Experimentalwettbewerb 2005 – Projekte der Teilnehmer – Marxi

Hi!

Auch ich habe mich bereits seit ein paar Wochen mit meinem Experiment
für die BC Experimentalraketen- Tage 2005 beschäftigt.

In diesem Jahr liegt das Experiment ebenfalls in der Bergung der Rakete.
Mein Projekt wird die „Trennung(/Ausstoß des Fallschirms) der Rakete mittels CO2“ sein.

Bisher fand ich noch nicht allzu viel Zeit für praktische Arbeiten, blicke aber nach zwei gelungenen Versuchen
der Daseinsberechtigung dieser Idee positiv entgegen!

Projekt- Ziele sind:
- Keinerlei thermische Belastung für eine Komponente an der Rakete
-(> Reliabilität (der CO2- Komponente sowie der Rakete)
- eine sehr effiziente Trennungsform mit resultierend hoher Sicherheit
- eine günstige Beeinflussung des Schwerpunkts der Rakete
-> dem „Überflüssig- werden“ von Ballast in der Spitze
- Platzgewinn in der Rakete
- Einbaumöglichkeit in jede Rakete, ob groß oder klein.
(Manko ist hierbei die Notwendigkeit)

...

Jedoch ist das effizienteste Experiment nichts ohne die dazugehörige Experimentalrakete.

Aus diesem Grund wird dieser Bauberichts- Thread nicht nur das Experiment selber, sondern das gemeinsame Wachsen und letztendlich das Verbinden beider Komponenten implementieren.

Eine Rakete für diesen Zweck war schnell gefunden, zumal sie bereits seit 2 Jahren weit oben
auf meiner To- Do Liste stand ;-)

Die Black Brant II

Folgende Datei wurde angehängt:

Hier die Maße der Black Brant II

Die Abbildung stammt aus einer Broschüre über die Black Brant- Familie, welche hier auf der Argos- Page zu finden ist.
(Die BBII wird von Seite 12 – 17 behandelt)

Diese Maße haben grundlegend die Daten für den Nachbau geliefert, bis auf gewisse (z.T. genauere) Abmessungen, die ich auf anderen verlässlichen Seiten fand.

Disclaimer aber auch hier:
Der perfekte Scale- Nachbau bis auf die letzte Niete wird nicht wirklich angestrebt, aber eine schön anzusehende Rakete, die dem Vorbild auf´s Verwechseln ähnlich sieht. ;-)

In Sachen Lackierung bin ich im Moment nämlich noch etwas unschlüssig.. vermutlich wird das eine wirkliche "blacke" Black Brant II.. (warum? Siehe unten!)

Folgende Datei wurde angehängt:

Ein weiteres Projektziel ist es, die Rakete bis auf wenige Ausnahmen aus Faserverbundstoffen, sprich CFK und GFK und anderen „wasserdichten“ Elementen entstehen zu lassen.

Eine lustige Geschichte war das Kennenlernen einer Firma nur etwa 5km von mir entfernt, nämlich in Neuhausen.

http://www.becker-carbon.com/

Richtige Schmuckstücke an Rohre konnte ich dort vor 2 Wochen abholen.
Ganz klar, im Vergleich zu Papprohren kosten diese eine Hand und einen Fuß, jedoch liegen Welten zwischen der Handhabung, der Optik, der Stabilität sowie dem Gewicht uvm. ..

In meinem konkreten Fall wären 140 Euro fällig gewesen, gegen Anbringen eines Werbe- Aufklebers an der Rakete kam ich jedoch mit einer Gabe für die Kaffe- Kasse weg!!
(Hauptausschlaggebend für diese Vereinbarung war jedoch auch hier der Erfolg bei Jugend Forscht, nicht dass ihr dort jetzt sturmklingelt *breitgrins*)


Die 4* CFK- Rohre haben eine Länge von ~ 40cm bei einem Durchmesser von 97,6mm, woraus sich folgende Daten für meine Black Brant II ergeben:

Maßstab 1: 4,4

Gesamtlänge: 188,58cm
Durchmesser: 9,76cm

...

(morgen gibt´s evtl. mehr!)



Folgende Datei wurde angehängt:

W ährend es bald die ersten CO2 Kapseln zu "verbraten" - und einige Versuche mit ihnen selbst zu machen gilt, geht es an der dazugehörigen Experimentalrakete weiter:

Dadurch, dass ich bereits die Rohre besitze, könnte man meinen, dass es jetzt Schlag auf Schlag geht beim Bau - doch weit gefehlt.. nicht wild drauf los zubauen, sondern darauf achten zu müssen, dass man sehr nahe am Vorbild bleibt, benötigt schonmal viel Zeit..
Auch die Tatsache, dass ich unter anderem wg. dem Durchmesser keine Fertigteile an der Rakete verbauen kann bzw. letztendlich auch gar nicht will, muss jede Menge selbst hergestellt werden!


