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Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 13877
, Truppenübungsplatz Münsingen
[21. Mai 2002 um 14:16]
Im anderen Forum wird im Moment über die Auflösung des Truppenübungsplatzes Münsingen und dessen evtl. Nutzung als HPR-Startplatz diskutiert (http://www.modellraketen-forum.de/forum/messages/23/3581.html?1021976624)
Ich finde das hochinteressant und habe deshalb ein paar Daten gesammelt. Ich muss dazu sagen dass ich auf den Seiten des Bundeswehr noch keine Informationen zur Verfügbarkeit/Auflösung des TrÜbPl gefunden habe. Der Übungsplatz befindet sich ca. 25 km östlich von Reutlingen und ca. 31 km westlich von Ulm, durch die Nähe zu A8 und Kreuz A8/A7 besteht auch eine sehr gute Erreichbarkeit für den gesamten Süden der Republik. <img src="http://www.shuttle-endeavour.de/webimg/truebplatz_muensingen.jpg"> Der Platz hat eine Ausdehnung von 6,9 km in Nord-Süd-Richtung und 11,4 km in Ost-West-Richtung, bietet also mehr als ausreichend Platz. Dem Atlas nach zu urteilen ist der Platz doch mäßig bewaldet, es befindet sich jedoch in der Mitte eine offene(re) Fläche von ca. 2x2 km, wobei hier eine gute Karte im Maßstab 1:50000 oder 1:25000 mehr Aufschluss bieten könnte. Die Nutzbarkeit ist also durchaus gegeben. Probleme bestehen bei der Weiternutzung eher dadurch, dass Umweltschützer bedenken haben könnten. Auf Geländen der Bundeswehr kann sich die Natur ohne Eingriffe von Landwirten recht ungestört entwickeln - in Stadtoldendorf bspw. dürfen wir nur noch an einigen bestimmten Orten überhaupt Stellungen graben. Ob der Naturschutzaspekt auch in Münsingen greift weiß ich nicht. Nach der Aufgabe des Platzes würde er vermutlich (vorerst) in den Besitz einer Gemeinde übergehen. Infolgedessen dürften für das Gebiet Aufforstungen oder landwirtschaftliche Nutzung geplant sein, so dass sich die Möglichkeit der Nutzung von derzeit noch brachliegenden Flächen oder Wiesen stark verringert. Ein Ausweg wäre, das Gelände zu kaufen oder zu pachten, wenn ja, wieviel. Im Luftrecht muss das Einverständnis für einen Start nur vom Grundstückseigentümer des Startplatzes vorliegen, nicht vom Eigentümer des Landeplatzes (wäre ja auch schwierig bei schlechter steuerbaren Luftfahrzeugen wie Ballonen, Segelflugzeugen mit Probleme oder auch Modellraketen), es würde also eine kleine bis mittlere Fläche für Parkmöglichkeiten und ein Startgelände ausreichen. Allerdings kann man bei häufigerer Landung in landwirtschaftlich genutzten Flächen Schwierigkeiten mit dessen Eigentümer/Nutzer bekommen, und das muss ja auch nicht sein. Will man eine größere Fläche pachten oder gar kaufen, muss man bedenken, dass der Kaufpreis für Waldflächen allgemein bei 0,5 EUR/m² angegeben wird, der für freie Flächen dürfte kaum darunterliegen. Selbst wenn es erheblich günstiger werden würde, muss man für ein großes Gelände wohl mit einem fünfstelligen Kaufbetrag rechnen, diese Möglichkeit fällt also aus. Man sollte also, wenn wirklich großes Interesse an diesem Übungsplatz besteht (und das tut es, wenn man sich relativ sicher sein kann dass im Umkreis von 5 km im Falle von Problemen bei der Bergung nichts und niemand getroffen werden kann), versuchen die weitere Nutzung mit den zukünftigen Eigentümern dahingehend abzusprechen, dass im Umfeld des geplanten Startgeländes keine forstwirtschaftliche Nutzung betrieben wird, und wenn das Gelände hügelig ist oder der Boden keine gute Qualität hat könnte man Glück haben und die umliegenden Flächen werden eher als Heu- oder Weidewiesen verwendet, was uns natürlich größere Freiräume bei der Bergung geben würde. Man könnte versuchen bereits jetzt die Standortverwaltung anzusprechen und herausfinden, ob bereits Pläne für die Nutzung nach der Aufgabe des Platzes bestehen. Oliver |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 13966
[22. Mai 2002 um 19:46]
Ich konnte mich nicht zurückhalten und hab schon versucht die Standortverwaltung zu kontaktieren ob und was für nach der Auflösung geplant ist. Allerdings war da nur jemand der "nicht wusste, ob er diese Information weitergeben darf", nach der Frage ob der Standort 2005 aufgelöst wird. Derjenigewelche, der bei mir anrufen wollte hat das bisher nicht geschafft. Da ich morgen früh sowieso viel am Telefon werde hängen müssen, kann ich das gleich nochmal mit einschieben.
