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Genius

Drechsel-Lehrling

Genius

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Beitrag 27238 , Druckpunkt genau auf Schwerpunkt [Alter Beitrag17. März 2003 um 13:51]

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Wie hier jeder weiss ist es wünschenswert wenn der Schwerpunkt 1-2 Kaliber vor dem Druckpunkt liegt und weniger wünschenswert wenn der Schwerpunkt hinter dem Druckpunkt liegt.

Doch wie verhält sich eine Rakete bei der Druck- und Schwerpunkt genau aufeinander liegen?

Gruß
Johannes
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 27239 [Alter Beitrag17. März 2003 um 14:12]

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Wenn es exakt windstill ist und alles an der Rakete, inkl. dem Schub, exakt auf die Längsachse ausgerichtet ist, wird sie normal geradeaus fliegen. Da dies aber nicht passiert, wird sie instabiles Flugverhalten zeigen.

Oliver
Juerg

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Beitrag 27240 [Alter Beitrag17. März 2003 um 15:51]

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Oliver schrieb: <i>Wenn es exakt windstill ist und alles an der Rakete, inkl. dem Schub, exakt auf die Längsachse ausgerichtet ist, wird sie normal geradeaus fliegen.</i>

Nicht ganz korrekt: Es handelt sich um ein sogenannt indifferentes Gleichgewicht und genau genommen (akademisch) ist nicht vorhersehbar was passiert.
Praktisch/realistisch wird die Rakete instabil sein weil irgend eine kleine Störung die Rakete immer vom geraden Flug abringt, und wenn das nur die Luftwirbel von der 10 sek vorher vorbeigeflogenen Mücke sind ;-).

Die Rakete wird aber bereits weit vorher (CG knapp vor CP) instabil, nämlich wenn die Rückstellkräfte nicht genügend gross sind um die Rakete schnell wieder auszurichten bevor der Anstellwinkel zum Luftstrom zu gross wird.
Passiert das, so löst sich an den Flossen die Luftströmung ab (fin stall) und die Wirkung der Flossen wird drastisch schlechter. (Für kleine Anstellwinkel gilt Barrowman, für grosse die Schattenrissmethode ). Dadurch springt der CP nach vorne und die Rakete wird sofort absolut instabil.

Darum die Faustregel dass der CG mindestens 1 Kaliber vor CP liegen muss.

Gruss

Jürg
bobito

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Beitrag 27241 [Alter Beitrag17. März 2003 um 16:30]

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Und weg ist das Abi! fg

Sorry Oliver ... aber der musste einfach sein!

Schrecklich diese Umweltverschmutzung:
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Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 27243 [Alter Beitrag17. März 2003 um 19:02]

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Mist, schon wieder? Fliege ich jetzt von der Uni? Aber ich glaube von Ernst hab ich es schon wieder bekommen, muss ihn nochma fragen.

Ich behaupte es ist wie bei der Kugel auf einer ebenen Fläche: Wenn man sie genau senkrecht anhebt (was man auch nicht schafft) wird sie nicht wegrollen. Warum sollte die Rakete sich drehen?

Oliver
bobito

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Beitrag 27247 [Alter Beitrag17. März 2003 um 19:52]

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Man darf allerdings nicht die Zustände "statisch indifferent/stabil/labil" und "dynamisch indifferent/stabil/labil" miteinander verwürfeln.

Das Platte/Kugel Beispiel wird in der Fliegerei zur Erklärung der "statischen" Stabilitäten herangezogen.

Cheers
Boris

PS: Ja stimmt, Ernst hatte es Dir - glaube ich - wieder zuerkannt!

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Hendrik

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Beitrag 27295 [Alter Beitrag19. März 2003 um 10:51]

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Zitat:
Original geschrieben von Oliver Arend

Ich behaupte es ist wie bei der Kugel auf einer ebenen Fläche: Wenn man sie genau senkrecht anhebt (was man auch nicht schafft) wird sie nicht wegrollen. Warum sollte die Rakete sich drehen?

Oliver




Weil sie keiner beschleunigenden Kraft unterworfen ist und zudem der Rollreibung unterliegt...

Das Problem der Rakete ist, das die Kraft außerhalb des Schwerpunktes angreift...

SOL-2

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Beitrag 27296 [Alter Beitrag19. März 2003 um 11:39]

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Durchaus nicht nur ein theoretischer Einwand:

Bisher wurde die Schwerpunktveränderung durch den Motorabbrand nicht berücksichtigt. Dadurch wandert der Schwerpunkt nach dem Start nach vorne, was die Rakete durchaus stabiler macht. Ich hatte schon einen Flug mit angefangenen Korkenzieher (instabil), der in einen schönen Geradeausflug überging (stabil), leider horizontal. Zum Glück war es nur ein D-Treibsatz.

Bertram
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Beitrag 27297 [Alter Beitrag19. März 2003 um 11:54]

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<i><b>Bisher wurde die Schwerpunktveränderung durch den Motorabbrand nicht berücksichtigt. Dadurch wandert der Schwerpunkt nach dem Start nach vorne, was die Rakete durchaus stabiler macht.</i></b>

Umgekehrt beim Hybrid, wo der Schwerpunkt in der Regel während dem Motorabbrand nach hinten wandert weil sich der vorne liegende Tank leert...


<i><b>Ich hatte schon einen Flug mit angefangenen Korkenzieher (instabil), der in einen schönen Geradeausflug überging (stabil), leider horizontal. Zum Glück war es nur ein D-Treibsatz.</i></b>

Das kann auch damit zusammenhängen dass die Geschwindigkeit kurz nach dem Start gering war und damit die Korrekturkräfte ungenügend. Mit zunehmender Geschwindigkeit wird das dann besser...

Gruss


Jürg
Oliver Arend

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Beitrag 27312 [Alter Beitrag19. März 2003 um 18:54]

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>> Ich behaupte es ist wie bei der Kugel auf einer ebenen Fläche: Wenn man sie genau senkrecht anhebt (was man auch nicht schafft) wird sie nicht wegrollen. Warum sollte die Rakete sich drehen?

> Weil sie keiner beschleunigenden Kraft unterworfen ist und zudem der Rollreibung unterliegt...

Wenn ich sie anhebe wird sie sehr wohl beschleunigt. Und selbst wenn es keine Reibung gäbe, dürfte sie sich nicht bewegen.

> Das Problem der Rakete ist, das die Kraft außerhalb des Schwerpunktes angreift...

Welche Kraft? Und nein, sie greift ohne Hebelarm genau im Schwerpunkt an.

Ich betone nochmals dass das hier der Idealstfall ist.

Oliver
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