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bobito
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Beitrag 14825
, Duralmond
[10. Juni 2002 um 18:03]
In der Designer/Sanitär Branche hört man immer wieder von einem neuen Verbundwerkstoff. Superleicht und dennoch fest.
DURALMOND heißt das Material. Ich habe ein wenig gegoogelt und nur Sanitär-Links gefunden. Leider keinen Hinweis über das Material: (Zitat aus dem Web) Duralmond ist ein Material, das man aus zu Pulver gemahlenen Mandelschalen gewinnt, die, wie alle Schalen von Trockenfrüchten und Nüssen, hauptsächlich aus Zellulose und (Lignin) Holzfasern bestehen, ähnlich wie das Holz der Pflanze. Diese Schalen werden zu feinem Pulver gemahlen, dann mit verschiedenen Harzen vermischt, so erhält man eine Art Paste - das Rohmaterial von Duralmond - das sich leicht verformen lässt. Das Resultat dieses Prozesses ist ein dauerhaftes hartes Produkt, welches sowohl puncto Optik wie Qualität den Vorzügen von Holz entspricht. Bei der Gewinnung des Rohmaterials wird nicht etwa das wertvolle Holz der Mandelbäume geschlagen, sondern im Gegenteil der bisherige «Abfall» sinnvoll weiterverwendet. (...) Klingt gut!! Aber da ich nichts zum Material gefunden habe, Hersteller, Bezugsquellen etc. habe ich den Verdacht, das sich jeder Hersteller die Masse selber rührt. Oder weiß jemand mehr? Klingt doch fast wie ein nettes Nosecone Rohmaterial. Zonka Boris Schrecklich diese Umweltverschmutzung: Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot! |
Oliver Arend
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Beitrag 14826
[10. Juni 2002 um 18:10]
Ich glaube der Unterschied zu Epoxy+Baumwollgehäckseltes geht gegen Null. Auch hier werden winzige organische Fasern mit Kunstharzen vermischt.
Oliver |
bobito
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Beitrag 14827
[10. Juni 2002 um 18:20]
Kann sein, aber hier gehts um Pulver und nicht um Fasern. In einem anderen Artikel stand u.a. auch was über ungiftige Materialien. Trifft bei Epoxy nicht ganz zu
Los, Mandeln essen! Boris Schrecklich diese Umweltverschmutzung: Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot! |
Oliver Arend
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Beitrag 14828
[10. Juni 2002 um 18:51]
Ich habe mich bei "Rapsel" etwas umgeschaut, konnte aber auch nicht ganz schlau werden aus dem Produkt. Ich habe dem Unternehmen folgende Anfrage geschickt:
"Ich bin Modellbauer und ich würde gern mehr über "Duralmond" erfahren. Es werden gemahlene Mandelschalen verwendet, und diese mit einem Harz vermischt, in Form gebracht und dann ausgehärtet, richtig? Zu welcher Größe werden die Mandelschalen gemahlen? Was für Harze werden verwendet (natürliche/künstliche)? Wie erfolgt die Formung? Kann das Material "luftgetrocknet" oder muss es gebacken werden? Da es ja die "Vorzüge und Qualität" von Holz hat, würde mich noch interessieren, welche Dichte und Festigkeit es hat, und ob die Oberfläche evtl. nachbehandelt werden muss (z.B. Lackierung für Wasserfestigkeit)? Wie zug- und druckfest und spröde/flexibel ist es? Falls man Duralmond im Modellbau gut verwenden könnte, würde mich noch interessieren, wo man Rohmaterial (Mandelpulver, Harze) beziehen könnte. Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort." Ich hoffe bald mehr zu wissen. Im Moment macht des den Eindruck eines leichtgewichtigen Keramik-Ersatzes. Oliver |
Oliver Arend
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Beitrag 14829
[10. Juni 2002 um 18:59]
Weitere Suchen ergaben:
http://www.baunetz.de/sixcms_4/sixcms/detail.php?object_id=37&area_id=600&id=41605 "Duralmond ist ein neuer, sehr leichter Verbundwerkstoff aus Kunstharz und gemahlenen Mandelschalen." http://www.duralmond.com ist leider auf Spanisch gehalten, aber hier kann Babelfish einiges rausholen. Die Dichte beträgt zwischen 175 und 700 g/l, was sehr wenig ist. Die Zugfestigkeit beträgt 8,99 N/mm², wenn ich das richtig gelesen habe. Nun also Fallunterscheidung: 1.: Zum Vergleich Stahl bis zu über 1000 N/mm², Glasfaser über 2000 N/mm², Aramid/Kevlar knapp 3000 N/mm², Kohlefaser 3500 N/mm². Sind es wirklich nur 8,99 N/mm², können wir das Material haken. 2.: Da liegt irgendwie ein Fehler vor (das spanische Original zeigt 8'99 N/mm²), und es sind in Wirklichkeit 900 N/mm² oder so: Mit abnehmender Dichte wird es flexibler, allerdings weniger fest. Es ist extrem sonnenbeständig und komplett wasserfest (na gut, Kunstharze halt). Alles andere interessiert und als Modellbauer eher am Rande. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei einer Dichte von z.B. 250 g/l sehr gut fürs Herstellen von größeren Nosecones in der Negativform geeignet ist, da hier größere Wandstärken durchaus akzeptabel sind und man trotzdem eine ausreichende Festigkeit bekommt. Jetzt nur noch wissen wo man das Zeug herkriegt und dann mal Negativ-Form-Achim fragen ob er das mal testen kann. Oliver |
LaCroix
SP-Schnüffler
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Beitrag 14831
[10. Juni 2002 um 20:03]
Ich spreche Spanisch und habe mich etwas eingelesen..
