat: Alle Werte ins EEPROM zu schreiben würde in der Tat mehr kosten als bringen. Der RAM Bedarf wäre aber auch sehr moderat wenn man sich auf reines Multisampling beschränkt. Man braucht nur Platz für die Summe der Messwerte. Zitat: Die Randbemerkung hätte dazu ich mir sparen können. Ich wollte damit auch nichts anderes sagen als dass man dazu unter Umständen (vor allem in Assembler) mehr machen muss als nur einen Parameter (Anzahl der Subsamples) zu ändern – eben ein zusätzliches Register verwenden. Das ist ja kein Problem so lange der SALT nicht schon das letzte Byte seiner Ressourcen verbraucht hat, wovon ich nicht ausgehe. Zitat:Zitat: In dem von Neil geschilderten Fall tun sie das eben nicht, und die Frage ist eben ob die Störung wirklich so aussieht oder ob sie nicht eine höhere Frequenz zw. 2,5Hz und 625Hz hat. Zitat: Ich denke Jürg meint in diesem Kontext damit einen Flug bei dem der gemessene Druckverlauf dynamische Anteile enthält und anders aussieht als der rein Höhenabhängige. Zitat:Zitat: Klar, in einemn Sprung um ein, zwei LSB kann darf man zu viel reininterpretieren. Ich bezog mich dabei vor allem auf ein anderes Detail das bis jetzt noch nicht Gegenstand der Diskussion war und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht vorwiegend dem Rauschen zuzuordnen ist. Die Undichtigkeit in Danys Rakete erlaubte es dass der RDAS die Auswurfladung am Gipfelpunkt aufzeichnete. Aufgrund der kurzen Dauer (unter 100ms) taucht das in der SALT Kurve nicht auf. Die „Spitzen“ sind deutlich höher als ein LSB. Rein physikalisch gesehen sind die Ereignisse nicht absolut „spitz“ und die begrenzte Bandbreite der Sensoren bzw. der Elektronik würde auch rein hypothetische Spitzen noch zusätzlich verschmieren. Trotzdem erscheinen die Ausschläge „spitz“. Das betrachte ich als Indiz dafür dass die Zeitauflösung des RDAS vor allem durch die Samplingrate begrenzt wird und nicht durch die analoge Banbreite. Ein Rauschen das einem „langsamen“ Signal überlagert ist sieht meiner Meinung anders aus. Zitat: Die Bautechnik der Rakete ist sicher von nicht unerheblicher Bedeutung. Ich selber habe eine Rakete bei der ich nach meinem ersten Flug die Austoßladung des Vorschirms in den SALT Daten gesehen habe weil sie nicht so dicht ist wie sie sollte. Seitdem brauche ich um ca. 10min mehr Vorbereitungszeit vor einem Flug um die schwer zugängliche Stelle abzudichten. Vor allem im Hobbybereich ist das Risiko einer nicht perfekten Rakete aber relativ groß und sollte beachtet werden. Eine wissenschaftliche Diskussion sollte möglichst offen und neutral geführt werden. Weder eine Hexenjagd noch unaussprechliche Tabus bringen einen da weiter. Wir haben die Fakten und sollten das Beste geben die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Insbesondere bei schwer reproduzierbaren Phänomenen kann das herausfordernd sein. Aber das macht es ja erst interessant, oder? Gruß Reinhard Geändert von Reinhard am 10. Juni 2008 um 11:14 |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 6806923
[10. Juni 2008 um 13:43]
Hallo Winfried
Zitat: Warum sollte das jemand wollen? Du gehst i.m.h.o. nicht mit einer idealen Grundeinstellung in diese Diskussion. Es geht NICHT darum den Salt schlecht zu machen, es geht nur darum herauszufinden was er kann und was nicht. Wenn Du diese Grundhaltung in jeden Post reininterpretierst und alles in diesem schiefen Licht betrachtest, dann sind auch einige Antworten verständlich. Nur liegst Du damit leider falsch. Da relativ wenig Erfahrungswerte zur Verfügung stehen (wenig im Sinne von "auch Extremes", viel Höhe, viel Geschwindigkeit, abnorme Flugbahnen), und auch nicht alles was zum SALT bisher (nicht von Dir) gesagt worden ist wirklich Hand und Fuss hat, bewegt man sich beim Einschätzen des SALT doch ziemlich im Nebel. Für Dich ist die Situation anders, Du weist was im SALT drin ist. Sonst wohl niemand. Zitat: Davon gehe ich aus, dass Du solches untersucht hast. Aber welche Charakteristik einer Mach-Transiente hast Du denn zugrunde gelegt? Und konntest Du jede erdenkliche Form