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Faust

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Beitrag 27081 , [Politik] Offner Brief an Präsident Bush [Alter Beitrag12. März 2003 um 15:15]

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Hallo Leute,

es hat zwar in der Tat wenig mit dem Basis-Thema dieses Forums zu tun - dennoch glaube ich das es jeden interessieren wird und vorallem auch sollte - gerade in der politischen Situation in welcher sich die Welt derzeit befindet. Also nehmt Euch die Minuten Zeit ...

MfG
Faustus


Ich zitiere einen offenen Brief des amerikanischen Bürgers Robert M. Bowman*:
Zitat:

«Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt!»

«Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt, warum wir die Zielscheibe des Terrorismus sind. Sie sagten, wir seien die Zielscheibe, weil wir für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in der Welt stehen. So ein Unsinn! Wir sind das Ziel der Terroristen, weil wir auf der Welt für Diktatur, Sklaverei und menschliche Ausbeutung stehen. Wir sind die Zielscheibe der Terroristen, weil man uns hasst. Und man hasst uns, weil unsere Regierung verabscheuenswürdige Dinge getan hat.

In wie vielen Ländern auf der Welt haben wir vom Volk gewählte Führer abgesetzt und sie durch militärische Marionettendiktatoren ersetzt, die bereit waren, ihr eigenes Volk an amerikanische multinationale Konzerne zu verkaufen?
Wir machten das im Iran, als wir Mossadegh absetzten, weil er die Ölindustrie verstaatlichen wollte. Wir ersetzten ihn durch den Schah, und wir bildeten seine verhasste Savak-Nationalgarde aus, bewaffneten und bezahlten sie, so dass sie dann das iranische Volk versklavte und schikanierte. All dies, um die finanziellen Interessen unserer Ölgesellschaften zu sichern. Ist es da verwunderlich, dass es Menschen im Iran gibt, die uns hassen?
Wir machten dasselbe in Chile, als wir Allende absetzten, der vom Volk demokratisch gewählt worden war, um den Sozialismus einzuführen. Wir ersetzten ihn durch General Pinochet, einen brutalen, rechtsgerichteten Militärdiktator. Chile hat sich davon bis heute nicht erholt.
Wir taten dies in Vietnam, als wir im Süden demokratische Wahlen vereitelten, die das Land unter Ho Chi Minh vereinigt hätten. Wir ersetzten ihn durch eine ganze Reihe ineffizienter Marionettengauner, die uns aufforderten, in ihr Land zu kommen und ihr Volk abzuschlachten - was wir auch taten. (Ich flog 101 Kampfeinsätze in diesem Krieg.)

Wir machten dasselbe im Irak, wo wir eine Viertelmillion Zivilisten umbrachten in einem misslungenen Versuch, Saddam Hussein zu stürzen, und wo wir seitdem mit unseren Sanktionen noch eine weitere Million Menschen umgebracht haben. Ungefähr die Hälfte dieser unschuldigen Opfer sind Kinder unter fünf Jahren gewesen. Und natürlich, wie oft haben wir das in Nicaragua getan und in all den anderen «Bananenrepubliken» Lateinamerikas? Immer wieder haben wir Volksführer gestürzt, die wollten, dass der Reichtum des Bodens mit den Menschen geteilt wird, die ihn bearbeiten.
Wir ersetzten sie durch mörderische Tyrannen, die ihr eigenes Volk verraten und kontrollieren würden, damit der Reichtum des Landes von Domino Sugar, der United Fruit Company, Folgers und Chiquita Banana herausgeholt wird.

