Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Raketen Technik > Werkstoffe, Werkzeug und Handhabung > Rotwerk Drehbank zu empfehlen?
Du kannst keine neue Antwort schreiben
Seiten (2): [1] 2 »

Autor Thema 
Neil

99.9% harmless nerd


Administrator

Neil

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Delft

Verein: SOLARIS

Beiträge: 7776

Status: Offline

Beitrag 65325 , Rotwerk Drehbank zu empfehlen? [Alter Beitrag04. Januar 2005 um 17:15]

[Melden] Profil von Neil anzeigen    Neil eine private Nachricht schicken   Neil besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Neil finden

Hi,

ich liebäugle mit einer Drehbank von Rotwerk. Hendrik hat die auch und für meine größen an Raketen ist die voll okay.
Jetzt die Frage in die Runde. Ist das teil zu empfehlen?
Anbei der Link zu der Drehbank
Handbuch

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


LaCroix

SP-Schnüffler


Moderator

LaCroix

Registriert seit: Dez 2001

Wohnort: Korneuburg/ nähe Wien

Verein:

Beiträge: 656

Status: Offline

Beitrag 65341 [Alter Beitrag04. Januar 2005 um 19:55]

[Melden] Profil von LaCroix anzeigen    LaCroix eine private Nachricht schicken   Besuche LaCroix's Homepage    Mehr Beiträge von LaCroix finden

Ein bekannter von mir hat eine alte rotwerk. War ein recht ordentliches Teil.

Generell sind die laut Ihm eher "Spielzeug".

http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=19803&item=5947604963&rd=1 kostet übrigens nur 3€ big grin

Gruß,
Thomas

Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!!
oliver

SP-Schnüffler

oliver

Registriert seit: Jan 2002

Wohnort: 89250 Senden

Verein: SOLARIS-RMB;T2; Tripoli #09637

Beiträge: 897

Status: Offline

Beitrag 65344 [Alter Beitrag04. Januar 2005 um 20:32]

[Melden] Profil von oliver anzeigen    oliver eine private Nachricht schicken   Besuche oliver's Homepage    Mehr Beiträge von oliver finden

Hi Neil,

ich habe mich auch mal für diese Drehbank interessiert, und Horst war dann mal zufällig mit einem Fachmann an dem Teil, und der hat es sich angeschaut .

Fazit : die Lagerung (speziell des Dreibackenfutters) hat zuviel Spiel, was zwangsläufig zu Ungenauigkeiten führt.

Wer allerdings Maschinen in dieser Größenordnung mit hervorragender Qualität (allerdings preislich auch deutlich teurer) hat ist die Fa. Wabeco

ciao
Oliver

Die kürzesten Wörter, nämlich 'ja' und 'nein' erfordern das meiste Nachdenken.
- Pythagoras -

Modellbau-Factory
Roman

Archiv-Moderator

Roman

Registriert seit: Feb 2001

Wohnort:

Verein: Ramog

Beiträge: 1914

Status: Offline

Beitrag 65345 [Alter Beitrag04. Januar 2005 um 20:40]

[Melden] Profil von Roman anzeigen    Roman eine private Nachricht schicken   Roman besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Roman finden

hi,

ich habe die Drehbank auch schon bei uns im Baumarkt gesehen....
550€ für eine drehbank mit zubehör.... hätte ich doch nur mehr geld...fg

Ich habe auf der drehbank auch schonmal Holz gedreht, ich denke für unsere Teile sollte sie genau genug sein!!!


mfg roman

'Technisch gesehen hat alles funktioniert!'
-Ich (oft kopiert)
Achim

Moderator


Moderator

Achim

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth

Verein: Solaris & RMV

Beiträge: 3029

Status: Offline

Beitrag 65368 [Alter Beitrag05. Januar 2005 um 03:08]

[Melden] Profil von Achim anzeigen    Achim eine private Nachricht schicken   Besuche Achim's Homepage    Mehr Beiträge von Achim finden

Ulli Nodes, seines Zeichens Dreher, hat so ein Teil und ausserdem eine Proxon. Seiner Aussage nach ist die Rotwerk sehr robst, kann der Proxon aber in punkto Genauikeit in keiner Weise das Wasser reichen. Ich bin auch schon mehrfach drum herum geschlichen. Sieht sehr hübsch aus das Teilchen. Aber wenn sie nicht präzise ist, hat es keinen Sinn.

Gruß,
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Neil

99.9% harmless nerd


Administrator

Neil

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Delft

Verein: SOLARIS

Beiträge: 7776

Status: Offline

Beitrag 65371 [Alter Beitrag05. Januar 2005 um 09:39]

[Melden] Profil von Neil anzeigen    Neil eine private Nachricht schicken   Neil besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Neil finden

Hi,

die Herstellerangaben sind 0,03mm Genauigkeit.
Ich glaube worauf Uli und die anderen Hinweisen ist das wiedereinspannen von Drehteilen. Wenn ich ein Spannfutter habe was das Bauteil nicht genau mittig einspannt, werde ich bei einem erneuten einspannen das ganze am eiern haben.
Auf der Rotwerkseite sind auch Baumärkte angegeben wo man diese bekommt. Bis jetzt ist einer mit 485 am günstigsten. Der Baumarkt bei mir verlangt 695. Ist allerdings die Frage was die da noch alles mit im Packet haben.
Bis jetzt habt ihr mich noch nicht überzeugt das Teil zu holenbig grin.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Neil

99.9% harmless nerd


Administrator

Neil

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Delft

Verein: SOLARIS

Beiträge: 7776

Status: Offline

Beitrag 65375 [Alter Beitrag05. Januar 2005 um 11:29]

[Melden] Profil von Neil anzeigen    Neil eine private Nachricht schicken   Neil besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Neil finden

Hi,

habe mir mal zum vergleich die Teile von Proxon angeschaut.

Rotwerk:
- ca. 485€
- Max Durchmesser 90mm
- Max Länge 300mm
- Genauigkeit 1/100mm
- Zubehör erhältlich

PD 230:
- ca. 790€
- Max Durchmesser 52mm
- Max Länge 230mm
- Genauigkeit 1/100mm
- Jede Menge Zubehör erhältlich

PD 400
- ca. 1800@
-Max Durchmesser 85mm
- Max Länge 400mm
-Genauigkeit 1/100
- Extrem viel Zubehör erhältlich

Die PD 400 ist wohl das Ultimo was man haben kann. Der Preis aber auch. Ich denke man kann einen Verlust an Genauigkeit in kauf nehmen und dafür jede Menge Geld sparen.
Brauchen wir im Normalfall <3/100mm Genauigkeit?
Ich würde Teile drehen wie:
- Kuppler
- Flansche
- Verschlußbolzen
- Kegel big grin

Brauche ich für solche Bauteile die Genauigkeit? Ich denke nicht.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Achim

Moderator


Moderator

Achim

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth

Verein: Solaris & RMV

Beiträge: 3029

Status: Offline

Beitrag 65392 [Alter Beitrag05. Januar 2005 um 14:03]

[Melden] Profil von Achim anzeigen    Achim eine private Nachricht schicken   Besuche Achim's Homepage    Mehr Beiträge von Achim finden

Die Genauigkeit von 0,03 mm steht nur auf dem Papier und ist direkt an den Lagern, bzw. Spindeln gemessen. Wenn du z.B ein 300mm langes Teil einspannst, ist die Ungenauigkeit am Ende des Bauteils gleich um Größenordnungen höher und erreicht schnell 1/10mm und mehr. Hinzu kommen Ungenauigkeiten und Abweichungen bei der mitlaufenden Spitze, dem Bohrfutter, Verschleiss am Maschinenbett und der Lauffläche des Reitstocks, ect.
Ich arbeite viel mit der PD 400 und finde sie nicht sehr gut. Die Lauffläche des Reitstocks z.b. ist aus Alu. Die ist ruck-zuck eingelaufen und dann ausser Mitte. Justieren ist nicht möglich.
Bei meiner großen Drehbank habe ich bei einem 1200mm langen Werkstück am Ende bereits Abweichungen im Durchmesser des Drehteils bis zu 0,4 mm.
Ich will damit nur sagen, dass die vom Hersteller angegebene Präzision reine Theorie ist.
Ein Drehteil erneut einzuspannen und dann zu glauben, man bekäme das wieder zu einem befriedigenden Rundlauf ist übrigens völlig illusorisch.
Wenn du keine Präzisionsteile wie Motorengehäuse, Gewinde ect. herstellen willst, reicht die Rotwerk sicher aus.

Gruß,
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
StefanW

Drechsel-Lehrling

Registriert seit: Dez 2004

Wohnort: Otterfing

Verein:

Beiträge: 54

Status: Offline

Beitrag 65394 [Alter Beitrag05. Januar 2005 um 14:07]

[Melden] Profil von StefanW anzeigen    StefanW eine private Nachricht schicken   Besuche StefanW's Homepage    Mehr Beiträge von StefanW finden

Hi Neil,

meiner Ansicht nach reduziert sich die Qualität einer Tischdrehmaschine nicht auf ein paar Größenangaben.

Ich für mich bin seit einigen Monaten auf der Suche nach einer Tischdrehmaschine für mich selbst und habe den Markt umfassend sortiert und auch einen Lehrgang ("Drehen für Modellbauer") besucht - obwohl ich eigentlich mal auch eine solide mechanische Ausbildung genossen habe.


Rotwerk:
=======

Nun, was MIR an der Rotwerk nicht gefällt ist folgendes:

- Die Leistung des Motors mit 250 Watt ist schon für eine Bohrmaschine zu wenig. In Verbindung mit einer elektronischen Drehzahlsteuerung kommt da hinsichtlich Drehmoment nicht sehr viel raus. Damit kannst Du dann hartgefrorene Butter drehen. Insbesondere beim Gewindeschneiden, dass mit sehr geringer Drehzahl passiert oder auch beim Abstechen ist ein großes Drehmoment nötig! Von NE-MEtallen ganz zu schweigen.

- Der maximal bearbeitbare Außendurchmesser ist 74 mm. Wenn Du einen Kuppler für eine Rakete mit einem 3 Zoll Rohr drehen möchtest, dann brauchst Du jedoch schon bis zu 76 mm. Und bei einem vier Zoll-Körperrohr?

- Die 300mm Spitzenweite gelten - generell - ohne das Futter, also wenn in der Leitspindel eine Spitze steckt bis zur Spitze des Reitstocks. Das Futter hat sicher 80 bis 100 mm, bleiben nur noch 200mm Spitzenweite "netto" über. Wenn dann noch eine Mitlaufende Körnerspitze in den Reitstock soll, sind gleich nochmal 50 bis 60mm weg. Ganz sicher willst Du auch mal mittig ein Loch in ein Drehteil bohren, dann muss ein Bohrer und vielleicht auch eine Maschinenreibahle in den Reitstock. Wenn der Bohrer dann 100mm lang ist und Du das Werkstück in ein Dreibackenfutter (ca. 80mm) spannst, dann darf das Werkstück nur noch 120mm lang sein. Ich finde das ein bischen wenig!

- Die Prismenführung bei der Rotwerk ist nicht (induktiv) gehärtet. Das bischen Präzision dieser Maschine wirst Du nicht lange geniessen können. Mal ganz abgesehen davon, dass das Graugus-Prismenbett sicher nicht mehrere Monate gelagert und spannungsfrei geglüht wurde..

- Ich konnte KEINE Information darüber finden, dass die Leitspindel in zwei nachstellbaren Präzisionskegelrollenlagern nach DIN geführt wird. Bedeutet: Das bischen Präzision dieser Maschine wirst Du nicht lange geniessen können.

- Die Wechselräder sind aus Plastik (wie bei allen diesen chinesischen Importnmaschinen). Aber das passt zum Motor...

- Natürlich gibt es auch keinen Unterspannungsauslöser. D.h. wenn der Strom ausfällt (Sicherung) und Du vergisst, die Drehbank abzuschalten, dann läuft sie wieder los, wenn der Strom wieder da ist weil Du zum Sicherungskasten gegangen bist, um diese wieder einzuschalten. Dumm nur, dass Dein junger Sohn unbemerkt gerade seine Finger in der Maschine hat....

- Ich habe auf dem Seminar an einer sehr ähnlichen Maschine (fast Baugleich) von RC Maschines "gelernt". Das war wirklich kein Spaß. Z.B. beim Kegeldrehen in PU hat sich durch das Betätigen der Kurbel des Obersupportes und zuviel Spiel in den Führungen (obwohl die eingestellt waren) der Drehstahl dermaßen hin- und herbewegt, dass dies zwar ein Kegel aber - hinsichtlich der Oberfläche - wie mit einem Gewinde versehen war. Ein solches Drehbild verursacht körperliche Schmerzen bei mir. Wenn dass alles wackelt und unpräzise ist, macht das einfach keinen Spaß mehr. Dass ist aber mit der Angabe der Rundlaufgenauigkeit nicht zu erkennen. Solche Dinge kann man aber durch entsprechende Handhabung umgehen bzw. hinbasteln - nur Spaß macht dass dann eben nicht.


Proxxon:
======
Eigentlich bin ich Fan von Proxxon und habe jede Menge Produkte.

Die PD400 hatte ich lange im Auge, jedoch sehe ICH folgende Nachteile:

- Motor hat 550 Watt. Ist vielleicht ein bischen wenig (die Wabeco hat 1,4kW)

- Keine variabele Geschwindigkeit über Poti, sondern nur mit Getriebe. Das ergibt zwar sehr ein gutes Drehmoment in den unteren Drehzahlbereichen, jedoch kann immer nur zwischen zwei Drehzahlen umgeschaltet werden, ansonsten muss der Riemen umgelegt werden. Wenn nun ein Werkstück Plan abgedreht werden soll (also die Stirnfläche) dann resultiert zwischen dem Außendurchmesser und dem Zentrum ein extremer Unterschied in der Umfangsgeschwindigkeit beim verfahren des Drehstahls. Je nach Drehstahl und Material und Durchmesser des Werkstückes braucht es "außen" eine erheblich geringere Drehzahl als innen (Profimaschinen machen das übrigens automatisch). Mit dem Poti kann man das während des Plandrehens nachregeln. Ohne eben nicht...

- Insgesamt ist mir die Maschine ein wenig zu klein.

Es gibt aber auch jede Menge gutes zu sagen. :-)) Reichhaltiges Zubehör, gute Präzision, viele Features.


Wahrscheinlich meine Wahl:
====================

Ich persönlich werde mir entweder eine Quantum Drehmachine kaufen (ist aber was chinesisches..) http://www.quantum-maschinen.de/produkte/drehmaschinen/d-210-x-400-d-250-x-400-d-250-x-550/index.html

oder eine Wabeco (soll in Deutschland gebaut werden).

Die Wabeco habe ich mir angesehen und damit auch gedreht. Das war einfach phantastisch. Ich habe bei einer 2400er in einer Zustellung 8mm (!) von Stahl mit automatischem Vorschub abgedreht (also den Durchmesser des Werkstückes um 16mm reduziert) mit einem absolut phantastischen Drehbild - also einer wirklich unglaublich makellosen Oberfläche - und dass bei einem solchem Span! Dabei ist die Maschine wirklich flüsterleise selbst mit 2400 Umdrehungen. Da wackelt und vibrierte rein gar nichts.

Auf Messen oder bei eBay (Wabeco-Shop) sind diese Maschinen übrigens mehrere hundert Euro unter dem im Katalog oder auf der Webseite angegebenen Preis. Und deutsche Arbeitsplätze erhält es außerdem (für mich ist das wichtig).

Es ist wie immer Geschmackssache was man möchte. Aber wenn man bedenkt, dass einem eine solche Drehmaschine locker 20 Jahre oder mehr hält, dann relativiert sich der höhere Preis ein wenig. Ich warte also lieber noch ein wenig, bis ich das Geld zusammenhabe..

Was nicht getestet ist, funktioniert auch nicht. (unbekannter Autor)
StefanW

Drechsel-Lehrling

Registriert seit: Dez 2004

Wohnort: Otterfing

Verein:

Beiträge: 54

Status: Offline

Beitrag 65401 [Alter Beitrag05. Januar 2005 um 14:23]

[Melden] Profil von StefanW anzeigen    StefanW eine private Nachricht schicken   Besuche StefanW's Homepage    Mehr Beiträge von StefanW finden

Hallo Achim,

genau richtig. Entscheidend ist nicht die Rundlaufgenauigkeit der Leitspindel oder des Futters, sondern welche Maßhaltigkeit ein längeres, fliegend abgedrehtes Werkstück dann noch hat.

Was mir an den Wabeco-Maschinen gefällt ist, dass genau dies spezifiziert und im Abnahmeprotokoll zur Maschine auch enthalten ist.

- zylindrisch drehen mit Schlichtspan auf 100 mm fliegend 0,01 mm,
- zylindrisch drehen mit Schlichtspan auf 300 mm zwischen den Spitzen 0,015 mm

Das sind auch Werte, die leicht nachmessbar sind. Wabeco gewährt auch ein dreiwöchiges Rückgaberecht bei nichtgefallen. Auf die Führungen (bei Rundsäulen) gibt es sogar 5 Jahre Garantie.

Was nicht getestet ist, funktioniert auch nicht. (unbekannter Autor)
Seiten (2): [1] 2 »
[Zurück zum Anfang]
Du kannst keine neue Antwort schreiben