und Folge von Transienten simulieren? Nein (weil unmöglich). Der wahre Test für jedes Produkt ist "das reale Leben", selbst Autobauer mit ihren gigantischen Prüfprogrammen haben manchmal trotzdem noch böse Ueberraschungen und Rückrufe. Mir ist kein einziger Höhenmesser-Hersteller bekannt welcher nicht auch schon das eine oder andere Problem gehabt hat. Für mich entscheidend für die Vertrauenswürdigkeit ist, wie mich echten oder vermeintlichen Problemen umgegangen wird, ob man alles wegzureden versucht oder ernsthaft interessiert ist allfälligem Verbesserungspotential auf die Spur zu kommen. Zitat: Wenn man denn mal dem wirklichen Problem auf die Spur gekommen ist. Die ganzen Theorien bisher sind nicht stichhaltig, insbesondere nicht die Theorie mit dem sich verschiebenden Fallschirm. Wenn Dany eine 5mm Bohrung zum Druckausgleich hat und ein winziges Leck (ich schätze mal 1-2mm2 maximal) zur Fallschirmkammer, dann kann durch dieses winzige Leck unmöglich so viel Luft durchgepresst werden, dass das zu einem sichtbaren Effekt führt, bei einer Ausgleichsbohrung nach Aussen von 20mm2! Im Gegensatz zum Innenleben eines SALT, ist das Innenleben einer Rakete einfach hinterfragbar. Warum wird das nicht zuerst getan und danach spekuliert? Zitat: Falsche Annahme, siehe oben. Richtiger Schluss (Statemachine anpassen). Zitat: Solche Effekte sind auch bei absolut dichter Kammer möglich! Zitat: Womit wir wieder einmal ein kleines Fragment über das Innenleben des SALT erfahren hätten. Warum nur muss man solche Diskussionen vom Zaun brechen, um so grundlegende Info zu erhalten? Das ist durchaus ein valabler Weg der Plausibilisierung, eine Art "manuelle Kalman-Filterung". OK für mich. Aber warum hat das bei Dany's Flug dann nicht gegriffen, wenn so eine State Machine an Bord ist? (Ab welcher Software-Version?) Zitat: Ok, ich beschäftige mich schon seit über 10 Jahren intensiv mit HPR und habe wohl, nicht zu letzt wegen meiner Zugehörigkeit zum Tripoli technical advisor panel, mehr verschiedene Höhenmesser und Flugdaten extremer Projekte gesehen als alle hier zusammen. Berechtigt das genervt zu reagieren, wenn man berechtigte Argumente vom Tisch zu wischen versucht? Ich denke die Antwort ist in beiden Fällen NEIN, wenn die Argumente in anständigem Ton gebracht werden. Zitat: Und trotzdem hast Du zwei "Filter" eingeführt, Oversampling (mit dem Du Rauschen ausfilterst) und eine State Machine (mit welcher Du nicht plausible Zustände ausfilterst)... Es führen verschiedene Wege nach Rom. Zudem: Bist Du ganz sicher, dass allen SALT Benutzern klar (gemacht worden) ist, was diese Bedingungen sind? In freier Wildbahn kann eine gewisse DAU-Festigkeit (Dümmster Anzunehmender User ) nie schaden. Was dem Erbauer klar ist muss für den Anwender beileibe nicht unbedingt klar sein! Zitat: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemand von "Programmierfehlern" geredet hat. Aber es muss doch erlaubt sein Fragen zu stellen... die der Programmierer dann ganz ohne Erhitzung von irgendwelchen Gemütern beantworten kann. Zitat: Es sind nicht 3m/s sondern 6m/s. (9.81 * 0.6) Das ist zwar nicht unzulässig, aber unnötig. Gerade bei grossen Raketen, welche am Gipfelpunkt nur ganz selten stehen bleiben und stattdessen eher eine mehr oder weniger schnell geflogene Parabel beschreiben, können diese 6m/s den Unterschied zwischen "beschädigt" oder "intakt" ausmachen. Die Leinenkräfte gehen da schnell mal in den "Tonnen"-Bereich, da ist ein Zipper leicht passiert. Bei einem angenommenen konischen Schirm von 4m Durchmesser ergeben 6m/s bereits einen Oeffnungsschock von 400N ... Die Formeln sind hier, wenn jemand nachrechnen möchte: http://www.argoshpr.ch/index.php/lang-de/knowhow/recovery Zitat: Was soll das, Winfried? Hat das irgend jemand behauptet? Aber von den Leuten die diesen Thread auch noch mitlesen, dürften die wenigsten Wissen was das Nyquist Theorem ist: darum ist es legitim und sinnvoll den Begriff kurz zu erläutern, wie das Reinhard getan hat. Dass der SALT in kurzen "Bursts" misst und danach in Sleepmode