Hi,

mich hat es immer etwas gestört das man in einem GSE zwei teure Magnetventile einbauen muss die meist nur Probleme machen. So passiert es häufig das die Stromquelle nicht genug Strom liefern kann um die Magnete zu öffnen. Es sollen auch schon ein paar Magnete durchgebrannt sein weil die tatsächlich nur 12V dauernd aushalten und nicht 13,8V von einem Bleiakku. Dazu kommt dann noch die Verrohrung beider Ventile was auch nicht sehr leicht und etwas teuer ist. Abdichten ist da auch so ein Problem.
Also warum nicht einfacher machen. Zuerst beide Funktion, das betanken und enttanken, von einem Ventil erledigen lassen. Das würde eine Menge Verrohrung ersparen und auch die Fehlerquellen um mehr als 50% reduzieren.
Die Funktion eines Magnetventilsbrauchen wir nur bedingt. Das soll auf Knopfdruck aufgehen. Die tollen Schaltzeiten und Zyklken brauchen wir garnicht. Es würde also auch etwas langsameres gehen.
Nach ein paar Überlegungen, etwas Bauzeit und reichlich Testzeit ist es nun fertig. Das simple self made Ventil für ein GSE.



Das Ventil wird über ein normales Standardservo angetrieben. Es ist so konstruiert das bei 10bar ca. 0,5N Last für das Servo entstehen. Die Reibung im ventil erzeugt ca. 5N Last was dann im Betrieb etwas mehr als 10N Last macht. Das Servo erzeugt 15Ncm Drehmoment, also völlig ausreichend bei einem cm Hebelarm.
Da mir mal ein Schlauch geplatzt ist, hat dieses Ventil einen Edelstahlumflochtenen Teflonschlauch bekommen. Der hält Drücke größer 200bar aus und ist auch schon das teuerste Bauteil. Dies wäre aber bei einer Magnetventillösung auch nötig. Die Ablaßöffnung ist mit einem gesinnterten EDelstahlschalldämpfer ausgestattet. Das macht das entlüften nicht so laut und nimmt auch den Rückstoß aus dem Gastrom.
Das Ventil besitzt einen Querschnitt entsprechend einer 3,5mm Bohrung. Dadurch kann etwas schneller betankt werden. Darüber hinaus kann man aber auch das Ventil mit dem Servo proportional ansteuern. Macht beim tanken eigentlich keinen Sinn, eher bei einem regelbaren Triebwerk was jetzt kein Problem mehr darstellt.
Den Flaschenanschluß habe ich aus Aluminium gefertigt. Man müßte für eine Lösung die Langzeitstabil ist eigentlich auch Edelstahl nehmen. Das war mir aber zu teuer. Bei Alu muss darauf geachtet das einem das Gewinde nicht ausleiert. Somit sind alle verwendeten Materialien mit N2O verträglich:

- Edelstahl
- Aluminium
- Teflon (Schlauch)
- Viton (Dichtungen)
- Silikonfett

Der heutige Test hat gezeigt das es ohne weiteres mehr als 20 Schaltzyklen unter Betriebsdruck aushält. Auch einfrieren ist kein Problem. Nach dem Test befand sich eine ordentliche Eisschicht auf dem Ventil. Meine Sorge war erst das durch das strömende Gas die O-Ringe gewaschen werden und so nicht mehr gleitfähig bleiben. Das ist aber nicht der Fall.

Jetzt fragen sich sicherlich einige warum da noch Platz ist für ein zweites Servo? Das Ventil ist teil eines GSE welches komplett ohne Tankschlauch auskommt. Der Motor wird per Lanze betankt und mit dem Servo wird dann die Lanze aus dem Motor gezogen. Für ein normales GSE mit Schlauch kann man dasn Ventil aber auch nutzen. Die Tankwaage aus einem anderen Thread ist ebenfalls Bestandteil des GSE.

Gruß

Neil

Sehr schön. Zu welchem Preis gibt es das Rundum-Sorglos-Günstig-GSE?

Oliver

Hi,

das weiß ich so auf die Schnelle nicht. Aber ich denke es wird unter dem eines handelsüblichen mit Magnetventilen liegen.

Gruß

Neil

Geändert von Neil am 10. März 2009 um 16:47

Hi Neil,

wäre auch an einem interessiert. Wollte meine Rampe schon lange umrüsten.

Gruß Andy

Cool, muss ich mir merken =)



Gruß
Felix

Hi,

da das Ventil nur ein Punkt war der mich gestört hat, und der Tankschlauch der zweite, habe ich mir überlegt wie man das eleganter lösen kann. Der Tankschlauch zieht eine lange Kette von Teilen hinter sich her die jedes mal neu ersetzt werden müssen. Da wäre eine Lanze viel besser. Die verschleißt nicht so schnell wie ein Schlauch und man hat auch weniger Arbeit mit dem umwickeln denn das entfällt komplett. Also muss eine Lanze her.
Die Lösung sieht dann so aus:





Man kann hier eine von uns wohl schon zum Standard erhobene 30mm ITEM Rail sehen wo das komplette GSE daran montiert ist. Mit dem (noch) Holzteil kann man das GSE in der Höhe verschieben und auch dem Durchmesser der Rakete anpassen. Das ganze wird mit Flügelmuttern oder Schrauben ausgeführt um den Werkzeugeinsatz zu minimieren. Hier nicht dargestellt ist das Abprallblech für die Flamme. Das muss natürlich eine 6mm Bohrung bekommen wo die Lanze durchkommt. Dieses Blech wird ebenfalls mit verschoben. Damit zwischen Blech und Rail kein Spalt entsteht muss man etwas tricki sein.
ebenfalls zu sehen ist die Tankwaage oberhalb des Ventils. Es ist die Waage aus diesem Thread. Das Ventil wird dort eingehackt. Die Rakete steckt auf der Lanze und wird von dieser komplett getragen. Somit wird die Waage auf zug beansprucht. Ist die Rakete voll und der Motor ordentlich vorgeheizt, wird die Lanze über den kleinen Messinghebel freigegeben und aus dem Motor gezogen.
Die Lanze wird noch später durch Edelstahl ersetzt. Das ist jetzt hier nur ein Dummy für mechanische Tests ohne N2O.
Was noch fehlt ist ein Steuergerät. Hier kann man aber wenn man es sehr einfach haben möchte eine normale Fernbedienung nehmen. Aber auch die Delux Lösung ist schon von Robert in arbeit. Diese wird dann die Waage auswerten etc.

Gruß

Neil

Geändert von Neil am 12. März 2009 um 17:54

Diese Version ist vielleicht für Leute interessant, die keinen Zugang zu einer Drehmaschine/Fräse haben.
Den Motor würde ich allerdings durch ein Servo ersetzen.

Neil, bringst du deinen Motor und der GSE mit nach Edenkoben? Bei Interesse kann ich meinen auch mitbringen, er ist halt leider noch nicht ganz fertig.

Gruß
Felix