In einem Land nach dem anderen hat unsere Regierung die Demokratie vereitelt, die Freiheit erstickt und die Menschenrechte mit Füssen getreten. Das ist der Grund, warum wir überall auf der Welt verhasst sind. Und das ist auch der Grund, warum wir Zielscheibe der Terroristen sind. Die Menschen in Kanada geniessen mehr Demokratie, mehr Freiheit und mehr Menschenrechte als wir. Und genauso tun es die Menschen in Schweden und in Norwegen. Oder haben Sie schon einmal davon gehört, dass eine kanadische Botschaft bombardiert wurde? Oder eine norwegische Botschaft? Oder eine schwedische? Nein.
Wir werden nicht deshalb gehasst, weil wir Demokratie, Freiheit und Menschenrechte anwenden. Wir werden gehasst, weil unsere Regierung diese Dinge den Menschen in Ländern der dritten Welt vorenthält, deren Bodenschätze von unseren multinationalen Konzerne begehrt werden. Und der von uns gesäte Hass fällt nun auf uns zurück und verfolgt uns in Form des Terrorismus - und zukünftig auch in Form des nuklearen Terrorismus.
Anstatt unsere Söhne und Töchter überallhin zu schicken, um Araber umzubringen, damit die Ölgesellschaften das Öl verkaufen können, müssten wir sie eigentlich dorthin schicken, um die Infrastruktur aufzubauen, sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen und hungernde Kinder zu ernähren.
Anstatt danach zu streben, der Herrscher über die Welt zu sein, müssten wir ein verantwortungsbewusstes Mitglied der Familie der Nationen werden. Anstatt Hunderttausende von Soldaten auf dem ganzen Erdball zu stationieren, damit sie die finanziellen Interessen unserer multinationalen Konzerne beschützen, müssten wir sie nach Hause bringen und unser Friedenskorps ausbauen.

Anstatt Terroristen- und Todesschwadronen auf Folter- und Mordtechniken zu trainieren, müssten wir die School of the Americas schliessen (egal, welchen Namen sie benutzen). Anstatt Militärdiktaturen zu unterstützen, müssten wir echte Demokratien unterstützen - das Recht der Völker, ihre eigenen Führer zu wählen. Anstatt Aufstände, Destabilisierung, Mord und Terror überall auf der Welt zu unterstützen, müssten wir die CIA abschaffen und das Geld Hilfsorganisationen zukommen lassen. Kurz gesagt, vollbringen wir wieder Gutes anstatt Böses. Wir werden wieder zu guten Menschen. Dann würde auch die Bedrohung durch den Terror verschwinden. Das ist die Wahrheit, Herr Präsident. Das ist es, was das amerikanische Volk hören müsste. Wir sind gute Menschen. Man muss uns nur die Wahrheit erzählen und uns eine Vision geben. Sie können das tun, Herr Präsident. Stoppen Sie das Töten. Stoppen Sie das Rechtfertigen des Tötens. Stoppen Sie die Vergeltungsschläge. Stellen Sie die Menschen an die erste Stelle. Sagen Sie ihnen die Wahrheit.

Es ist überflüssig zu sagen, «er hat nicht ... », und George W. Bush hat es auch nicht getan. Die Samen, die unsere politischen Strategien gesät haben, haben bittere Früchte hervorgebracht. Das World Trade Center ist nicht mehr da. Das Pentagon ist beschädigt. Und Tausende von Amerikanern sind tot. Fast jeder Journalist schreit nach einem massiven militärischen Vergeltungsschlag gegen jeden, der die Tat begangen haben könnte (es wird angenommen Osama bin Laden) und gegen jeden, der den Terroristen (besonders den Anhängern der Taliban-Regierung von Afghanistan) Unterschlupf gewährt oder ihnen hilft. Steve Dunleavy von der «New York Post» schreit: «Tötet die Mistkerle! Bildet Mörder aus, stellt Söldner an, stellt ein paar Millionen Dollar zur Verfügung für Kopfgeldjäger, um sie tot oder lebend zu bekommen, am besten tot. Was die Städte oder die Länder angeht, die diese Würmer bei sich aufnehmen - walzt sie einfach platt.» Es ist verlockend, dem zuzustimmen. Ich hege keine Sympathie für die Psychopathen, die Tausende unserer Leute getötet haben. Solche Taten können nicht entschuldigt werden. Wenn man mich zum Aktivdienst zurückrufen würde, würde ich hingehen, ohne zu zögern. Gleichzeitig sagt mir aber all meine militärische Erfahrung und mein Wissen, dass in der Vergangenheit Vergeltungsschläge die Probleme nicht gelöst haben, und sie werden es auch diesmal nicht lösen.

