Hallo,

habr ihr schonmal ein Haus renoviert? Ich bin gerade dabei. Also nicht so komplett sondern ein bißchen hier und ein bißchen da. Mein Problem ist, das immer wenn ich etwas sehe was mir nicht gefällt oder weil es so alt ist und nicht mehr funktioniert, kommt es weg und soll neu gemacht werden. Nur ist es so, das wenn ich es weg mache sich dahinter was neues auf macht was mir nicht gefällt. Manchmal mache ich das dann auch noch weg, aber ich bin zu der Erkenntnis gekommen, das wenn ich so weiter handeln würde, ich besser das ganze Haus hätte neu bauen sollen. Auf der einen Seite ist es wirklich fusch vom Vorbesitzer oder ein Baustandard den ich nicht mehr verstehen. Okay die Hütte ist von 1958 aber ich denke auch da wollten die das so ein Haus dicht ist und relativ gerade.

Wer hat ähnliche Erfharungen gemacht und möchte hier berichten?

Gruß

Neil

Hi Neil,

ich nehme an, Deine Erfahrungen und Überlegungen teilt Jeder, der sich schon mal mit gebrauchten Immobilien beschäftigen musste.
Dummerweise gibt es aber auch beim Neubau ärgerliche Überraschungen die, zusammen mit dem Kostenfaktor, die tatsächlich günstigere Variante meist nie so richtig eindeutig erkennbar werden lässt.
Ich habe für die Sanierung meines Domizils fast 2 Jahre gebraucht und ein Drittel des Kaufpreises zusätzlich hinein gesteckt und musste dennoch lernen, mit Kompromissen zu leben.
Je eher Du Dich an diesen Gedanken gewöhnst, um so billiger wird es...

Gruß

Dino

Hi Neil

Kann Deine Erfahrungen bestätigen, habe schon an etlichen Häusern meine Jugend verschwendet.
Das ist auch der Grund, warum wir für uns selber vor drei Jahren neu gebaut haben. Zwar mit reichlich selber schaffen, aber eben neu.

Ein Altbau ist von den Kosten her unkalkulierbar.
Egal ob man groß herangeht oder eher klein.
Es sei denn, man hält sich eisern fest an gesteckte Ziele.... aber der Schimmel unterm Fußboden oder der lose Putz machen solche Ziele schnell zunichte.

Viele Leute, denen ein Altbau in die Hände fällt, (Kauf, Erbschaft etc) sehen nur die Farbe auf der Wand.
Die Tapete darunter sehen viele schon nicht mehr. Die wenigsten sehen den Putz auf der Wand und die Installationen darunter, geschweige denn den Aufbau der Wand....
Und hier und da müßte noch eine Steckdose hin...... wenn dann der Kabelmann kommt und die kompletten alten Leitungen am Stück aus der Wand reißt, bricht für den Laien eine Welt zusammen.
Dasselbe gilt für alte Einrohrheizungen, Dachstühle, unisolierte Wände, Fenster, die "noch gut sind und nur mal Farbe bräuchten", Schimmel unter Holzfußböden etc.

Unkalkulierbar.
Es sei denn es wird mit Sachverstand vorher Bestandsaufnahme gemacht, Wände anbohren, Proben nehmen, in Hohlräume sehen, Energiebedarfsgutachten etc. und trotzdem reichlich Reserve einplanen.

Die wenigsten sind sich darüber im klaren, das man bei so einer Immobilie unbesehen kalkuliert:

Küche raus
Bäder raus
Heizung komplett raus
Elektrik komplett raus
Dach?
Vollwärmeschutz WDVS

Ein Haus von 1958 renoviert man nicht, das saniert man.

Der einzige Vorteil den man gegenüber einem Neubau hat, man kann u.U. schon drin wohnen, während man sich Raum für Raum oder Geschoß für Geschoß durchs Haus saniert oder eben renoviert.
Die Doppelbelastung für Miete und Kredit fällt weg.
Auch streckt es die anfallenden Kosten über einen langen Zeitraum, der es u.U. möglich macht, ohne riesige Hypotheken auszukommen.
Das setzt allerdings eine gewisse Leidensfähigkeit / Masochismus voraus und erfordert außerdem eine im allerhöchsten Maße belastbare und tolerante Ehefrau / Freundin / Beziehung......


Viel Erfolg weiterhin.

Gruß Jan

Zitat:

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Original geschrieben von Kabelmann


Das setzt allerdings eine gewisse Leidensfähigkeit / Masochismus voraus und erfordert außerdem eine im allerhöchsten Maße belastbare und tolerante Ehefrau / Freundin / Beziehung......

