Dominik
Raketenbauer
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Hmm, Pappe, wenn ich da einen Blick auf einen SF D7-3 fallen lasse, der hat aber eine enorme Wandstärke, wie dick soll ich dann die Wand machen?
Woraus sollte denn der O-Ring sein?
Die Sache mit dem Innengewinde war zuerst geplant, wurde aber dann doch verworfen, da solche Teile dann sehr schlecht nachgebaut werden können, denn wer kann schon mal eben Innen und Aussengewinde in den Maßen schneiden, mal ganz abgesehen vom Strukturschaden.
MfG Dominik
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Rolf
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Zitat: Original geschrieben von Dominik Hmm, Pappe, wenn ich da einen Blick auf einen SF D7-3 fallen lasse, der hat aber eine enorme Wandstärke, wie dick soll ich dann die Wand machen?
Bei einer gut verleimten Qualität reicht 5 bis 8 mm bei 3/4" Kaliber. Nicht umsonst wird in der Feuerwerkerei nur mit Pappe gearbeitet. Zitat: Woraus sollte denn der O-Ring sein?
:-))))) O-Ringe sind Pfenningartikel aus Kunststoffen und genormt (vielleicht mal ne Internet-Suchmachine befragen!!). Dazu gibt es spezielle Bücher (s. Tabellenbuch). Die Temperaturbeständigkeit ist normalerweise kein Problem, da 100°C Gehäusetemperatur aus Festigkeitsgründen sowieso nicht überschritten werden sollten. Ohne Zugriff auf eine Drehmaschine sollte man Metallbearbeitung aber bleiben lassen (Nut für O-Ring :-). Hier kommt man nicht weiter, der gesammte Vorteil von Metallen geht durch schlechte Passungen etc verloren. Auf die Gefahr, welche von solchen tötlichen Bastelleien ausgeht brauche ich wohl nicht näher einzugehen. Daher mein Verweis auf Pappe.
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Neil
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Hi, Pappe ist soll Stabil weil es ein Verbundwerkstoff ist. Es sind viele kleine Zelullose Fasern in Leim . Die Nut für die O-Ringe muß so gefertigt sein, das diese durch den Innendruck da reingedrückt werden, so das die Dichtung dann noch dichter wird. Man könne es ja auch mal mit Silikon aus der Tube probieren. Die in die ecke von Rohr und Stöpsel gegossen müßte die Funktion auch erfüllen. Oder einfach mal Fugenmaterial für Öfen holen. Alles zu O-Ringe, Nutten, Gewinde und Beanspruchungsarten findet man fast in eneinem Tabellenbuch. Gruß Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Dominik
Raketenbauer
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Hi, ne Drehbank steht zur Verfügung und Einblick in das ein oder andere Tabellenbuch habe ich auch, jedoch weiß ich nicht so recht was ich von Pappe, Gummi und Silikon halten soll. Ersteres verbrennt doch sehr schnell, und die letzteren schmilzen doch sicher im Bruchteil einer Sekunde?
MfG Dominik
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andi
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.. man muß nicht alle Fehler wiederholen! Warum werden Kolben aus Alu gemacht, sogar ganze Motoren obwohl das Zeug bei rund 600 Grad flüssig wird und schon weit vorher weich? Warum wurden und werden Gummidichtungen in den Feststoff-Boostern im US Raumgleiter eingesetzt? Dichtung heißt dicht was wiederum 0 Gasfluß zum Aufheizen heißt. Der Spalt zwischen Einsatz und Rohrwand dient zur Kühlung des Restgases welches den Ring andrücken muß. Bei kurzer Brennzeit gibt bei geeigneter Kostruktion keine Probleme. Du kannst ja auch mit Lederhandschuhen heiße Teile ausm Feuer holen, obwohl derselbe Handschuh im Feuer verbrennt. Das alles ist in vielen Werkstoff und Konstruktionsbüchern beschrieben. Wie heißt es so schön man kann alles machen, aber man sollte (vorher)wissen was man da macht
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andi
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auch größere Düsen werden mit O-Ringen gedichtet, im Bild eine Ausführung mit 2 Einstichen für O-Ringe Folgende Datei wurde angehängt:
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Neil
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Hi,
man muß aber beachten, das der Teil des Motors der direkt der Wärme des Abgases ausgesetzt ist, wie Düse z.B., das dieser nicht aus ALu gefertigt werden kann. Übringes ein schönes Stück da auf dem bild. Die Flossen sind klappbar?
Gruß
Neil
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andi
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Hallo Neil, stimmt beding mit dem Düsenmaterial. Da kommen 2 Faktoren zusammen. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber den strömemnden Gasen (Abrasion) und die Wärmebeständigkeit. Nicht umsonst brennt ja die Katzenstreudüse bei SP aus. Graphit ist zwar hitzebeständig aber weich und wird leicht abgetragen. Je nach Wärmeleitung und Kühlung sowie Brenndauer geht womöglich auch Alu oder Kupfer (mit Einsatz an engster Stelle aus verschleißfestem Material. Übrigens die gezeigte Düse ist aus Stahl gedreht und zeigt innen trotzdem schon Abtrageriefen durch den Gasstrom (NC/NG-Treibsatz Röhrenbrenner). Die Flügel sind klappbar durch Federkraft, die roten Enden nochmals biegsam aus Federstahl hergestellt. Der zugeöhrige Treibsatz steckt in einem ca 1,5 cm starken GFK Rohr mit Stahlaufnahme für die Düse und O-Ringdichtung.
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Rolf
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Zitat: Original geschrieben von andi .. man muß nicht alle Fehler wiederholen! Warum werden Kolben aus Alu gemacht...
Besser kann man das Problem nicht beschreiben. Es liegt (außer die Festigkeit) nicht am Material, sondern dem Wärmeeintrag und der Wärmeabfuhr (Kühlung). Langbrenner werden deshalb auch flüssigkeitsgekühlt. Und genau deshalb ist Pappe und Ton ein sehr guter, wenn auch unprofessioneller Werkstoff. Hier sind vorallem die extremen Fertigungstoleranzen und der schlechte Wärmeübergang von Vorteil. Zum O-Ring: Ein Gummi-Dichtungsring kann bis zu 30 Sekunden aufgrund der schlechten Wärmeleitung halten, bis er verbrannt ist (dgl. Papierverbund). Erst im Verbund können alle Teile optimal funktionieren. So gibt ein O-Ring in einer schlechten Passung innerhalb Sekundenbruchteilen seinen Geist auf und verbrennt (bzw. setzt sich über den freien Spalt ab. Man möchte es kaum glauben, wo sich diese Dinger durchzwängen können)...
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Neil
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Hi,
bei der challanger war ja ein spröder O-Ring die Ursache allen Übels. Sowie ich das aber auch verstanden habe, ist regelmäßig immer der innerste O-Ring drauf gegangen.
Gruß
Neil
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