Hi Reinhard
Zitat:
Original geschrieben von Reinhard
Frei nach Nyquist-Shannon kann er also Signalanteile mit einer Frequenz von max. 2,5Hz erfassen. Das reicht für den höhenabhängigen Druckverlauf ohne Probleme aus.
Höherfrequente Anteile kann der SALT nicht erfassen. Falls sie nicht in der analogen Domäne ausgefiltert werden, erzeugen dieses Anteile Artefakte (Aliasing).
Du hast natürlich Recht, zumindest im Ansatz! (Patsch...an die Stirn klopf)
Im eigentlichen Messbereich drin besteht ein Messpunkt zwar aus mehreren effektiven Messpunkten und das Sampling-Theorem wird für die einzelne Messung nicht verletzt, darum habe ich das gar nicht weiter überlegt, denn ich gehe davon aus, dass ein RC Tiefpass zumindest eingesetzt ist.
ABER: Da der Salt nicht dauernd misst, sondern dazwischen schläft, ist es unzulässig, eine Kurve zu zeichnen, weil keine Aussage über das Verhalten zwischen den Messpunkten möglich ist.
Heisst in anderen Worten: Die einzelnen Messpunkte liegen zwar schon irgendwie richtig, da sie aus einer Mittelung mehrerer Messwerte die Nyquist nicht verletzen entstanden sind. Die Verbindung dazwischen muss aber nicht ne Gerade sein.
"Irgendwie richtig", weil ich mir mal überlegen muss was diese Mittelung mit höherfrequenten Signalen genau macht.
Aber: Spielt es eine Rolle?
Die Druckänderung ist in aller Regel stetig, sie kann nicht frei schwingen.
Für einen 0815 Flug ist also kein Problem zu erwarten.
Sobald aber irgend eine schnell veränderliche Störung auftritt (f>2.5Hz), Machdurchgang, allenfalls Druck-Oszillationen wegen Hybrid (ich sehe noch nicht wie die wirklich bis zum Drucksensor kommt, denn die Integration der 180Hz Beschleunigungspulse über die Masse der Rakete wird nicht zu einer sichtbaren Welligkeit im Höhenverlauf führen. Es sei denn irgend etwas schwingt in der Elektronik-Bay mit, zum Beispiel der Höhenmesser selber), plötzlicher Anstellwinkel wegen Scherwind) wird Nyquist verletzt, die Ausgangsdaten sind nur noch bedingt vertrauenswürdig und "im Rahmen der Schwankungen" zufällig.
Das erklärt auch mindestens teilweise, warum man auf Eberhards Flug keine Machtransienten sieht.
Es wird aber nach meiner Einschätzung (wegen der 0.6 Sekunden Mindestdauer) doch einiges an Murphy brauchen damit das wirklich zum Problem wird, auch wenn es unschön ist.
Für diesen Thread heisst das: Wo wir Spikes in Neils Kurve sehen "war irgend was", was genau wissen wir aber nicht.
Und: Wo wir nichts sehen muss nicht zwingend nichts gewesen sein.
Wenn ich einen 1Hz Sinus mit 1Hz abtaste erhalte ich auch "nur" eine gerade und sehe den Sinus nicht.
Gruss
Jürg
Geändert von Juerg am 06. Juni 2008 um 18:19