Ich hatte auch daran gedacht, dass Ihr von der HGV die lokale Koordination mit der Gemeinde, Geländebesichtigung u.a. übernehmen könntet. Sobald ich Näheres weiß lasse ich es Euch wissen, evtl. besteht auch schon vor der Aufgabe die Möglichkeit zur Nutzung, damit wir zeigen können wir gut wir arbeiten und wie ernst wir es meinen. Oliver PS: Sorry, Stefan, ich hab aus Versehen auf Editieren Deines Beitrags geklickt und das dann schon fertig gehabt und konnte das Editieren nicht wieder rückgängig machen, da ich Deinen Originaltext nicht mehr hatte. Ich werd mich drum Bemühen dass es den Admins etwas schwerer gemacht wird. |
Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 14294
, Der Truppenübungsplatz Münsingen soll 2005 aufgegeben werden
[28. Mai 2002 um 14:07]
In der Ausgabe der Zeitung "Sonntag aktuell" vom 19.5.2002 las ich, daß die Bundeswehr plant den Truppenübungsplatz Münsingen auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb im Jahr 2005 aufzugeben.
Es sollte überprüft werden, ob es möglich wäre, dieses Areal als Startplatz für High - Power - Raketen zu nutzen. Für diesen Platz spräche die Tatsache, daß die Hochfläche der Schwäbischen Alb relativ wenig bewaldet ist, so daß eine Bergung von Raketenmodellen relativ problemlos möglich wäre. Auf jeden Fall sollte die Gelegenheit genutzt werden, denn das Areal ist verhältnismäßig groß und da der Luftraum über militärischen Sperrgebieten auch für den zivilen Luftverkehr auch gesperrt ist, hätte man auch im Falle einer Umfunktionierung des Truppenübungsplatzes Münsingen in einen Startplatz für High - Power -Raketen auch keine Probleme mit den zivilen Luftverkehr! |
Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 14296
[28. Mai 2002 um 14:34]
Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, einschlägige Firmen für das Projekt eines Startplatzes auf dem Truppenübungsplatz Münsingen zu gewinnen?
