Tom Engelhardt
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Zitat: Original geschrieben von Oliver Arend Man könnte höchstens recht sicher fliegen, wenn man den Schubvektor genau nach oben ausrichtet und darauf hofft dass die störenden Kräfte (Seitenwind, unregelmäßiger Abbrand) nicht allzugroß werden, so dass die Rakete auf einer geraden Bahn bleibt.
Oder man tut einfach Flossen an die Rakete.
Oliver
Letzteres wäre das Einfachste. Eine flossenlose Rakete zu bauen, die auch noch stabil (und kontrolliert i.e.S.) fliegen soll, läßt sich nur mit einer aktiven Steuerung, also Schubvektor- oder Kreisel-/Rudersteuerung realisieren. Dem Pendelirrtum sind schon Leute wie Robert Goddard, Herrmann Oberth und Wernher v. Braun aufgesessen, und alle konnten dieselbe Entdeckung machen: ein Motor vorne in einer flossenlosen Rakete bedeutet in 99% der Fälle einen Absturz. Und wenn's mal nicht kracht, dann nur aus Zufall und nicht reproduzierbar. Mach' doch die Flossen aus Makrolon, dann sieht man sie nicht... . Gruß, Tom aus Gö
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Oliver Arend
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Ich mache doch Flossen dran, und sie sollen gar nicht aus Makrolon sein. Das Original hatte auch Flossen (so wie auf beiden Grafiken gezeigt). Meine Problematik war ursprünglich auch gar nicht die Flugkontrolle, sondern die Hitzebelastung u.ä. Erwin hat das Thema dann erfunden. Ist aber gut das mal durchzudenken, falls jemand auf die Idee kommt.
Oliver
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Andre
Anzündhilfe
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ich frage mich, wieso nicht 99% aller feuerwerksraketen einen absturz haben (vor dem bouquett versteht sich :-). wahrscheindlich ist die flugdauer dazu einfach zu kurz. das mit dem pendelirrtum ist ja klar, nachdem man darüber nachdenkt :-) sobald das "pendel" in eine richtung ausschlägt, erfolgt eine seitliche beschleunigung und die trägheit der masse des pendels verhindert das zurückkehren in ausgangsposition. so einfach :-) jetzt weiss ich auch wiso die erste flüssigkeitsrakete von goddard zwar 15m hoch aber 150 meter weit flog :-D
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Achim
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tzz,tzz....warum nur fliegen dann die Sylvesterraketen so wunderbar stabil. Kann das jemand erklären? Sie fliegen auch dann stabil, wenn man das Ende des Stabes stark beschwert. Beschwert man die Treibsatzhülse, oder verkürzt man den Stab zu sehr, fliegen sie nicht mehr stabil. WARUM?
Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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Tom Engelhardt
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Zitat: Original geschrieben von Achim tzz,tzz....warum nur fliegen dann die Sylvesterraketen so wunderbar stabil. Kann das jemand erklären? Sie fliegen auch dann stabil, wenn man das Ende des Stabes stark beschwert. Beschwert man die Treibsatzhülse, oder verkürzt man den Stab zu sehr, fliegen sie nicht mehr stabil. WARUM?
Achim
Weil der Leitstab als eine lange Flosse fungiert, Du also im Prinzip eine normale Rakete (mit Rumpf, SPitze und Flossen) hast. Ich habe bei Rocksim mal eine solche Rakete gebaut, allerdings mit zwei "Flossen", und diese fliegt stabil. Läßt man die Flossen weg, und macht dafür das Rohr schön lang, wird es instabil. Macht man die Flossen zu kurz, ebenso. Gruß, Tom aus Gö
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Erwin Behner
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Zitat: Original geschrieben von Tom Engelhardt Weil der Leitstab als eine lange Flosse fungiert, Du also im Prinzip eine normale Rakete (mit Rumpf, SPitze und Flossen) hast.
Nein so sehe ich das nicht! Die Antwort schrieb ich prinzip schon: Grundsätzlich ist es schon möglich den Motor in den Frontbereich zu verlegen und dabei die Flossen wegzulassen. Allerdings muß dann die Schubrichtung der Motoren ziemlich exakt (wie genau hängt dabei von der Länge des Modells ab!) durch den Schwerpunkt (SP) gehen. Durch Erhöhung des Gewichts beim Treibsatz und Verkürzung des Stabes wird der SP (und damit der Drehpunkt) ungünstiger weise näher zum Motor hin verlagert. Dadurch wirkt sich die Abweichung von der Normlinie stärker aus.
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Tom Engelhardt
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Grundsätzlich (theoretisch) geht das bestimmt... Die Frage ist nur, geht es auch praktisch? Meiner Meinung nach nicht, da bei dieser Bauweise soviele Faktoren zu berücksichtigen sind, die schon bei Nichteinhalten einzelner einen Absturz herbeiführen können. Nicht umsonst ist man ja sehr schnell von der Idee weggekommen. Das einzige Mal, wo dieses Prinzip angewendet wurde, war bei den Fluchtraketen der Mondraketen. Da allerdings die Brenndauer nur knappe 1,2 sec. war, und gleichzeitig ein Sprengbolzenarrangement die Kapsel löste, gilt das nicht so richtig: es war ja kein Flug im eigentlichen Sinne. Außerdem geht doch auch der Schubvektor eines Motors, wenn er denn ganz vorne in der Rakete ist, nicht mehr durch den SP (oder CG, je nach Sprachpräferenz ). In dem Moment hat man ja quasi schon das Rezept für einen Absturz. Bei meinen Sims kam jedenfalls immer raus: Motor vorne und keine Flossen = Absturz. Gruß, Tom aus Gö
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Oliver Arend
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Gut, Sims, ich glaube auch nicht dass RockSim oder VCP oder sonstwer darauf ausgelegt ist, Feuerwerksraketen zu simulieren. Die Fluchtraketen hatten übrigens auch immer eine Kapsel unten dran, und jetzt simulier mal eine Rakete, die unten einen positiven Übergang hat. Siehe da, sie ist stabil (Tom Stach hat son Teil auch mal gebaut, irgendwo im anderen Forum steht das beschrieben). Und wenn Du den Schub-Vektor in die andere Richtung als Gerade verlängerst, würde er/sie durchaus durch den Schwerpunkt verlaufen, das reicht meiner Meinung. Es geht darum dass er in keinem Winkel zur Längsachse der Rakete steht, so dass keine Rotation entsteht. Und wenn das der Fall ist, kann die Rakete wohl immernoch fliegen, aber sie wird sich nicht in den Wind legen (da sie ja nicht stabil ist), was bei Feuerwerksraketen ja auch von großem Vorteil ist.
Oliver
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Tom Engelhardt
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Hmmm, wenn man solch eine Fluchtrakete jetzt für einen Flug von, sagen wir mal, 10 Sekunden auslegt, würde sie dann immer noch stabil sein bzw. geradeaus fliegen? Ich denke nicht (s.o.). Und wie kann ich mir das mit dem Vektor vorstellen? Bei einer flossenlosen Rakete mit dem Motor vorne in der Kapsel (oder ganz kurz dahinter) liegt der SP/CG doch hinter der ganzen Chose. Achja, bei der Erklärung bitte berücksichtigen: ich hatte keinen Mathe-LK . Gruß, Tom aus Gö
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Oliver Arend
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Ich weiß nicht, wo der Unterschied zwischen einem 10 s langen Flug und einem anderen Flug liegt !?!?
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