Der bei weitem beste Antiterror-Apparat ist der von Israel. Aus militärischer Sicht ist er unglaublich erfolgreich. Trotzdem leidet Israel unter mehr Anschlägen als alle anderen Nationen zusammengenommen. Wenn Gegenschläge funktionieren würden, wären die Israeli das sicherste Volk auf der Welt.
Terroranschläge konnten jeweils nur auf eine Weise beendet werden: man muss die Unterstützung der Terrororganisationen durch die grössere Gemeinschaft, die sie repräsentieren, unterbinden. Und der einzige gangbare Weg ist, dass man sich die berechtigten Klagen der Menschen anhört und versucht, ihre Beschwerden zu lindern. Wenn tatsächlich Osama bin Laden hinter den vier Flugzeugentführungen und dem anschliessenden Gemetzel steckt, bedeutet das, dass man die Sorgen der Araber und der Muslime im allgemeinen ansprechen muss, und die der Palästinenser im besonderen. Es bedeutet nicht, dass man Israel aufgibt. Es könnte aber sehr wohl bedeuten, dass man ihnen die finanzielle und militärische Unterstützung entzieht, bis sie mit der Besiedlung der besetzten Gebiete aufhören und zu den Grenzen von 1967 zurückkehren. Es könnte auch bedeuten, dass man zulässt, dass die arabischen Länder ihre politischen Führer selbst wählen, und nicht von handverlesenen, von der CIA eingesetzten Diktatoren regiert werden, die willfährig mit westlichen Ölgesellschaften kooperieren.

Chester Gillings hat es sehr treffend gesagt: «Wie schlagen wir gegen bin Laden zurück? Als erstes müssen wir uns fragen, was wir zu erreichen hoffen: Sicherheit oder Rache? Diese beiden schliessen sich gegenseitig aus: Wenn wir Rache nehmen, werden wir ganz bestimmt unsere Sicherheit verringern. Wenn wir nach Sicherheit streben, dann müssen wir beginnen, auch die schwierigen Fragen zu beantworten: Welche Beschwerden bringen die Palästinenser und die arabische Welt gegen die Vereinigten Staaten vor, und worin besteht unsere wirkliche Schuld an diesem Unrecht? Da, wo wir berechtigte Schuld tragen, müssen wir auch bereit sein, die Missstände soweit wie möglich zu beheben. Da, wo wir keine Schuld oder Heilung sehen, müssen wir unsere Standpunkte den Arabern ehrlich und aufrichtig mitteilen. Kurz gesagt, ist unsere beste Vorgehensweise, uns aus den Disputen der Region zurückzuziehen und nicht mitzukämpfen.»

bin Laden jetzt zu töten, würde aus ihm einen ewigen Märtyrer machen. Tausende würden sich erheben, um seinen Platz einzunehmen. Wir würden es in einem anderen Jahr mit weiteren Terroranschlägen zu tun bekommen, und wahrscheinlich mit viel schlimmeren als dem 11. September. Es gibt aber noch einen anderen Weg. Kurzfristig müssen wir uns vor denjenigen schützen, die uns bereits hassen. Das bedeutet verstärkte Sicherheitsmassnahmen und bessere Nachrichtendienste. Im März schlug ich Kongressmitgliedern vor, dass wir jegliche Mittel für «Star Wars» verweigern sollten, bis die Regierung und die Verwaltung zeigen könne, dass sie alle möglichen Nachforschungen anstellen, um Massenvernichtungswaffen, die heimlich in unser Land gebracht werden (eine wesentlich grössere Bedrohung als Interkontinentalraketen), aufzuspüren und abzufangen. Es können viele Schritte unternommen werden, um unsere Sicherheit zu erhöhen, ohne dabei die Bürgerrechte einzuschränken.

Längerfristig müssen wir jedoch unsere Politik ändern, um zu verhindern, dass wir Furcht und Hass hervorrufen, die neue Terroristen hervorbringen. Wenn wir vom ausländischen Öl unabhängig werden - durch Aufbewahrung, durch einen effizienten Umgang mit Energie, durch Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen und indem wir zu einem umweltverträglichen Transport übergehen -, werden wir in der Lage sein, eine vernünftigere Nahostpolitik zu betreiben.
Die grosse Mehrheit der Araber und Muslime sind gute, friedfertige Menschen. Aber eine genügend grosse Zahl von ihnen haben sich, aus Verzweiflung, Wut und Angst, zuerst Arafat zugewendet und sich jetzt bin Laden angeschlossen, um ihr Elend zu lindern. Herr Präsident, beseitigen Sie die Verzweiflung, geben Sie ihnen etwas Hoffnung, und die Unterstützung für den Terrorismus wird sich in Luft auflösen. Wenn dieser Punkt erreicht ist, wird sich bin Laden dazu gezwungen sehen, den Terrorismus aufzugeben - so wie es auch Arafat getan hat - , oder er wird wie ein gewöhnlicher Krimineller behandelt werden. In beiden Fällen werden er und sein Geld keine Bedrohung mehr darstellen. Wir können Sicherheit haben ... oder Rache. Beides können wir nicht haben.
Wir sollten gut sein anstatt schlecht. Und wenn wir es wären, wer könnte dann gegen uns sein? Wer würde uns hassen? Wer wollte uns bombardieren?
Das ist die Wahrheit, Herr Präsident. Das ist es, was das nordamerikanische Volk hören sollte.


*) Dr. Robert Bowman leitete alle «Star Wars»-Programme unter Präsident Ford und Präsident Carter. Er flog 101 Kampfeinsätze in Vietnam. Er schrieb seine Doktorarbeit in Aeronautik und Nukleartechnologie bei Caltech. Er ist Präsident des Instituts für Weltraum- und Sicherheitsstudien und Vorsitzender Erzbischof der Vereinigten Katholischen Kirche.

Whoa... I did a 'cat /boot/vmlinuz > /dev/audio' and I think I heard God!
Guido Rechsteiner

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Beitrag 27103 [Alter Beitrag12. März 2003 um 20:01]

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Stimme voll zu, leider ist der Herr Bush eine typische ignorante amerikanische Null, die zudem noch dass Gefühl hat, sie sei von Gott gesegnet.

Ich habe kein prinzipiellses Vorurteil gegenüber Amerikanern. Nur ist das politische System und die Gesellschaft so kaputt, dass der Realitätsbezug vielen total abgegangen ist (bzw. sie keine Chance haben, was vernünftiges zu lernen). Und über die Landesgrenze heraus sich für was interessieren ist eh' nicht nötig, da man ja eh' die einzig wahre Gesellschaft auf Erden ist.

Muss ich mal loswerden. Geht mir nämlich recht auf den Keks, was auf der anderen Seite des Teichs abgeht. Ok, überall wollen Politiker wiedergewählt werden. Aber diese unselige Verquickung zwischen Politik und Wirtschaft (und Wirtschaft wiederum als Druckmittel) ist absolut traurig, und dann dieses 1.5 Parteien System...

Sicher müssen wir nicht alle nur frustriert durch die Weltgeschichte schlurfen ob all der Ungerechtigkeit. Aber nur auf die Schnauze hocken auch nicht !

Hätte da einen grossen Wunsch...
Genius

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Beitrag 27112 [Alter Beitrag13. März 2003 um 00:16]

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Man kann dem Brief natürlich in vielen Punkten zustimmen, da er unwiederlegbare Tatsachen wieder gibt.
Dennoch finde ich die Haltung des Autors etwas vermessen. Allein die Annahme durch ein paar Zeilen die Arbeit (Frieden sichern) die tausende von Leuten (welche sich auf einem gleichen Bildungsniveau wie er befinden) versuchen zu machen kann nicht richtig sein.

Ich bin sicher kein verfechter der Bushpolitik und auch mir ist klar das es im amerikanischen System an der ein oder anderen Stelle krankt. Aber tut es dass nicht in jedem? Und sollten nicht gerade wir "Deutschen" etwas vorsichtiger damit sein Kritik an Amerika zu üben?
Wer hat uns vom Hitler-Regime befreit? Amerika. Wer hat uns bei der Wiedervereinigung unterstütz? Amerika, ja genauer war es George Busch Senior.

Naja soviel dazu. Mein Fazit zu diesem Brief ist das er zwar Tatsachen wiederspiegelt und schon in einigen Punkten richtig ansetzt, aber dennoch die ganze Sache etwas zu einfach darstellt und in meinen Augen etwas zu amerika feindlich ist.

Schönen Gruß
Johannes
Achim

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Achim

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Beitrag 27115 [Alter Beitrag13. März 2003 um 03:54]

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Der typisch naive Standpunkt eines Kirchenmannes. Die menschliche Natur lässt sich leider nicht durch fromme Sprüche und Wunschdenken ändern. Natürlich gibt es einen wahren Kern - wie in allen Geschichten, überall auf der Welt.

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Neil

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Neil

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Beitrag 27117 [Alter Beitrag13. März 2003 um 07:52]

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Hi,

man sollte anmerken, das die USa uns nach dem zweiten Weltkrieg nur aufgebaut haben, damit sie einen Standort haben um den bösen Mann aus dem Osten zu bekämpfen.
So gesehen kann man das Nachkriegsdeutschland mit den Bananrepubliken aus dem Brief vergleichen. Wir waren nur Mittel zum Zweck. Jetzt kommt allmählich eine eigene Meinung in Deutschland auf udn schon werden wir mit zu den bösen gezählt.

Habt ihr mal die USA mit dem Irak vergliechen? Das was den Irak so böse macht, ist alles in den USA vorhanden. Ein Kriegstreibender Anführer und Massenvernichtungswaffen.
Wobei die USA die größere Gefahr darstellt. Der Irak kann nur lokal in seiner Region agieren, die USA weltweit.

Gruß

Neil

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Hendrik

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Hendrik

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Beitrag 27119 [Alter Beitrag13. März 2003 um 09:32]

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Nachdem nun gestern die Briten ins Wacken gekommen sind, brauchte man nicht lange auf den nächsten Beschluß des amerik. Kongresses warten:

Heute gelesen im Kölner Stadtanzeiger...Titelseite:

USA
Frittierte Freiheit
von Wolfgang Brüser und Markus Günther

Aus Enttäuschung über das widerborstige Frankreich hat sich nun die einzig verbliebene Weltmachtauf dem Globus die Kochschürze umgelegt und ein gewaltiges Zeichen gesetzt:
Der US-Kongress beschloß offiziell, daß die bisher im Amerika als "French-Fries" bekannten Pommes Frites in "Freedom-Fries" umzubenennen.
"Niemand soll mehr das böse F-Wort in den Mund nehmen müssen, bevor er sich die Fritten in denselben schieben kann", fand der republikanische Abgeordnete Walter Jones aus North Carolina und beantragte den Befreiungsschlag in die Fritteuse....

Was soll man zu dieser Freiheit noch sagen?

Kopfschüttelhendrik

SOL-2

Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer.
Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.

Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher

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Juerg

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Juerg

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Beitrag 27123 [Alter Beitrag13. März 2003 um 13:00]

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Damit mich keiner falsch versteht: Auch ich habe meine Probleme den Cowboy im Weissen Haus ernst zu nehmen, aber:

Mal ganz ehrlich: Seid ihr wirklich ganz sicher dass ihr in Euren Statements hier Eure eigenen Massstäbe ("wissen worum es geht") erfüllt?

These: KEINER hier weis wirklich worum es geht und keiner ist auch nur ansatzweise in der Lage zu beurteilen was wahr ist und was falsch!

Ich halte jede Wette dass keiner hier Informationen aus erster Hand hat, also Vorsicht beim nachsprechen "bequemer" Floskeln ("Blut für Oel" oder "Bush will die Rüstungsindustrie ankurbeln" und ähnlicher Unsinn. Letzteres könnte er billiger haben: Einfach die ganzen Bomben irgendwo in der Wüste abwerfen, kosten keine Leben und braucht trotzdem neue Bomben...)

Die Deutsch/Französische Position ist mindestens so falsch wie die Amerikanische, irgendwo auf halbem Weg wäre doch in Wahrheit die Vernunft zuhause.

Oder hat hier irgend jemand wirklich das Gefühl es diene der Sache wenn man von Anfang an Gewalt als letztes Mittel der Durchsetzung legitimer Forderungen (Massenvernichtungswaffen in den Händen eines Diktators nicht zuzulassen) ausschliesst?
Der einzige Weg den Krieg zu verhindern wäre doch, dass die Abschreckung Hussein zum Einlenken zwingt, und genau das unterläuft doch die Deutsch/Französische Politik, welche von Anfang an Gewalt auch als letztes Mittel kategorisch ausgeschlossen hat.

Die Formel "Amerika ist selber schuld, es hat sich selber zur Zielscheibe gemacht" ist auch etwas arg einfach, es geht hier auch um einen Kulturkampf der seit dem Mittelalter andauert (Westen gegen Orient, Christentum gegen Islam).

Nochmal: Damit unterstütze ich NICHT die derzeitige amerikanische Politik, aber ich rege ein kritisches Hinterfragen der eigenen Statements an. Es sind wohl derzeit alle Parteien ein wenig "neben den Schuhen"...


Herzliche Grüsse


Jürg
bobito

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bobito

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Beitrag 27125 [Alter Beitrag13. März 2003 um 14:36]

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Zitat:
Original geschrieben von Juerg
Die Formel "Amerika ist selber schuld, es hat sich selber zur Zielscheibe gemacht" ist auch etwas arg einfach, es geht hier auch um einen Kulturkampf der seit dem Mittelalter andauert (Westen gegen Orient, Christentum gegen Islam).




