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kamba

Raketenbauer

kamba

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Beitrag 38001 , Epoxyallergie/Handschuhe [Alter Beitrag22. Oktober 2003 um 21:23]

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Hallo zusammen

wie ja bekannt ist, sollte man Hautkontakt mit Epoxy vermeiden, da man sonst eine Epoxyallergie entwickeln könnte. Nun hab ich kürzlich gelesen, dass Latexhandschuhe nicht genügend schützen, da sie die massgebenden Stoffe durchlassen. Stattdessen solle man Vinylhandschuhe verwenden.

Ist das Unfug, genügen irgendwelche Handschuhe auch, oder sollte man da schon etwas besser drauf achten?? Wär nämlich dumm, wenn ich im guten Glauben jeweils Latexhandschuhe verwenden würde, und dann irgendwann mit einem Keller voller Raketen trotzdem allergisch auf Epoxy zu werden frown


Viel Spass beim Kleben und Verglasen,
Andy

Unter Intuition versteht man die Fähigkeit gewisser Leute, eine Lage in Sekundenschnelle falsch zu beurteilen. (Friedrich Dürrenmatt)
Juerg

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Beitrag 38070 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 15:27]

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Hi Andy


Kein Unfug, aber für den Hobby-Bereich etwas zu relativieren da wir nicht täglich 8 Stunden mit dem Zeug arbeiten.
Wenn Du neue Handschuhe kaufst dann nimm Vinyl, du kannst aber die alten Latex-Handschuhe ohne Bedenken noch aufbrauchen.
Wichtiger als die Frage "Latex oder Vinyl" ist aber der Gebrauch einer Gasmaske, vor allem wenn Du drinnen arbeitest, die Dämpfe des Harzes sind nicht die reine Alpenluft!
Entsprechend gehören die Teile zum härten auch nicht in die Wohnung (das gilt auch für Lacke!)


Gruss


Jürg
Achim

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Achim

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Beitrag 38072 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 15:40]

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Zitat:
Original geschrieben von Juerg
Hi Andy


Kein Unfug, aber für den Hobby-Bereich etwas zu relativieren da wir nicht täglich 8 Stunden mit dem Zeug arbeiten.
Wenn Du neue Handschuhe kaufst dann nimm Vinyl, du kannst aber die alten Latex-Handschuhe ohne Bedenken noch aufbrauchen.
Wichtiger als die Frage "Latex oder Vinyl" ist aber der Gebrauch einer Gasmaske, vor allem wenn Du drinnen arbeitest, die Dämpfe des Harzes sind nicht die reine Alpenluft!
Entsprechend gehören die Teile zum härten auch nicht in die Wohnung (das gilt auch für Lacke!)


Gruss


Jürg




Hich, da müsste ich schon seit Jahren tot sein...

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Neil

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Neil

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Beitrag 38075 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 15:46]

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Hi,

da muss ich doch jetzt auch mal eine ganz dumme Frage stellen. Da leider meine Nase schon kaputt ist, rieche ich Epoxydharze nicht mehr und kann nicht sagen wie stark das richt und verdampft. Von dem was ich aber gelernt habe, sind da keine Lösungsmittel mit drinnen die da verdampfen könnten. Was also soll es sein, etwa das Harz oder der Härter?

Gruß

Neil

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Juerg

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Beitrag 38076 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 15:47]

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Zitat:
Hich, da müsste ich schon seit Jahren tot sein...


Fühlst Du Dich am Morgen müde, zerschlagen...?
Siehst du!!!!!

big grin

Im Ernst, ich hatte mal 3 (rel. grosse) Raketen gleichzeitig im Bau und in der Wohnung am trocknen... und kriegte gesundheitl. Probleme dadurch.


Gruss


Jürg
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Beitrag 38077 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 15:50]

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Zitat:
Was also soll es sein, etwa das Harz oder der Härter?



Leute mit einer Epoxy-Sensitität kriegen alleine durch Aufenthalt im gleichen Raum wie frisches Epoxy Hautausschläge.
Was das aber verursacht kann ich Euch nicht beantworten.