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Hallo Jan,

ja, da sprichst du etwas an was sehr viele vorerst auf die leichte Schulter nehmen!
Tja, ist ja auch kein Wunder, nachdem dem Laien und den allermeisten Frauen in so
bescheuerten Sendungen wie: "schöner Wohnen" oder " unser neues Haus" von so
einer blonden Fernsehtussi suggeriert wird, das man(n) in einer knappen Woche mal
fix mit der selbstlosen Hilfe einiger netter Nachbarn so eine alte Bude komplett umkrempeln
kann.....
Da vergehen ja vom "alles mit dem großen Hammer zerkloppen" bis zum letzten Dekoblümchen
aufstellen nur zwei drei Tage Wie realistisch....
Aber das schlimme ist, viele Frauen glauben denen das auch noch...
Und wenn dann so eine Ansage kommt wie: Schatz, schau mal, die waren nach zwei Tagen
schon mit dem kompletten Bad fertig, wieso dauert das eigendlich bei dir so lange......
Da könnte ich ausflippen!
Stress ist da auf alle Fälle schon vorprogrammiert!

Viele Grüße und vor allem viel Erfolg,

Andreas

Geändert von Andreas B. am 17. November 2009 um 23:36

Hallo,

dass man wie in "Wohnen nach Wunsch" oder "unser neues Haus" oder wie die alle heißen, ein Haus/Wohnung innerhalb einer Woche hin bekommt, kann ich mir schon vorstellen.

Aber, man sieht ja nur die eine Woche, wo neben zwei drei Verwandten oder Bekannten dann nochmal ein Dutzend Handwerker mit Profi-Geräten am Arbeiten sind. Ich will nicht wissen, wie viele Wochen Planung dem vorangeht, denn, ohne richtige Planung ist so was nicht in einer Woche am Stück zu schaffen.

Und Planung ist auch etwas, was manche (Frauen) nicht verstehen, für die gehört Planung nicht zur Arbeit. Man hört dann so Sprüche wie: "Du willst doch noch das und das machen, dann kannst du ja gleich beim Einkaufen auch nochmal schnell in den Baumarkt." während man gerade runter zum Auto geht.

MFG Heiko

Hi,

das beste ist die Sendung "wohnen im Glück" oder so auf RTL2. Da sind notleidende Familien mit einer Menge Kinder. Da wird die Bude auch in zwei Tagen komplett umgebaut mit Wände versetzen und so. Das ganze begleitet von einer Moderatorin die immer nur mit ihrer Betonung auf die Tränendrüse drücken will. Da muss dann schon mal der arme Typ 500qm Regips hoch tragen. Klingen tut das als ob er dabei stirbt. Dann wird alles mit wirklich geilen Farben übermalt. Zum Schluß wird die Familie durchs Haus geführt und man fragt sich dann immer wo eigentlich die Mutti schläft. Ich tippe ja darauf das in der super neuen Küche eine Schlafschublade eingebaut ist wo die dann drin nachts liegt.
Ist euch auch schonmal aufgefallen das die immer alle Fenster zurammeln wenn die neue Bude gezeigt wird? Ist das evtl. in einem Studio gedreht worden ohne richtige Welt drumherum, oder soll man nicht an den Bäumen erkennen das die Jahreszeit eine ganz andere ist.

Zurück zu meinem Leid hier. Man sollte eigentlich nur übertapezieren. Denn was man findet wenn man die alte Tapete abzieht endet über mehrere Zwischenschritte immer im Schaltkasten.
Läst man Handwerker ins Haus so findet man erst ein paar Tage zu spät den Fusch den die hinterlassen haben. Ich musste schon selber ein paar Rohre der Heizungsbauer nachbessern. Zum lück nur die Kondenswasserabführung. War halt eine scheiß Idee das Rohr mit einem alten Rohrwinkel provisorisch abzustützen. Jetzt ist alles dicht und das nächste mal werde ich genauer hin schauen bevor die gehen dürfen.

Gruß

Neil

Oh man, ich kann nicht mehr vor Lachen!
Ich seh schon die dicke Tine durch ein Reihenendhaus bei Delft kullern...

Miete zahlen hat auch Vorteile!

Groeten,
Michael

Zum Glüch habe ich ja keinen Keller.

Tine im Hobbykeller

Zitat:

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Miete zahlen hat auch Vorteile!

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Dafür darf ich Löcher bohren wo ich will und muss keinen Fragen (außer die Dame aus dem Hobbykeller ).

Zitat:

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Original geschrieben von Neil

Dafür darf ich Löcher bohren wo ich will und muss keinen Fragen.... ).

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Naja, außer vielleicht doch deine Vorbesitzer, falls sie die Elektroinstallation selbst und nicht
so ganz fachgerecht ausgeführt haben.......

Andreas