Das Material besteht aus Mandelschalenmehl und Kunstharz, von der Festigkeit ist es je nach dichte wie holz oder Plastik. Dichte kann zwischen 175 und 700 gramm/Liter gemischt werden. Bei 500 gramm pro liter hat das material eine Torsionssteifigkeit von 8,99N/mm2 Es ist hitze und Schallisolierend *mist* Feuerfest gemäß spanischer Norm M1 bis M4 je nach dichte.. Wer will die Spanischen Normen nahcschlagen?? Es ist Sonnenlichtresistent und Wasserabweisend Es wird von Insekten NICHT verbissen... (Ein für uns SEEEHR wichtiger Punkt ) ) Die Impaktfestigkeit ist laut standardtest der spanier Normgewicht ??? von 30 cm höhe auf 4,8 mm dickes material... OHNE VERÄNDERUNG) Das Material wird auch verwendet um Waschbecken und Badewannen herzustellen... Oberfläche ist glatt, kann gut gefärbt werden beim Mischen, originalfarbe ist fast Mahagonifarben... Soweit dazu... Gruß, Thomas Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!! |
Oliver Arend
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Beitrag 14832
[10. Juni 2002 um 20:28]
Das hat mir Babelfish bei Spanish->English auch geliefert, aber ich frage mich ob die mit 8'99 N/mm² wirklich 8,99 N/mm² meinen, weil das _sehr_ wenig ist.
Oliver |
bobito
RMB Grafiker Registriert seit: Jul 2001 Wohnort: Iserlohn-Letmathe Verein: ADAC (Gold) Beiträge: 2305 Status: Offline |
Beitrag 14846
[11. Juni 2002 um 11:02]
Vielleicht tatsächlich ein Schreibfehler. Denn im Allgemeinen werden ja Badewannen un Waschbecken daraus gebastelt.
Wäre bitter, wenn Dir die aus der Hand flutschende Seife gleich einen glatten Durchschuss produzieren würde. @Thomas: alter Spanier, schick den Mandel-Kumpels doch mal ne Mail und frag nach Bezugsquellen. Por favor! Güdnewürge Boris Schrecklich diese Umweltverschmutzung: Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot! |
Oliver Arend
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Beitrag 14848
[11. Juni 2002 um 11:58]
Was Du meinst ist die Schlag-/Druckfestigkeit, die liegt sehr hoch bei dem Material, wie bei anderen Keramiken auch.
Wenn Du jedoch die Wanne auseinanderziehen möchtest wäre das einfacher als wenn sie aus Stahl wäre - da jedoch große Wandstärken große Flächen bedeuten, wird man da auch mit dem mehrfachen Körpergewicht keinen Riss produzieren können (aus 9 N/mm² werden bei so ner Wanne schnell mal 100 kN). Oliver |
Neil
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Beitrag 14849
[11. Juni 2002 um 12:19]
Hi,
da steht "Torsionssteifigkeit von 8,99N/mm2" bitte nicht mit der Zugfestigkeit verwechseln. Mir scheint dann aber auch die Einheit etwas falsch zu sein, da man ja bei Torsion schließlich einen Hebelarm, also NM, braucht. Da hier ein Pulver mit Harz gemischt wird, würde ich erstmal sagen, dass das Gemenge nachher nicht stärker sein kann als das reine Harz, da ein Pulver aus kleinen Runden Objekten besteht, die keine Zugfestigkeit haben. Je mehr Pulver da rein kommt, desto mehr müßte das Gemenge dann die eigenschafft von dem Pulver annehmen. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |