Doublegene
SP-Schnüffler
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Hallo Zusammen Mich lässt einer meiner Flüge am Samstag nicht so richtig los … Die unten abgebildete Rakete wurde auf einem Aerotech F20 Econojet Single Use Motor gestartet .. Abfluggewicht 440g , Ausgewogener Schwerpunkt ca 1,9 Caliber auf das Booster Rohr bezogen.. Gewicht / Schub - kapp 1:10 Gewichtsverlagerung / Verrutschen der inneren Komponenten weiter in Richtung Heck zum Druckpunkt ausgeschlossen .. Stabilität müsste mit ausbrennen des Motors ja sogar besser werden … Die Rakete ist sauber abgehoben und ca 20-30m stabil geflogen. Danach gefühlt langsamer geworden und hat angefangen langsame Pirouetten zu drehen .. Generell wurde schon viel gemutmaßt und gefachsimpelt … auffällig war das der Motor sehr lange gebrannt hat … also den gesamt Impuls nicht über die nominale Zeit abgegeben hat sondern langsam mit weniger Schub abgebrannt ist ? Nominal wären es 2,8 sec, Zeugen haben berichtet das der Motor sogar am Boden noch einige Zeit vor sich hin gezicht und gebrannt hat … Ich gehe also davon aus das da etwas nicht richtig war und der Schub einfach zu wenig war … eine weitere Theorie von Kollegen war das es über die Transition zu Strömungsablösungen kommen konnte und so nicht genügend druck an den Finnen vorhanden war ?! hier mal die Form der Rakete dieses Bild zur Erleuterung der evt Strömungsablösung .. Motor Kenndaten wer Lust hat und den Flug gesehen hat ..Was meint ihr ? nat auch gerne alle anderen … gerne hier eure Gedanken teilen und fachsimpeln .. vielen dank, grüsse Marco
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Prefect123
Epoxy-Meister
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Zu kleine Fins. Das auf/ausrichtende Moment ist recht klein. Bei hoher Geschwindigkeit funktionierts noch, wird die Rakete langsamer benoetigt es eine hohe Auslenkung der Rakete. Das gepaart mit recht hohem Gewicht in der Spitze und im Heck erzeugtzunaechst ausgepraegtes Pendeln. Sinkt die Geschwindigkeit weiter, so reicht das ausrichtende Moment nicht mehr aus die Drehtraegheit abzufangen.
----- TRA L3 TAP-Member Erste Regel der Fehlersuche: Verschwende keine Zeit, hole einen groesseren Hammer. Bei Facebook fehlt unter dem Eingabefeld “Was machst du gerade?” noch ein weiteres für: “Und was solltest Du eigentlich machen?”.
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Doublegene
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Hallo Mathias
Vielen Dank für deine Anregung und Ausführung. Bin nicht ganz sicher ob du denkst das die Flossen meiner Rakete generell zu Klein geraten sind oder ob du generell beschreibst wie es zu einer „Pirouette“ kommt .
Ich werde versuchen das mal nach zu vollziehen … parallel hat Stefan angefangen mal ein wenig mit meinem CAD Modell im CFM zu spielen .. um der Strömungsabriss Theorie nach zu gehen …
Viele Grüße Marco
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Oliver Arend
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Normalerweise berechnet man das Schub-Gewicht-Verhältnis mit dem Durchschnittsschub, da liegst Du unter 5. 1,9 Kaliber sind bei der schlanken Rakete auch nur ca. 8-9% der Gesamtlänge, also eher zu wenig. Wenn jetzt noch ein zu langsamer Abbrand dazukommt kannst Du bei Windböen oder -scherung schnell Instabilität bekommen. Hat vor langer Zeit jemand beim L3-Versuch in der Schweiz geschafft - langsame Pirouetten mit einer 5,50-m-Rakete in 1000 m Höhe ...
Eventuell führt der hintere Übergang auch dazu, dass die Flossen etwas weniger effektiv sind als in der Theorie.
Oliver
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Cover1987
Raketenbauer
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Eigentlich bin ich in der Konstruktion und weniger in der Simulation gewesen, aber ich habe mich ab und an auch ein bisschen mit FEM und CFD beschäftigt. Ohne es hoch wissenschaftlich zu machen habe ich ein das Modell durch Simflow gejagt. Beim Strömungsaufbau entsteht um die Transition eine "schöne" Umleitung der Strömung von den Flossen weg, ein kurzer swirl und legt sich erst später an die Fins an. Ich denke da kamen einige unglückliche Umstände zusammen.
Geändert von Cover1987 am 23. August 2023 um 08:49
Gruß Stefan
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Doublegene
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Ja danke euch ! Ich denke genau das ist es, es kam so einiges zusammen ! Und ich habe wieder viel gelernt .. Oliver das sind tolle Hinweise ! Manchmal schleicht sich mit der Zeit Fehlwissen ein ! Wird gleich nochmals notiert ! Und Stefan das war auch sehr interessant .. zwar zeigt das von dir gepostete Bild den Zustand in der Beschleunigungsphase (kann natürlich sein das die Ereignisse dort schon zu dem Verhalten geführt hat ) aber selbst wenn sie es mit zB einem größeren Impuls da durch schafft sieht es bei der Max Geschwindigkeit auch nicht ideal aus .. genau das mit dem hinteren Übergang an der Fincan ist deutlich zu sehen das es den Effekt der Finnen durch Verwirbelung und Ablösung schwächt. Das ist mir dann zu heiss mit dem Risiko und ich werde sie nicht mehr fliegen. Da sie ja aber (leider) sehr sanft auf Marxis Shelter Dach gelandet ist kann ich mich wenigstens noch an ihrem Anblick und der tollen Bauphase erfreuen … Viele Grüße Marco
Geändert von Doublegene am 23. August 2023 um 09:37
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Oliver Arend
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Stefan, welche Größe hast Du da geplottet? Geschwindigkeit?
Jetzt würde mich natürlich interessieren wie es ohne Übergang oder mit einem flacheren Übergang aussieht ...
Oliver
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Doublegene
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Das wäre mit Maximal Geschwindigkeit (Simulation F20) 100m/s Grüße Marco
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Doublegene
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So sieht es allerdings zwischendurch in der Beschleunigungsphase aus …
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Doublegene
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Bei einem Modell von Stefan ohne Absatz legt sich die Strömung ab einer gewissen Geschwindigkeit komplett an die Rakete an .. ideal also .. Start Phase : Max Speed : Auch beim Druck verhalten sich die Modelle komplett unterschiedlich … bei meiner sind da ein paar seltsame Dinge zu sehen … (ich bin CFM Laie ;-)) das kann dann Stefan sicher besser erklären …
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