Hallo Leute,

am 1.3.06 gibt es bei Aldi (Nord) eine elektrische Spritzpistole für nicht ganz 13 Euro.

Da ich bisher immer eine mit Druckluft betriebene "Spritze" benutzt habe, würde mich bei der Gelegenheit mal interessieren, was solche Teile (jetzt unabhängig von der Bezugsquelle) taugen.
Sind damit ähnliche Ergebnisse wie mit traditionellen Luft-Spritzpistolen erreichbar, oder wendet sich der Fachmann mit Schaudern ab?

Geändert von Stefan Wimmer am 23. Februar 2006 um 22:34

Hallo Stefan,

soweit ich mal einen Bericht über diese elektrischen Farbpistolen im Fernsehen verstanden habe, sollen die seeehr gut sein.

Sie sollen in der Lage sein unverdünnte Farbe zu sprühen, im Gegensatz zu Airbrush, dadurch wesentlich höhere Deckkraft. Und wenn der Druck stimmt, dann wäre auch die Vernebelung vergleichbar. Ich denke, ein versierter Hobbylackierer hier aus dem Forum sollte mal schnell einen Testkauf starten und uns dann Bescheid geben, ob die Aldi-Pistole was taugt...

Viele Grüße,

Hendrik

Geändert von Hendrik am 24. Februar 2006 um 11:02

Na ihr seid gut. Wenn die Dinger ein annähernd vergleichbares Ergebnis bringen würden, dann würde kein Mensch mehr in Kompressor, Öl-und Feuchtigkeitsfilter investieren. Eine wirklich gute herkömmliche Spritzpistole kostet mehrere 100 Euro.

Stellen wir mal gegenüber.

Vorteile herkömmliche Spritzpistole:

mit Abstand das beste Spritzbild. Farbmenge, Luftdruck und Zerstäubungsgrad lassen sich dem Lack und der Viskosität anpassen.
Die Spritzfläche ist durch Horndüsen veränderbar von kreisförmig zu stabförmig. Das ist wichtig z.B. beim Lackieren von Rohren. Mit einem runden Spritzbild hat man in der Mitte einen zu dicken Auftrag und an den Seiten fast nichts.

Nachteile: es wird ein Kompressor benötigt und der Farbnebel ist vieeeel stärker als bei einem airless-System. Ohne Absaugunglässt sich in Räumen damit nicht arbeiten.


Vorteile elektrische Spritzpistole:

kein Kompressor eforderlich
billig

Nachteile:
schlechtes Sptitzbild
verstopft ständig
viel zu dicker Lackauftrag da Zerstäubung schlecht
keine kleine lackmengen verarbeitbar


ein akzeptabler Kompromiss sind Niedrigdrucksysteme wie die Wagner W600
Hier erzeugt eine elektrische Turbine einen Luftstrom der über einen Schlauch den Farbbehälter unter Druck setzt und die Farbe so aus der Düse befördert. Ein Teil des Luftstroms wird zirkulär über ein augeklügeltes Düsensystem um den Farbstrahl geleitet und zerstäubt diesen relativ fein. der Sprühstrahl wird dabei von dem Luftstrom ummantelt. dadurch entsteht wesentlich weniger Farbnebel. Die Ergebnisse sind ganz gut. Vieeel besser als mit herkömmlichen E-Pistolen, aber schlechter als mit Kompressor. Mit modernen 2K-Lacken lassen sich aber recht gute Ergebnisse erreichen. Meine "flip-flop" ist damit lackiert. Inzwischen verwende ich aber wieder den Kompressor. ist und bleibt die beste Lösung.

Elektrische Spritzpistolen taugen um Wasserfarbe auf Bretter zu spritzen oder Holzschutzlasur auf den Zaun. Für unsere zwecke sind sie meiner Meinung nach ungeeignet.

Wenn ich eine bei Adi kriege probier ich es gerne aus.

Gruß,
Achim

Hi,

meine Erfahrung zu elektrisch betriebenen Spritzpistolen resultieren noch aus meiner Zeit als Tischlerlehrling von vor zwanzig Jahren.
In dem Ausbildungsbetrieb wurden alle Teile (Türen, Treppen ) mit solchen Spritzpistolen lackiert. Das Resultat ist ok, wobei man zugeben muss, dass der Lachauftrag schon recht dick ist. Das kann man bei einer guten E-Spritzpistole aber auch einstellen. Der größte Vorteil ist, dass man ortsungebunden arbeiten kann ohne das ganze Kompressor-Geraffel herummschleppen zu müssen
Was man aber nicht außer Acht lassen sollte, ist die Reinigungsfähigkeit solch eines Geräts.
Eine herkömmliche Spritzpistole ist da bestimmt einfacher zu handhaben und kommt auch besser mit kleinen Lachmengen klar da der Lack ja meist von oben nachfliest.

Viele Grüße Ralf