Und nicht nur dieser "Glaubenskrieg" dauert an. Siehe übrigens auch "Irland" - Protestanten gegen Katholiken. Es hat sich am im groben gesehen auch sonst noch nicht soviel geändert.

Wir sind eingentlich noch nicht über das feudalherrschaftliche Denken hinaus. Reichtum ist Macht. Die Feudalherren heißen heute allerdings Großkapital und Ölmultis, aber das MAchtgefüge ist genauso strukturiert wie immer. Das einfache Volk schimpft sich zwar "aufgeklärt" ist es aber nur zum Schein. Manchmal erscheint es mir als ob der Segen der Medien, nämlich Information und Aufklärung, sich zum Gegenteil entwickelt hat.

Vor lauter Infos gehen wir in die Knie und machen garnix mehr. Es vergeht doch kaum eine Woche ohne das z.B. im Stern ein neuer Skandal aufgedeckt wird. Und? Passiert was? Geht das Volk auf die Straße? Nein!

Das ist im Großen wie im Kleinen dasselbe. Ich erlebe das genauso im DAeC wie im Berufsleben, wie im Verein, wie in der Verwandschaft. Es geht um die Macht.

Was ist denn der leidige OM-Konfikt? Ein Machtkampf! Einige wenige sind genauestens informiert - haben aber vielleicht auch eine focussierte Denkweise die ihnen den Blick auf den eigenen Nabel verwehrt. Die Medien (hier Foren und Sites) werden zur Information bzw. Desinformation eingesetzt. Und jeder der irgendwas liest muss sich auf den Wahrheitsgehalt verlassen können. Um der Wahrheit nahe zu kommen, müsste man alles sorgfältig lesen und mit System analysieren um Ungereimtheiten und Querverbindungen auf die Spur zu kommen. Das gilt hier genau so wie in der Kommunal-/Lokal-/Weltpolitik.

Der Mensch ist ein sog. "zoon politicon" also ein Herdentier. Und in einer Herde gibt es Leithammel und Mitläufer und alles dazwischen. Isso!

Groetjes
Boris

BTW: In Amerika sind die Fritten hauptsächlich deswegen verboten, weil Georgie glaubt "Akrül Lamid" ein Neffe von Osama ist.

Schrecklich diese Umweltverschmutzung:
Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot!
Achim

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Achim

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Beitrag 27139 [Alter Beitrag13. März 2003 um 18:47]

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Es ist in der Tat so, dass der Wahrheitsgehalt der Information, die 24h täglich auf uns einwirkt, nicht mehr zu überprüfen ist.
"Wir ertrinken in Information und dürsten nach Wissen"
Der einuige Weg, zu einer eigenen Meinung zu gelangen, besteht darin, Verhaltensweisen, Fakten, Gegebenheiten, die nicht manipulierbar sind, z.B. in der eigenen Umgebung, im täglichen Leben, in extremen Situationen, über längere Zeiträume zu analysieren und seine Schlüsse daraus zu ziehen. In vieler Hinsicht widert mich die amerikanische (Un-)Kultur an, aber da der Schwache nicht ohne das Wohlwollen des Starken überleben wird und wir nun mal die Schwachen sind, (und unsere politische Führung nach Kräften bemüht ist, uns klein und schwach zu halten - Stichwort Bundeswehr) gilt meine Solidarität den Amerikanern.

Sie haben meine Großmutter nicht vergewaltigt, sie haben uns von der Naziherrschaft befreit, die Gründe dafür interessieren mich nicht so sehr - sie haben es getan - sie sprengen auch keine Schulkinder in die Luft, ihre staatliche Führung vergewaltigt auch keine Frauen in der Öffentlichkeit (Irak lässt grüssen), man kann in ihrem Land relativ frei und unbehelligt leben. Das sind für mich Gründe genug, mich im Zweifelsfalle auf ihre Seite zu schlagen, wenn man schon zu den Schwachen gehören muss.

Gruß,
Achim

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Jan Trnka

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Beitrag 27141 [Alter Beitrag13. März 2003 um 21:16]

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Die Informationen welche wir jetzt bekommen, bekommen wir damit wir nichts wissen. Die tatsächlichen Informationen bekommen wir häpchen-weise 20 Jahre später. Wir können heute also höchstens ahnen was da vor sich läuft.

/Jan

P.S. es wäre gut die Originalfassung in English anzuhängen, Deutsche übersetzungen neigen manchmal zu Verfälschungen.
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