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Hermann

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Hermann

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Beitrag 90738 , Verschiedene Metalle verschweißen [Alter Beitrag01. Dezember 2005 um 09:24]

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Moin

Wenn man verschiedene Metalle zusammenfügen wollte, mußte man sie nieten oder verschrauben.
Schweißen ging wegen den verschiedenen Schmelzthemperaturen nicht. Unsere Nachbarn, die
Schweizer habe es geschafft. Sie haben eine Schweißanlage entwickelt die z.B. Stahl und Alu
mit einander verschweißt. Eigendlich wurde die Anlage für die Autoindustrie entwickelt. Die
Forscher meinten aber, das dieses Schweißverfahren auch für die Luft u. Raumfahrtindustrie
zu nutzen sein würde.




Gruß: Hermann



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Beitrag 90742 [Alter Beitrag01. Dezember 2005 um 10:03]

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Hi,

waren das die Schweizer?
Ich kenne das Reibrührschweißverfahren. Da wird an der Nahtstelle zwischen den Bauteilen mit einer schnell rotierendem Dorn entlang gerubbelt. Dadurch wird Wärme erzeugt und das Material wird durch die Roation vermengt. Da kann man dann so ziemlich alles mit verbinden. Es muss nur schmelzen.
Das Verfahren ist aber schon recht alt, habe ich im Studium gehabt und das war vor 5 Jahren.

Gruß

Neil

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Hermann

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Beitrag 90744 [Alter Beitrag01. Dezember 2005 um 10:42]

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Hi

Es ist richtiges Schweißen, mit Schweißdraht und so weiter. Wie sie das gemacht habe, weiß ich
genau nicht mehr ( länger her wo ich es gesehen habe, so vorm 1/2 Jahr ). Evebtuell wissen unsere
Schweizer mehr.

Gruß: Hermann

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Beitrag 90750 [Alter Beitrag01. Dezember 2005 um 14:11]

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Mmh, klingt schwer nach Löten... und irgendwie hab ich noch keine richtige Vorstellung wie eine Verschweißung von zwei komplett unterschiedlichen Materialien aussehen kann. Verschiedene Stahllegierungen gehen ja noch. Aber wenn das wirklich klappt ist die Möglichkeit, Stahl, Alu und/oder Titan zu verschweißen, sicher wichtig für die Luft- und Raumfahrt. Allerdings auch wieder zunehmend weniger, da ja immer mehr Verbundwerkstoffe eingesetzt werden. Ich frage mich ob man den Alu-Glas-Verbund auch verschweißen kann?

Oliver
Hermann

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Beitrag 90782 [Alter Beitrag01. Dezember 2005 um 21:59]

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ich habe einen Artikel darüber gefunden.

Zitat:

Und sie verbinden sich doch: Stahl und Aluminium
Bislang wurde eine Schweißtechnik für beide Metalle für völlig unmöglich gehalten

Linzer Techniker können mit ihrem neuen Schweißverfahren Aluminium und Stahl verbinden, obwohl das jahrelang für unmöglich gehalten wurde. Problematisch war bisher der höchst unterschiedliche Schmelzpunkt der beiden Stoffe.



Aluminium schmilzt bei 658 Grad und wäre also längst flüssig, wenn Stahl bei mehr als 1500 Grad zu schmelzen beginnt. Darum wird beim neuen Verfahren der Schmelzpunkt niedrig gehalten: Der Schweißdraht wird blitzartig vor- und zurückgespult. Das Gerät setzt 70 Mal in einer Sekunde einen Schweißpunkt zwischen die beiden Materialien. Durch die niedrigere Temperatur entstehen kaum Spritzer, die Schweißnähte sind sauber. Noch ist das System nur bei Schweißrobotern im Einsatz, die menschliche Hand ist zu unruhig.



Gruß: Hermann



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Beitrag 90789 [Alter Beitrag01. Dezember 2005 um 23:32]

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Den Bericht habe ich damals auf 3sat/nano gesehen. Ein paar tage später kam fast das Gleiche
auf einen dritten Proramm. Dort haben sie etwas ausführlicher, über das neue Schweißverfahren
berichtet.

Gruß: Hermann

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Beitrag 90790 [Alter Beitrag02. Dezember 2005 um 00:13]

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Was ich noch gefunden habe: Mittels eines Lasers wird das niedrigschmelzende Material (Alu) zum Schmelzen gebracht, das höherschmelzende Material (Stahl) nur erhitzt. Dabei entsteht an der Naht im Stahl eine Diffusionszone, wie sie bei Lötverbindungen üblich ist. Für das Alu sieht das ganze wie eine Schweißverbindung aus. Die Festigkeit entspricht dabei einer normalen Schweißverbindung von zwei Aluteilen.

An der Uni Kaiserslautern gibt es eine DFG-Forschergruppe, die Metalle mit Thermoplast-FVKs verschweißen will. Wie das nun gehen soll kann ich mir beim besten Willen noch nicht erklären...
http://mechanik.mv.uni-kl.de/forschergruppe/index.html

Oliver

Geändert von Oliver Arend am 02. Dezember 2005 um 00:17

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Beitrag 90805 [Alter Beitrag02. Dezember 2005 um 07:33]

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Hi,

es sollte doch klar sein das die Verbindung nicht stabiler als der schwächste Werkstoff sein kann.
Neben dem Verbinden gibt es aber noch ein anderes Problem. Später im Betrieb werden Temperaturschwankungen dazu führen, das sich an der Schweißnaht Spannungen aufbauen weil sich die Metalle unterschiedlich ausdehnen werden. Das Bauteil wird krum oder zerreist.

Gruß

Neil

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Beitrag 90814 [Alter Beitrag02. Dezember 2005 um 11:56]

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Ich schätze das diese Verbindung dort eingesetzt werden soll, wo es kaum oder gar keine
Themperaturschwankungen auftreten. Meiner Meinung nach, wird es eher in der Autoindustrie
verwendung finden.

Gruß: Hermann

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Beitrag 90822 [Alter Beitrag02. Dezember 2005 um 13:58]

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> es sollte doch klar sein das die Verbindung nicht stabiler als der schwächste Werkstoff sein kann.

Natürlich. Aber sie könnte erheblich schwächer sein, siehe Kleben.

> Ich schätze das diese Verbindung dort eingesetzt werden soll, wo es kaum oder gar keine Themperaturschwankungen auftreten.

Dann kannst Du Flugzeugbau vergessen. Da treten bei einem normalen Flug schon Unterschiede von bis zu 100 °C auf (unten +40 °C, oben -60 °C). Flugzeuge dürfen auch nicht dunkel/schwarz lackiert werden, sonst zerlegt es die Flügel, die stehen ja schon ne ganze Weile in der Sonne auf sonem Flughafen.

Oliver
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