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Autor Thema 
Tom

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Tom

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Beitrag 7042938 , Die "Angst" in Deutschland ... [Alter Beitrag24. Juni 2009 um 06:31]

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Wir hatten es ja schon öfter zu diesem Thema...

Heute lese ich in unserer Regionalen Tageszeitug "Kinder bauen Atommeiler"

Den passenden Bericht gibt es sogar bei Spiegel-online !
Klick mich ...

Wie ängstlich muß man sein, um ein von zwei sechsjährigen umgebauten Schrott-PC Gehaüse, als "radioaktives Material" der Feuerwehr zu melden.
Wo sind wir in DL hingekommen...

Die Hoppenstedts lassen grüßen ...

Gruß
Tom
Dino

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Dino

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Beitrag 7042940 [Alter Beitrag24. Juni 2009 um 09:22]

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Hi,

wenn der Aufkleber authentisch aussieht, - es gibt z.B. im medizinischen Bereich reichlich radioaktives Material, mit dem theoretisch Unfug getrieben werden kann.
Ein neutral-graues Metallgehäuse mit so einem Aufkleber, "herrenlos" auf dem Bürgersteig, - ich wäre da auch vorsichtig.

Traurig ist allerdings, dass die Feuerwehr kein Strahlungsmessgerät hat.
Darum hatte sie wohl kaum eine andere Wahl, als das "übliche Vorgehen" für so einen "Verdachtsfall".

Dass es in der Zeitung steht ist aber ein Zeichen dafür, dass nun endlich der Sommer kommtsmile

Gruß

Dino

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Reinhard

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Reinhard

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Beitrag 7042941 [Alter Beitrag24. Juni 2009 um 13:23]

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Hi,

die Situation ist ohne die genauen Fakten natürlich schwer zu beurteilen. In Anbetracht von Vorfällen wie dem Goiânia-Unfall ist eine - in solchen Situationen sehr wahrscheinliche - Blamage wohl das geringere Übel.

Häufigere Fehlalarme und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten gehören zum Preis den man bezahlen muss wenn man in einer "sicheren" Gesellschaft leben will. Oft ist es da gar nicht so leicht zwischen Fahrlässigkeit und Paranoia einen ausgewogenen Mittelweg zu finden.

Gruß
Reinhard

Geändert von Reinhard am 24. Juni 2009 um 13:23

Thomas

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Beitrag 7044917 [Alter Beitrag28. Juni 2009 um 16:05]

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Was ist denn an der Reaktion falsch?

Solange die Herkunft des Körpers nicht geklärt ist, ist vom schlimmst möglichen auszugehen.

Dass die Feuerwehr keine Strahlung messen konnte, liegt wohl eher am Fehlen der Strahlung, als an nicht vorhandenen Messgeräten.

Wenn man mal google befragt, wie oft irgendwo radioaktives Material gefunden wird, das irgendwer liegengelassen hat, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Situation echt ist.

Science is the belief in the ignorance of the experts.
Peter

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Peter

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Beitrag 7044920 [Alter Beitrag28. Juni 2009 um 19:03]

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Zitat:
Original geschrieben von Thomas
Was ist denn an der Reaktion falsch?

Leute, seid ihr vom Zeitgeist wirklich schon so versaut, daß ihr das im Ernst für normal haltet? Zwei Sechsjährige drucken ein gelbschwarzes Symbol aus und kleben es auf ein altes Computergehäuse. Und dann sperrt die Feuerwehr das Gelände weiträumg ab, die Bewohner werden aufgefordert in den Häusern zu bleiben, obwohl keiner auch nur ein bischen Strahlung messen kann.

Das ist krank, einfach nur krank, und nichts anderes als krank.

Sowas hätte es früher nicht gegeben, und da stimmt einmal das Klischee von der "Guten Alten Zeit" voll und ganz. Außerdem stört mich noch folgendes: Seid doch nicht so himmelschreiend naiv! Laßt euch doch nicht jeden Panikscheiß als normal und gut einreden. Erst denken, und dann fürchten- wenn überhaupt.

Denn dieser Vorfall veranschaulicht perfekt, wie unsere Gesellschaft funktioniert. In der Welt dreht sich alles nur noch um Angst. Und das ist keineswegs reiner Zufall, es ist größtenteils politisch so gewollt. Denn Herden von angstbeißenden IchfürchteMich-Neurotikern kannst Du überall hin schicken. Sie werden nicht groß nachdenken, sondern die Angstprofiteure noch um Hilfe anbetteln.

Wie war es denn zum Beispiel vor dem letzten Krieg der Amerikaner gegen den Irak? Millionen Amis hatten echte Heidenangst davor, daß die Terroristen in Kürze jedes Midwest-Kaff persönlich angreifen würden. Als man denen sagte: Haut mit aller militärischen Gewalt drauf! Da waren sie den Bush-Kriegern noch dankbar dafür.

Den Preis mußten Hunderttausende toter, verstümmelter und entwurzelter Iraker bezahlen- für nichts und wieder nichts. Ach ja: Natürlich dafür, daß Billionen US-Dollar in die Rüstungsmaschinerie wanderten, davon haben einige heftig profitiert.

Das -und vieles andere mehr- wäre absolut unmöglich, wenn wir eine zivile Gesellschaft hätten, die sich keine Angst einjagen läßt. Die den aufmarschierenden US-Truppen ebenso wie der Panik-Feuerwehr deutlich sichtbar den Mittelfinger zeigt.

