Servobetrieb Allgemeines: Mit der neuen Firmware Version 46 unterstützt der SALT nun auch den Auswurf des Fallschirmes per Servo und trägt damit zu einer deutlichen Steigerung der Sicherheit im Raketenmodellbau bei. Die Vorteile gegenüber pyrotechnischen Lösungen vielartig: - keine druckgasdichte Abschottung zum SALT notwendig - einfachste Handhabung - drastisch verkürzte Rüstzeiten und daraus resultierende schnelle Wiedereinsatzfähigkeit des Modells - keine Brandspuren und Verschmutzungen an Fallschirm und Modell - Reinigung von Pyroelementen entfällt - Entfall aller Komponenten, die im Zusammenhang mit pyrotechnischen Lösungen stehen (Blitz- und Schutzwatte, Gaskühler, Zünder, Pyroelement, Abdichtungsmaterial,....) - Verletzungen durch unbeabsichtigt gezündete Auswurfladungen sind ausgeschlossen - reproduzierbare Ergebnisse auch unter Bedingungen wie geringem Luftdruck und tiefen Temperaturen - hohe Umweltverträglichkeit, da keine Emissionen entstehen (Steinwolle usw.) Funktion: Der SALT kann je nach Hardware Version bis zu 2 Servos ansteuern. Damit läßt sich z.B. die Klappe einer Fallschirmkammer entriegeln. Die per Federdruck abgeworfene Klappe könnte z.B. einen Vorfallschirm aus der Kammer ziehen, dem dann ein größerer Hauptfallschirm folgt. Für jeden Servo getrennt lassen sich Start- und Zielpositionen definieren. Die dafür notwendigen Einstellungen sind im Countdown Bildschirm zu finden. Ein gemischter Betrieb zwischen Zünder und Servo ist ebenso möglich. Einstellungen über Countdown Bildschirm: Die Auslösemethode (Zünder und/oder Servo) ist im Countdown Bildschirm einstellbar. Bei der Auswahl "Servo" öffnen sich 2 Felder, in denen sich bei Bedarf die Start- und Zielpositionen ändern lassen. Der Wertebereich 0 bis 127 entspricht Impulslängen zwischen 0,45ms und 2,5ms. Unter Startposition wird die Stellung des Servo-Arms verstanden, die nach dem Einschalten des SALTs eingenommen wird. Die Zielposition muß demgemäß der Stellung im Auslösezustand entsprechen. Nach dem Abschluß des Countdown Menüs werden alle Werte permanent im EEPROM abgespeichert und bleiben bis zu einer Neuprogrammierung erhalten. Test Bildschirm: Der Test Bildschirm bietet eine sehr komfortable Methode um die optimale Positionen für sein eigenes Modell zu finden. Dazu stehen folgende Funktionen zur Verfügung: - anfahren der Servopositionen - ändern der Servopositionen - programmieren dieser Werte in den EEPROM oder in den Countdown Bildschirm übernehmen oder aus dem EEPROM restaurieren Beim Öffnen des Test-Bildschirmes werden die Positionen aus dem EEPROM angezeigt. Werte aus dem EEPROM sind durch grün hinterlegte Felder gekennzeichnet. Durch Änderung der Werte (0 bis 127) wechselt die Hintergrundfarbe nach weiß. Mit dem rechten, großen Button können die Werte an den SALT übergeben werden, was daran zu erkennen ist, daß die Hintergrundfarbe nun gelb ist. Damit kennt der SALT die neuen Positionen, programmiert sie aber noch nicht in den EEPROM. Zu Testzwecken können diese Servopositionen jetzt mit den Buttons "Start" und "Ziel" angefahren und beliebig oft geändert werden. Ist man mit den Werten zufrieden, können diese mit einem weiteren Button permanent abgespeichert werden oder mit einem anderen Button verworfen werden. Im letzten Fall werden die Werte aus dem EEPROM zurückgeholt. Achtung: der SALT unterstützt Impulslängen, die die zulässigen Werte des verwendeten Servos übersteigen können. Deshalb sollte man mit Positionen beginnen, die in der Mitte des Wertebereichs liegen um einer möglichen Beschädigung der Servos vorzubeugen. Anschluß Servo Beim Anschluß eines Servos an den SALT ist zu beachten, daß nur die Pins F1 bzw. F2 am Zünderstecker benutzt werden dürfen. Der zweite Pin, der für den Anschluß eines Zünders notwendig ist, muß frei bleiben (siehe Beschreibung der Servoanschlußleitung). Für die ordnungsgemäße Funktion wird vorausgesetzt, daß der Servo eine Mindestgeschwindigkeit von 60 Grad/0,25s unterstützt. Sehr wichtig ist auch, daß die Stromversorgung in der Lage sein muß, den hohen Servostrom zu liefern. Bei Nichtbeachtung dieser Vorgaben kann es passieren, daß die eingestellten Positionen nicht erreicht werden. Damit der Strombedarf möglichst gering bleibt, ist der SALT so programmiert, daß nur jeweils 1 Servo aktiv ist. Wenn also z.B. am Apogäum der erste Servo aktiviert wird und dabei die vorprogrammierte Mindesthöhe nicht erreicht ist, wird der 2. Servo erst eingeschaltet, wenn der erste Servo seine Zielposition erreicht hat. Die Totzeit für den zweiten Servo kann bei sehr großen Winkeldifferenzen bis zu 1 Sekunde betragen. Automatischer Abbruch verschiedener SALT-Zustände: Bisher mußte man auf das Ende der Funktionen "Zusammenbauzeit" und "Morsen der letzten Höhe" warten, bevor die Zustandsüberprüfung aufgerufen werden durfte. Nun werden diese Zustände automatisch abgebrochen, sobald der SALT ausgelesen wird. Die programmierten Einstellungen bleiben natürlich erhalten. Sicherheitshinweise: - Nach einer Anwendung des SALT im Flugschreiber Modus gehen die Servo Positionen verloren und müssen vor einem Flug mit Bergung neu programmiert werden. - Unter keinen Umständen dürfen an den SALT pyrotechnische Zünder angeschlossen werden, wenn der SALT auf Servo programmiert wurde. In diesem Fall würden die Zünder sofort nach dem Einschalten des SALT auslösen. Der Grund dafür ist, daß die Polarität der Signale für die Zünder bzw. Servoansteuerung entgegengesetzt ist.