Gruss

Jürg
Hermann

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Hermann

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Beitrag 38092 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 20:35]

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Hi !

Nach meiner jahrenlangen Arbeit in der Lackchemie, wüßte mein Körper total
verseucht sein wink
Kam jeden Tag mit Harzen oder Verdünnungen in kontakt. Maskenflicht gab es
nicht. Wir wurden alle halbe Jahre untersucht. Ich hatte bis jetzt deswegen.
noch keine körperlichen Beschwerden.


Gruß: Hermann

Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs.

(Carl Amery)

kamba

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kamba

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Beitrag 38093 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 20:47]

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Danke für die Antworten
Habs mir schon so gedacht, in Panik wär ich schon nicht ausgebrochen.


Hier http://perso.normandnet.fr/jchcoucou/epoxy/epoxyallergy.htm hab ich noch folgendes zu Neils Frage gefunden:

Zitat:
The chemicals in common two-part epoxy systems which can cause allergic reactions include the epoxy resin (usually diglycidyl ether of bisphenol A),
reactive diluents used to lower the viscosity of the resin (usually glycidyl ethers)
hardeners (usually polyamines)



und

Zitat:
Summary of possible hazards:
Skin sensitisation for people with allergies and sensitive skin
Eczema, asthma, psoriasis and hay fever sufferers beware, you are probably more susceptible.
Contact dermatitis - a more serious medical condition
Liver damage - 4,4' diaminodiphenylmethane found in some hardeners (e.g.. Araldite 1927) can cause liver problems if absorbed by the body.
Fertility, prostate cancer, testicular cancer - Bisphenol-A, a precursor of some epoxies, may be a danger for the reasons explained in the text.



Aber wie Jürg schon schrieb, "wir arbeiten ja nicht täglich 8h mit dem Zeug"


Gruss Andy

Unter Intuition versteht man die Fähigkeit gewisser Leute, eine Lage in Sekundenschnelle falsch zu beurteilen. (Friedrich Dürrenmatt)
Juerg

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Beitrag 38097 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 21:27]

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Auf www.swiss-composite.ch gibts irgendwo ein PDF zum Thema Arbeitssicherheit.

Gruss

Jürg

P.S. Hermann, Lack ist sicher nicht Lack, aber Bertram zum Beispiel kann ein Lied singen zum Thema "Revell-Lacke". Bei mir war es Simprop-Füller...
Tom Engelhardt

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Tom Engelhardt

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Beitrag 38102 [Alter Beitrag23. Oktober 2003 um 22:30]

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Moin zusammen,

endlich kann ich mal mein Studiumswissen anbringen...big grin

Bei Arbeiten mit Epoxydharzen gibts zwei Probleme: zum Einen dampft das Bisphenol-A ab (im Harz enthalten). Bisphenol-A steht im Verdacht, cancerogen, also krebserzeugend, zu wirken. Außerdem wirkt es erbgutschädigend.
Aus dem Härter verdunstet Ammoniak bzw. Ammoniakverbindungen, diese wirken driekt schädlich auf das Lungenepithel und können in größeren Dosen Lungenödeme auslösen.

Nach welcher Dosis eine allergische Raktion ausgelöst wird, ist noch nicht ganz verstanden, allerdings kann bei entsprechender Disposition schon ein einmaliger Kontakt zur Sensibilisierung genügen,und beim zweiten Kontakt kommt es zur allergischen Reaktion.

Fazit: Maske und Handschuhe tragen, mit Epoxyden immer an einem gut belüfteten Ort arbeiten, und die fertigen Teile mindestens 72h abdampfen lassen, bevor es in die Wohnstube geht - oft ist der Hobyraum kühler als die Wohnung, und die Verdunstung dauert länger. Wenn's anfängt zu stinken, lieber das Teil nochmal in den Werkraum stellen.

Für diese Beratung, ggf. auch telefonisch, erlaube ich mir 16,85 Euro (GOÄ) zu liquidieren...ääh, ups, falsches Forum big grin.

Gruß,

Tom aus Gö

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