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Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7113907
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[25. Oktober 2009 um 19:49]
Hallo zusammen
Nachdem ich nun anläßlich meines T2-Lehrgangs erste Erfahrungen mit Aerotech-Motoren machen konnte und das Ganze nun sooo schlimm gar nicht fand, soll nun als erstes ein 29/40-120er Casing ins Haus kommen. Und da dachte ich mir, ich baue auf die Schnelle mal was, was später mal um eben jenes Casing drumherum passt. Gibt da sicherlich das eine oder andere käufliche Fluggerät, was sich zu diesem Zwecke anbietet, kann man aber auch alles selber bauen, Rohre sägen und Flossen ausschneiden kann ich auch. Kürzlich bei Staples gewesen und drei Versandröhren aus Pappe gekauft. Versandröhre L=50cm, ID=50mm, AD=53mm 1,79Euro / Stück Alle drei Röhren hab ich mit Epoxydharz getränkt und die Oberfläche mit zwei Lagen 80g/m² Gewebe belegt. Die fertig laminierten Rohre hab ich mit dem Heißluftfön glatt in passenden Schrumpfschlauch eingeschrumpft. Durch die Hitze läuft überflüssiges Harz ab und das Gewebe wird ohne Macken und Blasen an die Wandung gepresst. Nach dem Auspacken sieht die Oberfläche schon recht brauchbar aus. Das ist das vorbereitete Ausgangsmaterial. Die drei verglasten Pappröhren, ein Reststück einer PML 29mm Motortube und der Rohling für die Spitze. Styrodurblöcke um einen Buchenstab geklebt und mit der Säge grob gerundet. Spitze auf der Drechselbank grob in Form gebracht, und hier schon fast passend. Anschließend habe ich die Spitze ebenfalls mit 80er Glasmatte belegt und das ganze mit dem nun auch von innen mit flüssigem Epoxy behandelten Röhren und den mittlerweile zugeschnittenen röhrenförmigen Fins zum härten in eine beheizte Styropor-Box eingesperrt. Soweit.... Gruß Jan Geändert von Kabelmann am 26. Oktober 2009 um 16:25 |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7113909
[25. Oktober 2009 um 20:33]
Nochmal Hallo
Nach einem mehrstündigem Aufenthalt im Ofen waren die Teile gar, und es konnte weiter gehen. Obwohl die Oberfläche durch den Schrumpfschlauch schon recht brauchbar war, gab es an Fins und Körperrohr noch reichlich zu schleifen. Ebenso hab ich die Spitze geschliffen, gespachtelt, geschliffen, gespachtelt und wieder geschliffen. Aus 4mm Sperrholz hab ich zwei passende Zentrierringe geschnitten und mit einem Stahldraht und reichlich 5min. Epoxy einen Motorhalter gefertigt. Der Draht ist später der Aufhängepunkt für die Fallschirmleine, eine 3mm Kevlarkordel. So sehen dann die fertigen Einzelkomponenten aus. Zwischenzeitlich hab ich die RockSim Simulation immer wieder mit aktuellen Einzelgewichten und Maßen aktualisiert. Durchs verglasen ist das Ganze schon etwas schwerer als der "durchnittliche Papierbausatz".... auch summiert sicht durch die aufwendigen Finnen und nicht zuletzt durch den Motor massiv Gewicht am falschen Ende der Rakete. Die Tubefins habe ich versucht mit der doppelten Anzahl an Fins zu simulieren, eine für jede Rohrseite. Denke das dürfte es in etwa treffen. Allerdings streikt bei RockSim der Barrowman bei 8 Fins und so wird nur nach RockSim gerechnet. Egal wie, ohne Zusatzgewicht in der Spitze komme ich nicht aus. Der Screenshot ist gerechnet mit 60g Gewicht in der Spitze. Werde ich nachträglich nah am Buchenkern Kanäle in Längsrichtung ins Styrodur bohren und 60g Bleistange einkleben. Endmontage. Heckansicht mit 29mm Motorhalterung. Wenn der Lack gut wird, spendiere ich eventuell eine PML HAMR 29mm Motorretention, aber die ist dann ganz und gar nicht mehr LowCost. Wenn der Lack sch..... wird, gibts zwei Schrauben mit U-Scheiben als Retention.... Fertig montiert und unlackiert, sieht schon aus wie das Vorbild, die King Kraken von Pemberton Technologies. Die Führungsröhrchen sind aus verglastem McDonalds-Trinkhalm und die beiden Mini-Fins an der Spitze aus einem Rest Epoxyplatine. Nach Zugabe von reichlich grauer Grundierung sieht sie so aus. Steckt allerdings noch viel Schleifarbeit drin, da der Korpus, wie beim Original, schwarz und das Innere der Tube-Fins rot werden soll. Mal sehen was das Lackregal so hergibt. Trotzdem ist schon der charakteristische Schwung in den Fins zu erkennen. War ne Sch....arbeit die auszuschneiden. Weiter bin ich noch nicht. Ach ja, bringt aktuell 378g auf die Waage, das Teil. Fehlen noch die 60g Gewicht in der Spitze und der Schirm mit Leinen und Nomex-Lappen. Denke ich lande dann so um und bei 480g flugfähig ohne Motor. Ich denke auf einem Aerotech F40 o.ä. dürfte das ganz schneidig aussehen. Kosten aktuell: ca 5 Euro für die Rohre und ca 7 Euro für 1qm Gewebe. Der Rest war vorhanden. Soweit Gruß Jan Geändert von Kabelmann am 25. Oktober 2009 um 20:45 |