Leider sind wir davon weit entfernt. Die Angstmacher haben gesiegt.




Geändert von Peter am 28. Juni 2009 um 19:06

Andreas B.

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Andreas B.

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Beitrag 7044924 [Alter Beitrag28. Juni 2009 um 19:24]

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Naja, ich wechsle sicherheitshalber auch immer die Straßenseite wenn mir Leute in solchen
"Schutzanzügen" auf dem Bürgersteig entgegenkommen, schließlich kann man ja nie
so genau wissen was die so unterm T-Shirt tragen...eek!
Auf alle Fälle sind die doch gefährlich oder etwa nicht....confused

Andreas



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Thomas

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Beitrag 7044934 [Alter Beitrag29. Juni 2009 um 00:56]

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War da jetzt irgendein Argument bei, warum das Verhalten falsch ist?

Die ganze Aktion hat keine zwei Stunden gedauert.
Ich nehme mal an die Poliei/Feuerwehr sperrt erst ab und misst dann.

Was wäre denn deiner Meinung nach die richtige Reaktion?


An welcher Stelle ist der Einsatz von Panik geprägt, da wo der Feuerwehrmann den Schutzanzug benutzt und nicht mal eben fühlen geht ob der Kasten warm ist.


Geändert von Thomas am 29. Juni 2009 um 00:56


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Dino

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Beitrag 7044940 [Alter Beitrag29. Juni 2009 um 10:53]

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Zitat:
Zwei Sechsjährige drucken ein gelbschwarzes Symbol aus und kleben es auf ein altes Computergehäuse. Und dann sperrt die Feuerwehr das Gelände weiträumg ab, die Bewohner werden aufgefordert in den Häusern zu bleiben, obwohl keiner auch nur ein bischen Strahlung messen kann.



Falsch!
Das Szenario war: ein undefinierbares Metallgehäuse mit dem offiziellen Strahlungs-Warnsymbol wird im öffentlichen Verkehrsraum aufgefunden und ist scheinbar Niemandem zuzuordnen.

Die Feuerwehr MUSSTE erst absperren und dann messen!

Das gleiche Verfahren wie z.B. bei Gasalarm: Es wäre auch kaum sinnvoll, erst mit dem Gasspürgerät loszulaufen, und dann erst die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Als Aufhänger für eine Gesellschaftskritik ist dieses Beispiel denkbar ungeeignet - da gibt es (leider) viel Bessere...mad

Gruß

Dino

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Dirk

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Beitrag 7044944 [Alter Beitrag29. Juni 2009 um 15:09]

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Naja ... "damals" (aus meiner Sicht) war das auch nicht viel anders ...
Das ganze war dann vor etwa 17 Jahren.

Zum aufbessern des Taschengeldes hatten wir damals Handzettel auf dem Kudamm in Berlin verteilt.
Diese Zettel hatten wir in einer Tüte dabei und haben die irgendwo bei unseren Standpunkten abgelegt.
So auch einmal vor dem Eingang eines Autohauses.

um 21.00 rollte dann plötzlich Feuerwehr und Polizei mit Blaulicht vor, sperrte den Kudamm und fing an sich langsam unserer Tüte zu nähern. Wir waren damals 16 und fanden das natürlich wirklich spannend ...

Als dann irgendwann einer der Polizisten unsere Tüte vorsichtig öffnen wollte, riefen wir: "Meister, wat machst Du denn da mit unserer Tüte?"

Nunja, die erstaunten Gesichter und die plötzliche Ruhe kann man sich wohl vorstellen. (Es war ein Samstag, Kudamm, 21.00 Uhr! Wirklich viele Menschen)

Nach einer längeren Diskussion und erfolgreicher Entschärfung der Tüte, sagte uns einer der Polizisten, dass wohl jemand eine Bombenwarnung per Telefon durchgegeben hat ...

Ab dem Tag hatten wir unsere Zettel "am Mann".

(Der zweite ist im übrigen auch hier im Forum aktiv ;-) )


Gruß Dirk


FalkE

Wasserratte

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Beitrag 7045901 [Alter Beitrag29. Juni 2009 um 16:20]

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Leute,
war jemand von euch vor ORT und hat gesehen, was die Feuerwehr nun genau gemacht hat? Nun, die Medien machen sich IHR und auch UNSER Bild der Situation.
Die Feuerwehr handelt nur nach Vorschriften, die klar die Einsatzstrategien regeln und das ist auch gut so.
1. Lieber zehnmal zuviel als einmal zu wenig (wurde oben schon gesagt).
2. Zudem ist sowas nicht alltäglich und so bietet es für Feuerwehr auch Potenzial, gelerntes umzusetzten. Dieser Punkt ist für mich persönlich wichtig.

Und am Ende bleibt das Bild der Medien (internet), welches wir grade diskutieren und man sollte seine Meinung dazu haben, diese sollte aber distanziert bleiben.

Und Zeiten ändern sich nunmal, das Feuerlöschwesen ändert sich jährlich.


Mfg
Dennis

Aus Egoismus handeln wir zum Nachteil der anderen und er bringt es mit sich, das unser gegenwärtiges Glück, unser gegenwärtiger Wohlstand auf Kosten der weniger Glücklichen gehen. Das sollten wir uns vor Augen halten.
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