Ich denke da an Unternehmen aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrtindustrie, des Modellbaus (zum Beispiel NORIS) sowie der pyrotechnischen Industrie, aber auch an Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstitute. Interessant wäre es auch, wenn es möglich wäre, Wettbewerbe geeignet zu vermarkten. |
Achim
Moderator
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Beitrag 14300
[28. Mai 2002 um 15:45]
Zitat: Welche einschlägigen Firmen meinst du denn? Noris ist eine 2-Mann Firma. Nirgendwo ist da Geld in Sicht und ohne geld lässt sich auf dieser Welt gar nichts bewegen. Da müsste schon ein richtig potenter Sponsor her. Das einfachste wäre, ein Gelände zu pachten. Kostet aber halt auch Geld. Und bei den lächerlichen Vereinsbeiträgen, die im raketenmodellbau üblich sind, herrscht grundsätzlich Ebbe in der Vereinskasse. Das ist im Modellflug schon anders. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Oliver Arend
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Beitrag 14303
[28. Mai 2002 um 17:12]
Evtl. wäre es möglich, die ERIG und andere Forschungsvereinigungen an dem Startplatz zu interessieren. Und eine Uni hat vielleicht trotz Bildungsmisere und Haushaltsschwarzenlöchern Geld dafür. Oder mehrere Unis gleichzeitig. Einen Sponsor aus der Industrie zu bekommen halte ich für eher unwahrscheinlich, weil deren Zeug schon zu groß ist als dass sie irgendeinen praktischen Nutzen von dem Gelände hätten.
Oliver |
Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 14305
[28. Mai 2002 um 17:30]
Was auch vielleicht denkbar wäre, daß wäre eine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Modellraketenverein ARGOS.
Bis zu welcher Treibsatzstärke/ maximale Flughöhe wären Starts in Münsingen denkbar, wenn man davon ausgehen soll, daß der ungelenkte Flugkörper das Gelände nicht verlassen darf? Wie sähe die Sache aus, wenn der Flugkörper an einen ferngesteuerten Gleitschirm landen würde? |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 14307
[28. Mai 2002 um 18:11]
Ich war noch nicht in Münsingen, aber wenn man davon ausgeht dass man unbesiedeltes Gebiet treffen will dürfte das Gelände für M- oder N-Motoren ausreichend sein. Das Problem ist, dass es sicher stellenweise bewaldet ist. Der Gleitschirm könnte dazu beitragen dass man nicht im Wald landet, aber vielleicht würde Stefan sich ja freuen und wieder Raketen pflücken gehen ;-)
Oliver |
Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Berlin Verein: Deutsche Experimental Raketen Arbeitsgruppe (DERA) Beiträge: 2398 Status: Offline |
Beitrag 14354
[29. Mai 2002 um 16:57]
Grrrr!
It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |
Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 14654
[05. Juni 2002 um 15:50]
Aber da gäbe es noch eine weitere Idee, die man, sollte der Truppenübungsplatz Münsingen zum Startgelände für „High – Power – Raketen“ mutieren, dort verwirklichen könnte und zwar die Möglichkeit –gegen entsprechende Bezahlung versteht sich- eine „High – Power – Rakete“ zu starten.
Für Leute ohne T2 – Schein sollte sich dieses nur auf das Drücken des Auslöseknopfes beschränken und grundsätzlich sollte bis zur letzten Sekunde vor dem Start ein Verantwortlicher mit T2 – Schein den Start verhindern können. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es Leute gibt, die vielleicht einmal zu einen besonderen Anlaß eine „High – Power – Rakete“ starten möchten! (Gibt / gab es nicht einmal in China einen Schießplatz wo westliche Touristen gegen Bezahlung einmal mit einer Panzerfaust schießen durften?). Warum sollte kein Interesse bei vielen Leuten bestehen, einmal eine „richtige“ Rakete zu starten? Solch ein Start einer „High – Power – Rakete“ ist bestimmt für denjenigen, der ihn durchführt, ein unvergessliches Erlebnis, an das er sich noch lange erinnern wird und ihn vielleicht sogar zum „Raketeur“ werden lässt. Auch sollten Ferienkurse zum Bau von Raketen in Münsingen durchgeführt werden, falls der Truppenübungsplatz zum Startgelände umgewandelt werden könnte. Als Abschluß sollte der Start der gebauten Raketen, die natürlich vom Kursleiter streng kontrolliert werden müssen, erfolgen. Alles in allen wäre es eine enorme kulturelle Bereicherung für die Schwäbische Alb, wenn aus den Truppenübungsplatz Münsingen ein Startplatz für „High – Power – Raketen“ würde! |