Dirk
Überflieger Registriert seit: Feb 2002 Wohnort: Woltersdorf (Berlin) Verein: AG Modellraketen, L1, T2, §7, §20,§27 Beiträge: 1886 Status: Offline |
Beitrag 7113930
[26. Oktober 2009 um 19:22]
Hi Jan,
sage mal, dass mit dem Schrumpfschlauch funktioniert gut? Ich habe hier auch noch ein paar Rohre zu liegen die ich mit 'nem Glasschlauch verglasen will und immer noch überlege Abreißgewebe zu kaufen. Geht der Schrupfschlauch hinterher einfach wieder ab? Gruß Dirk |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7113933
[26. Oktober 2009 um 19:54]
Hallo
Also ab geht der ausgediente Schrumpfschlauch völlig problemlos, einfach am Ende einschneiden und in Streifen abwickeln. Geht keine Verbindung mit dem Harz ein. Den Schlauch aufs Rohr bekommen ohne das nasse klebrige Gewebe zu verschieben ist etwas problematischer. Ich hab es so gemacht, das ich den Schlauch über ein unbenutztes Papprohr größeren Durchmessers gezogen habe (der Schlauch passte knapp drüber), und dann das nasse Rohr unbeschadet in das andere Rohr einführen konnte. Hilfsrohr rausziehen und der Schlauch sitzt einwandfrei über dem Laminat. Sieht man auf dem ersten Foto im Hintergrund. Der Schrumpfschlauch ist recht preiswert und das Ergebnis ist zumindest für dieses Kaliber bestechend. Bei viel größeren Rohren gehts evtl. nicht, da der Schlauch nur bis zu einer bestimmten Größe erhältlich ist. Mit Abreissgewebe hab ich noch nicht gearbeitet. Kann da nicht vergleichen. Gruß Jan Geändert von Kabelmann am 26. Oktober 2009 um 20:15 |
FabianH
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Gevelsberg Verein: Ramog, Solaris-RMB, FAR Beiträge: 4123 Status: Offline |
Beitrag 7113934
[26. Oktober 2009 um 20:15]
Ich habs auch schon mit Schrumpfschlauch gemacht, geht echt sehr gut. Nach dem Härten, kann man den Schrumpfschlauch einfach aufschneiden und mit zwei Fingern abziehen(vorrausgesetzt, man hat Schlauch ohne Kleber)
Gruß Fabian |
Scorpion_XIII
Poseidon Registriert seit: Jun 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 1154 Status: Offline |
Beitrag 7113937
[26. Oktober 2009 um 22:00]
Hallo Jan,
schöne Beschreibung, tolle Rakete Wo kaufst du denn den Schrumpfschlauch? Und wie lange musst du den Schlauch mit dem Heißluftfön "behandeln" bis er fest sitzt? Könnte man ja auch vielleicht mit GFK-SST-Tanks bei den WaRas machen, wenn man schnell ist Grüße Scorpion_XIII t(h)rust in GARDENA |
Bäckchen
rauchender Poseidon Registriert seit: Jun 2004 Wohnort: Nähe NE Verein: Beiträge: 2527 Status: Offline |
Beitrag 7113940
[27. Oktober 2009 um 09:24]
Hallo Jan,
schöne Rakete, das Design gefällt mir gut auch deine Umsetzung ist mal wieder wie gelungen. Die Idee mit dem Schrumpfschlauch auf dem Hilfsrohr ist wirklich gut, dazu habe ich mir schon oft Gedanken gemacht wie man über das glitschige Gewebe Harz Gemisch einen Schlauch drüber schieben kann ohne das sich alles verschiebt. Bin schon gespannt wie es weiter geht. Gruß Andreas In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders !? |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7119924
[06. November 2009 um 18:48]
Hi zusammen
So, mehr Bilder.... Was soll ich sagen, die Abkleberei ist eine mistige Arbeit, und Schwarz ist sch.... zu lackieren.... Gibt also noch die eine oder andere Stelle, die der Nachbesserung bedarf. Aber aus zwei Meter Entfernung sieht man das nicht. Ganz schneidige Erscheinung so auf der Rampe. In der Spitze stecken exakt 60g Dachdeckerlot... nachträglich reinoperiert. Der Vogel wiegt somit jetzt 480g. Trocken, ohne Leinen und Schirm, die gibts zum Schluß, wenn ich nichts mehr an der Farbe machen muß. RockSim ist nach wie vor der Meinung das Teil ist mit 1,6 Kalibern stabil. Gerechnet mit max. einem AT-F40, macht dann 444m. Ich sehe einem Erstflug optimistisch entgegen. Leider wohl nicht mehr in diesem Jahr. Soweit Gruß Jan |