geht, war zumindest für mich neu. Das heisst, dass man sich doch wohl auch überlegen darf, was das für die Messwerte bedeutet. Mehr wurde hier nicht diskutiert und der Schluss war doch auch: "OK". Zitat: Streng genommen nur wenn die Abtastrate oberhalb aller real möglichen Frequenzanteile liegt. Das ist beim SALT mit Sicherheit nicht gegeben. (Transienten haben steilere Flanken und damit Frequenzanteile als 2.5Hz) Zitat: Nein, ich widerlege mich nicht. Zwischen den Messpunkten kann der Luftdruck irgend etwas machen, ohne dass der SALT das mitkriegt. Du solltest Dir das nochmal in Ruhe überlegen, Reinhard hat es schön erklärt. Faktisch sampelst Du mit 5 Hertz, also kannst Du nur (akustische) Signale mit weniger als 2.5Hz richtig erfassen. Zitat: - Transolisch - Ueberschall-schnell - Heftige Scherwinde (in Kombination mit nicht idealen Ports) - Ungewöhnliche Rumpfform welche dynamischen Druck generiert und so weiter... Zitat: Der spricht die ganze Zeit. Nur ist die Praxis eben nicht immer nur "vereinfachend"... Zitat: Wenn sie schon im fraglichen Frequenzbereich als Tiefpass wirken sind die Ports schlicht falsch dimensioniert. Der Höhenmesser soll den realen Aussendruck messen und nicht "irgend einen Innendruck" welcher nicht direkt mit dem Aussendruck zusammenhängt. Zitat: Hättest Du besser nicht erwähnt, siehe meine Bemerkung eingangs über die Fehlinterpretation. Dany's Rakete hat ein systematisches Problem welches nicht mit unsorgfältigem Bau oder Vorbereitung zu tun hat. Auch das kommt in der Praxis eben vor. Zitat: Klar kann man. Aber das sprengt hier den Rahmen. (Kalman) Zitat: Du vergleichst hier Aepfel und Birnen. Das hat nichts mit der Qualität zu tun. Der RDAS zeigt dem Benutzer die realen Sensordaten, ungefiltert, und verwendet die Filterung nur intern. Der SALT filtert die Daten und zeigt dem Benutzer nur "weichgespühltes". Die Rohdaten sähen genau gleich aus. Zitat: Vermutungen muss man immer dann anstellen, wenn Informationen nicht zugänglich sind. Das Wort Verdächtigungen benutze ich nur im Zusammenhang mit "absichtlichen Missetaten" und habe ich im ganzen Thread eigentlich keine (in Deine Richtung) gesehen. Ich gebe Dir auch einen Rat: Gelassener an das Thema rangehen! Wer bei jeder kleinsten kritischen Frage immer gleich durchs Dach geht und statt mit einer Antwort mit einem Vorwurf reagiert, weckt naheliegenderweise Misstrauen. Du bemühst immer wieder den Hinweis auf Deine grosse Erfahrung. Das ist weder hilfreich noch glaubwürdig. Jeder kann mal etwas übersehen, ich erinnere an Ladungen die in der Anfangszeit am Boden losgegangen sind (Einschalten oder Kofferraumdeckel). Solche Sachen findet man oft nur durch Kundenfeedback, Testreihen hin oder her. Viele Leute hier vertrauen ihre Modelle dem SALT an, sie haben ein Recht darauf zu wissen was der SALT kann (und auch was allenfalls nicht). Nur dann können sie das Gerät erfolgreich einsetzen und sind nicht auf Glück angewiesen. Darüber zu diskutieren muss erlaubt sein. Gruss Jürg Geändert von Juerg am 10. Juni 2008 um 16:23 |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 6806941
[10. Juni 2008 um 22:59]
Zitat: Das wäre nur rein akademisch interessant, da es in der Praxis keinerlei Rolle spielt (v > 1600m/s) Zitat: Dann verstehe ich es nicht. Aber es muß einen Zusammenhang geben und sollte der Konstrukteur herausfinden können Zitat: Bist Du im August in Manching? Zitat: richtig - es war aber nicht mein Ziel, solche Effekte aufzulösen. Ich kann nur vermuten, daß diese höherfrequenten Anteile mit dem ungleichmäßigen Abbrandverhalten des Hybrids zusammenhängen und um diese zu messen wäre natürlich eine höhere Abtastrate notwendig. Die 5 Hz sind dafür nicht geeignet. Zitat: Dann reden wir nicht vom selben Peak - ich hatte den bei Brennschluß gemeint. Zitat: Könnte man das nicht mit einer anderen Konstruktion lösen? Ich werde demnächst eine kleine Elektronik haben, die einen kleinen SMD Taster besitzt. Mit dem kann man von außen durch ein winziges Loch z.B. den SALT ein- und ausschalten. Die Elektronik kann ständig an der