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Tom

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Tom

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Beitrag 94970 , Schaltsignale über Funk zur Rakete [Alter Beitrag05. Februar 2006 um 16:11]

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Hallo zusammen,

Chips die codierte Signale über einen Zweidraht-Bus übertragen gibts etliche. Doch wenn man mit einfachsten Mitteln versucht, diese Codierung über Funk zu übertragen, erlebt man eine "wundersame" Signalverbiegung.
Ist das Signal auf Senderseite noch rechteckig und sauber, kommt es nach dem Übertragen per Funk verzasselt und sinusförmig am Decoder an. Dieser verweigert brav und schaltet trotz richtig eingestellter Codierung nicht durch.

Um dies zu umgehen habe ich nach einer Alternative gesucht.
Wichtig war, dass man mit einfachsten Mitteln eine sauber funktionierende Schaltstrecke aufbauen kann.
Eine relativ einfache Möglichkeit Schaltsignale per Funk zur Rakete zu übertragen ist das Verwenden von Dialtones aus Fernabfragegebern für Anrufbeantwortern.

Die Mehrfrequenztöne vom Telefon sind ein Frequenzgemisch aus mehreren Tönen, die selbst bei verrauschten Verbindungen sauber decodiert werden können. Diese Töne sind sehr einfach zu produzieren.
Man nehme eine alte Anrufbeantworter Fernabfrage oder einen Chip aus der MT8880 Serie.
Ich habe mich für eine Fernabrage entschieden, da damit einiges an Bauaufwand gespart wurde.

Empfängerseitig habe ich einen MT8870 und ein paar Kleinsignaltransistoren und Widerstände zur Pegelanpassung/anhebung verwendet.




Dazwischen eine Funkstrecke aus 2 preisgünstigen PMR Funkgeräten.
(ich weiss, hier gibts geteilte Meinungen zum Betrieb und der Übertragung)

Wie könnte das Ganze in der Praxis aussehen ?

In der einfachsten Weise würde man nur einen Dialtone übertragen, der vom Decoder in ein 4 Bit breites Muster übersetzt wird. Das Muster enstpricht genau der übertragenen Zahl.
Hier mal ein Auszug aus dem Datenblatt:



Sicherheitshalber würde ich eher 2-3 Ziffern nacheinader übertragen um eine höhere Sicherheit zu erreichen. Empfängerseitig könnte man dann die 2-3 Bitmuster nacheinander in einen Controller bspw. ATTiny26 einlesen und auswerten.

Im einfachsten Fall hält man den DTMF Geber auf das Micro, drückt die Sendentaste am PMR und dann die entsprechende Ziffer. Auf der Empfängerseite kommt dann NF mässig das Tonsignal durch das PMR zur Decoderschaltung (natürlich Sinusförmiges Frequenzgemisch wie auf der Senderseite) und könnte man dann direkt über einen Schalttransitor einen Elektrozünder starten und einen Notschirm auswerfen.

Wie gesagt, dies hier soll eine EINFACHE Möglichkeit zeigen, wie man eine gut funktionierende Schaltstrecke realisieren kann.

Hier noch ein Link zum Datenblatt mit allen Infos:
http://products.zarlink.com/product_profiles/MT8870D.htm

Gruß
Tom






Hendrik

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Beitrag 94975 [Alter Beitrag05. Februar 2006 um 16:17]

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Nicht schlecht!
Tolle Idee!

Vorgestern bekam ich den neuen CONRAD-Katalog ins Haus. Darin fand ich eine mehrkanalige GSM-Relais-Schaltung. Ist das das gleiche wie Du über PMR versuchst zu realisieren?
Per Anruf Schirm bei GSM oder bei 4bit Toncode Schirm per PMR?

Viele Grüße,

Hendrik

SOL-2

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Tom

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Beitrag 94977 [Alter Beitrag05. Februar 2006 um 16:28]

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Zitat:
Original geschrieben von Hendrik

Nicht schlecht!
Tolle Idee!

Vorgestern bekam ich den neuen CONRAD-Katalog ins Haus. Darin fand ich eine mehrkanalige GSM-Relais-Schaltung. Ist das das gleiche wie Du über PMR versuchst zu realisieren?
Per Anruf Schirm bei GSM oder bei 4bit Toncode Schirm per PMR?

Viele Grüße,

Hendrik





Hi Henni,

die GSM Geschichte wird erheblich anders aufgebaut sein.

Ich hatte ja vor längerer Zeit schonmal die ELV Signalstrecke vorgestellt, die wiederum eine andere Technik zur Übertragung nutzt. Ich habe mich vorerst entschlossen die ELV Strecke wegen zu langer Dauer bis das Signal übertragen und quittiert wurde (>3 sec) nicht einzusetzen. Die Quittierung ist zwar bodenseitig "nice to have" aber das Verhalten bei nicht quittierung und nochmaligem Senden gefiel mir nicht.

Ich wollte einfach nur ein Signal raushauen und direkt schalten. Deshalb der Weg zur Einfachstlösung.

Hier nochmal der Link zur ELV Schaltstrecke:
http://www.raketenmodellbau.org/forum?action=viewthread&threadid=5339&highlight=79530

Ich werde mal beide Versionen und die PMR Geräte am 18.2 nach Edenkoben mitbringen.
Das passt prima in die Thematik der Telemetrie.

Gruß
Tom


Geändert von Tom am 05. Februar 2006 um 16:32

Reinhard

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Reinhard

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Beitrag 94980 [Alter Beitrag05. Februar 2006 um 16:45]

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Hi,

ich weiß nicht wie es bei senkrechten Bewegungen aussieht, aber bei horizontalen Bewegungen funktioniert GSM bei unseren Geschwindigkeiten nicht mehr (zuverlässig).

Gruß
Reinhard
Tom

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Tom

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Beitrag 95042 [Alter Beitrag06. Februar 2006 um 06:49]

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Zitat:
Original geschrieben von Tom

...wenn man mit einfachsten Mitteln versucht, diese Codierung über Funk zu übertragen, erlebt man eine "wundersame" Signalverbiegung.
Ist das Signal auf Senderseite noch rechteckig und sauber, kommt es nach dem Übertragen per Funk verzasselt und sinusförmig am Decoder an.





Ich habe hierzu per Mail eine Erklärung bekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte:


- ein Rechtecksignal ueber eine "einfache" Funkstrecke uebertragen, gibt immer ein "abgerundetes" Signal; dies liegt an der Bandbegrenzung des Uebertragungskanals, aus der sich (Fouriersynthese) die Unmoeglichkeit der originalen Signalrekonstruktion auf der Empfangsseite ergibt; das Problem laesst sich aber beispielsweise mit etwas Schaltungsaufwand loesen;


und ergänzend zu einer möglichen Codierung zur sicheren Übertragung:


- gut fuer eine Uebertragung geeignet ist die Manchester-Codierung, bei der auf bei laengerem 1- oder 0-Pegel immer Pegelaenderungen durchgefuehrt werden; auf diese Weise kann man empfangsseitig mit DC-entkoppelten
Verstaerkerstufen arbeiten


Gruß
Tom

Brzelinski

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Beitrag 95129 [Alter Beitrag07. Februar 2006 um 13:06]

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Sehr gut.
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