Irgendwie habe ich´s mir angewöhnt, die Rakete von unten her zu bauen, jedoch habe ich dieses Mal an einer seltsamen Stelle - nämlich dem Übergang (der kleinen Einkerbung) zwischen dem Hauptrohr und der Düse begonnen.
Zwar eigentlich nur ein relativ kleines Detail an der Black Brant II, aber daran sollte es nicht fehlen!

Ich hatte mich recht schnell dazu entschlossen, diesen Part aus Biresin entstehen zu lassen.
Da das Motorrohr ein 75mm Abflussrohr bildet, liegt es sehr nahe, dass ich nicht auf jedes Gramm achten muss.. arbeite vielmehr mit dem Ziel darauf hin, mal das Getöse eines I- Motors an der Rakete zu vernehmen.. mir geht es daher mehr um die Stabilität.
("Die Kette reißt am schwächsten Glied" und das sind hierbei gewiss nicht die CFK- Rohre ;-))

Ein Reststück eines solchen Abflussrohres und ein 105er Papprohr dienten als die Formgeber.

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Anschließend vom Abflussrohr und Papprohr befreit, rauf auf die Drechselbank und auf Rundlauf abgedreht sowie auf beiden Seiten sauber gerade abgelängt..

Nun darf er schon mal auf dem endgültigen Motorrohr Platz nehmen .. mit einem satten, spielfreien Sitz.. so hat man´s gerne!



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( (Anm.: Das Loch ist für eine evtl. Herausführung der Zündkabel des BC360 gedacht.. da ist im Moment allerdings noch etwas headscratching angesagt)
(Anm.#2: Diese Abwasserrohre habe ich seit 2 Jahren in Verwendung und über sie – wie in ein paar Threads beschrieben, einige Tests ergehen lassen (Frost, Belastung, Verträglichkeit zu Stoffen, Klebstofftests..) und sogar eine Rakete aus einem solchen Rohr auf einem G80T geflogen... -> habe keinerlei Bedenken beim Einsatz dieser Komponente))

Beste Grüße,
Marxi

< Update >

Jugend Forscht wurde (meiner Ansicht nach *g*) mit mehr als erfreulichen Ergebnissen abgelegt - es kann also wieder ordentlich an der Black Brant II weitergehen!

Genauer gesagt am Boattail.
Hätte nie gedacht, dass ich mich solange an dem Punkt aufhalte..
- Zunächst durchsuchte ich die heimischen Vasen, Gläser und Gefäße.. nach etwas Passendem, um einen GFK- Überzug zu erstellen und ihn anschließend runterzuziehen, aber da war selbst ganz grob geschätzt nix dabei..

- Da ich die SpaceCAD 3 Version nicht besitze, um Reduzierungen zum Ausschneiden aus Papier erstellen zu lassen, musste ich selber rechnen
Keine Ahnung, weshalb die Seite jetzt gerade nicht mehr öffentlich zugänglich ist(yellowjacketsystems.com/alway/shroud.htm), aber die Formeln liefern schnell die Grundsteine für die selbst zu erstellende Papierreduzierung - empfehlenswert, man ist auch viel stolzer drauf ..

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Danach wurden die errechneten Daten auf ein Blatt übertragen und etwas später mit der daraus entstandenen Papierreduzierung in zwei Supermärkte gegangen.

Einige Leute haben sich da sicher gedacht, dass ich n bisschen nen Batscher habe , jedem Jogurth und Getränk die Papiermanschette überzuziehen, aber es half halt nix *g*
Ich hatte davor nicht gedacht, dass man wohl leichter nen Lotto 5er hat, als ne annähernd passenden Gegenstand zum Laminieren zu finden, aber es war einfach nichts dabei..

Also 3 Styrodurblöcke zusammengeklebt, rauf auf die Drechselbank und selber das Boattail/ die Reduzierung erstellt. Wenn mir in der Zwischenzeit nichts anderes über den Weg läuft, wird er noch einen mm abgedreht, mit GFK laminiert und auf diesem Weg zum Einsatz kommen.
Darüber (ja, es ist mir bewusst, dass somit auch ein paar cm CFK- Rohr überlaminiert werden) kommt ohnehin später noch ein spezielles Gewebe über die ganze Flossensektion.

Was das aber für eins wird und wie´s weitergeht, verrat´ich jetzt noch nicht.
Spannung ist das halbe Leben *g*

Viele Grüße,
Marxi

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Es ging weiter an der Hecksektion der BBII..

Die Finnen:

Da Gewicht im Heck einer Rakete nie gut kommt und ich auf ein originalgetreues Airfoil nicht verzichten wollte, bestehen die Finnen nun aus 4 Teilen:

- 2mm Flugzeugsperrholz als Kern
- 4mm Buchensperrholz als Furnier für die winddurchstoßende Seite
- 6mm Pappelsperrholz
- Styrodur...

Wie dies alles miteinander verbunden wird, seht ihr morgen!

Zwei der Komponenten.. die Dekupiersäge wurde ordentlich geschunden

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