Batterie angeschlossen bleiben, da sie nur sehr sehr wenig Strom benötigt. Zitat: ich habe einfach nicht die Zeit lange zu diskutieren und mich rechtfertigen zu müssen. Ich bin aber für berechtigte Verbesserungsvorschläge offen. Zitat: Der SALT wurde nicht primär für den transonischen Bereich entwickelt, obwohl ich sicher bin, daß durch einige Programmanpassungen auch dieses Thema zu beherschen wäre. Für Überschallflugkörper würde ich aber auch mindestens die Beschleunigung in 3 Achsen messen. Zitat: Diese Info hätte ich eigentlich gewartet, ohne sie anfordern zu müssen Zitat: Flog die Rakete stabil? Zitat: Ich hatte mich da nicht klar genug ausgedrückt. Ich hätte schreiben müssen "kann ein Prozessor wissen". Das hatte ich nur für den Fall eines transonischen Fluges einmal geplant. Auf Grund der Erkenntnisse habe ich es nicht für erforderlich gehalten. Meine statemachine vergleicht noch keine vorausberechneten Werte mit der Realität. Aber die Implemetierung wäre möglich Zitat: Habe ich verucht berchtigte Argumente vom Tisch zu wischen oder wurde dem SALT unterstellt, daß er einen Zacken gemessen hat, der eignetlich nicht sein dürfte? Und warum wurde erst auf meine Zweifel (bei Dany's SALT Kurve), daß ein anderer Höhenmesser wohl dieselbe Kurve gemssen haben müßte, diese Kurve nachgereicht? In meinen Augen sollte damit die Begründung geliefert werden, daß der SALT auch noch viel deutlichere Fehlmessungen produziert hat. Zitat: Oversampling ist eine gebräuchliche Methode um das Rauschen um vielleicht 0,3 LSB zu reduzieren. Damit kann man nicht zaubern. Zitat: Alles kann man nie vorausahnen, aber ich habe schon Vorschriften in meine Doku eingebaut |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 6806943
[10. Juni 2008 um 23:10]
Zitat: z.B. hier: Niemand hat gesagt, dass Winfried nicht weis was er tut. Aber erstens ist niemand unfehlbar und zweitens ist da offensichtlich irgendwo doch noch ein Fehler. Zitat: h=1/2gt2 - du hast /2 vergessen. Zitat: Das hatte ich schon vor 30 Jahren verstanden. Mir gehts darum, ob es damit wirklich zu Problemen kommen kann. Bisher wurden mir diesbezüglich noch nie Probleme gemeldet (auch von Dany habe ich nichts gehört) Zitat: Soweit ich mitbekommen habe, hat der SALT einen guten Ruf bezüglich Zuverlässigkeit und ich habe immer darum gebeten, mir Probleme zu melden. Auf solche Probleme hätte ich doch sicher reagiert und das Programm entsprechend angepaßt. Zitat: Wie schon gesagt, mein oversampling verbessert das Ergbnis nur in geringem Maß. Meine Daten sind im praktischen Sinn also auch ungefiltert (700 Hz Bandbreite und 8 Mikrosekunden Samplezeit). Die kurze Samplezeit müßte zu sehr variierenden Daten führen, wenn höherfrequente Anteile vorliegen würden. Das ist aber definitiv nicht zu beobachten, obwohl die Auflösung des SALT mindestens 4 mal so hoch ist wie die des RDAS. On chip ADCs haben durch die größeren Induktivitäten der längeren Zuleitungen und der Nähe zum Digitalteil systembedingt ein höheres Rauschen bzw. Störeinkopplung. Zitat: Ich sage doch nicht, daß ich unfehlbar bin, sondern nur, daß man nicht an einer Stelle suchen soll, an der ein Fehler sehr unwahrscheinlich ist (Zeit!). Wenn, dann sind die Vorgaben falsch, aber nicht die Umsetzung. In der Programmierung habe ich die Erfahrung und mittlerweile auch den Instinkt, wenn Du verstehst, was ich meine. Die Ergebnisse sind nicht zufällig. Ich muß auch von den mit dem SALT gemachten Erfahrungen ausgeben und da habe bisher immer nur Gutes gehört. Wenn ich Kurven sehe, die mir Änderungsbedarf signalisieren, dann freue ich mich schon darauf, das umsetzen zu dürfen. Nur wenn jemand Blechdosen ohne Abdichtung verbaut, wie ich es schon gesehen habe, sehe ich keinen Änderungsbedarf. Der Kofferraumdeckel paßt nicht so gut als Beispiel, weil man ein scharfes Modell nicht mit ins Auto nehmen und dann die Tür zuknallen sollte. Beim 5er BMW hat das nichts gemacht, da der Druckausgleich scheinbar anders verlief als bei einem anderen Auto, wo die Bedingung für die Auslösung erfüllt wurde. Winfried |