Hallo Leute,

die Hybrid-Motorenszene ist erfreulicherweise in Deutschland wieder im kommen....

Denis stellte auch bisher freundlicherweise sein GSE und Lachgas auf den großen Flugtagen zur Verfügung,
was auch mir bereits mehre gelungene Flüge auf meinem 54mm 28 Inches J-Contail-Motor ermöglichte!

Wenn aber in Zukunft viele Leute Hybrid-Motoren fliegen möchten, könnte es an den Flugtagen zu längeren
Wartezeiten kommen....

Was wir also zukünftig brauchen, sind mehrere Hybrid-GSE bei den Flugtagen vor Ort.
Auf die Verfügbarkeit von Lachgas und geeignete Rampen möchte ich hier nicht näher eingehen, sondern nur
auf die Betankungstechnik.

Vor ein paar Jahren haben wir unsere Hybrid -Raketen noch direkt betankt, also das Ventil an
der Lachgasflasche von Hand geöffnet und wenn der Tank in der Rakete voll war das Ventil an der Flasche wieder von Hand geschlossen......
Das setzte lange druckfeste Betankungsschläuche vorraus, welche aber natürlich immer viel zu kurz waren und wir viel zu nah an der startbereiten Rakete dran waren.... ( siehe Foto meiner FIREBIRD beim RJD-2008)

Davon sind wir aus Sicherheitsgründen jetzt schon lange abgekommen!
Jetzt ist natürlich eine Fern-Be-und- Enttankung von Hybridmotoren standart.

Um mir wieder selbst ein geeignetes GSE zur Betankung meiner Hybridraketen aufzubauen, bin ich auf der
Suche nach geeigneten Magnetventilen für die Betankung mit flüssigem Lachgas und 12V DC Betribsspannung
für den "Feldeinsatz".
Wer hat Tips wo ich so etwas zur fairen Preisen her bekomme...?

Andreas

Mehrere GSE ?!?

Viele Wege führen nach Rom:
Magnetventile sind doof. Teuer, empfindlich und unnötig unberechenbar, weil sie z.B. sehr schnell schließen/öffnen, was nicht benötigt wird und schlimmstenfalls zum "hammering" führen kann.
Die Jungs von DARE benutzen selbst innerhalb der Rakete normale Kugelventile, die per Servo betätigt werden. Da kostet ein 1/4" VA Ventil mit Teflon Dichtung um die € 10 und
ein schönes 50Kg Servo liegt bei € 40.-. Den Abtrieb-Adapter kann man einfach selber drehen und eine Montageplatte ist auch sehr einfach zu fertigen, weil das Servo "on top" schon Gewinde hat.
Teuer sind eigentlich nur die Schläuche mit den nötigen VA-Anschlüssen. Da bin ich mitlerweile bei ca. € 250.- gelandet. 3/8" mit Manometer von der Flasche zu 1/4" auf das erste Kugelventil. Mit VA-Rohrnippeln weiter auf das Zweite (Ablasventil mit Edelstahlsinterdämpfer) und zwischendurch mit T-Stück und per VA/Teflonschlauch auf ein M8x1 Gewinde. Darauf habe ich dann eine ( sehr schwierig zu beschaffende) 3mm VA Schneidringverschraubung für den 3,1xmm Rattworks-Betankungsschlauch. Contrail benutzt ja die Pneumatik Schnellverbinder ähnlich denen von Festo. Die haben aber nur eine ca. 15 bar Zulassung. Auch wenn's funktioniert, ist das m.E. eine technisch eher fahrlässige Lösung, wobei die Hersteller der verwendeten Schläuche diese sicher auch nicht für 50bar halbkryo freigeben würden...

Die Servos betätige ich über eine 2,4ghz RC-Funke. Da die heutigen Empfänger alle eine Failsafefunktion haben, ist das recht sicher.
Da könnte man alternativ sicher auch etwas mit 'nem Arduino und Zigbee/xbee-pro basteln und über eine allgegenwärtige smartphone-app starten ;-)

Derzeit warte ich noch auf die Servos aus China. Wenn die da sind, hab' ich alles zusammen, frickel das auf eine Grundplatte und mach mal ein Foto.

VG Jörg

Geändert von Jörg am 10. November 2014 um 08:14

Jörg, Andy,

Jeder kann natürlich seine GSE nach seinem Gusto und "technische Weltanschauung" bauen und betreiben.

Ich denke es gibt hier im Forum viele sehr versierte Ingeniöre und Studenten die daran Spass haben sollten.

Mein Weg ist anders. Bei der Motorisierung und bei der GSE. Ich will bauen und fliegen. Und Standards einsetzen. Und zwar schnell und kostengünstig (naja in unserem Hobby ist alles sehr relativ).

Das habe ich die letzte 4 Jahren ausreichend demonstriert. Mit meine Contrails und mit meiner GSE. Wir hatten am Anfang Schwierigkeiten mit dem Schlauch, das wurde aber rasch behoben. Jetzt nach fast 100 Hybrid Starts mit der Kombi Contrail/Pratt GSE (mit Magnetventile) kann ich nur staunen wie zuverlässig, beinah Quick & Dirty alles verläuft. Es läuft einfach. Immer.

Nun wie oben gesagt, Jeder soll sich seine Ziele selber festlegen. Wer Interesse hat kann sich anschliessen. Doug Pratt baut gerade neue GSE mit integrierte Kälte Vent-Sensoren (Feedback an der Remote Bedienung) und Cat.5 Verkabelung. Sobald die erste Exemplare verfügbar sind, melde ich mich mit Bilder.

Billig ist es nicht aber es funktioniert sofort und Zuverlässig. Die erste GSE ist schon für eine Dame reserviert :-)

Ich konstruiere zur Zeit ein Ventil, genau für den anwendungsfall. Trockengeschmiert, materialvertraglich und servogesteuert. Ist dann ansich ne plug&play Lösung. Wenn ich n n paar freie Minuten habe gibt's mehr

Zitat:

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Original geschrieben von legranddudu


Wir hatten am Anfang Schwierigkeiten mit dem Schlauch, das wurde aber rasch behoben.

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Daran werde ich mich ewig erinnern

Denis kommt mit einem Hydraulikschlauch und ruft
"eine Deutsche Schlauch, aus der Deutschen Panzerfabrik!"

Danach gab es keine Schlauchprobleme mehr.

Zitat:

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Original geschrieben von Jörg

Die Servos betätige ich über eine 2,4ghz RC-Funke. Da die heutigen Empfänger alle eine Failsafefunktion haben, ist das recht sicher.
Da könnte man alternativ sicher auch etwas mit 'nem Arduino und Zigbee/xbee-pro basteln und über eine allgegenwärtige smartphone-app starten ;-)

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@ Jörg, bitte jetzt nicht falsch verstehen aber genau das wollte ich nicht!!!

Ich halte es da eher wie Denis und verwende gern Standarts, die bereits "Felderprobt" sind und ihre Funktion
vielfach unter Beweis gestellt haben! OK, gegen kleinere Verbesserungen ist natürlich nichts einzuwenden
( z.B. bessere Schläuche) aber mir fehlen einfach die Möglichkeiten das "Fahrrad" komplett neu zu erfinden....

Außerdem fällt mir dabei immer das Zitat von einem sehr geschätzten Vereinskollegen ( Achim) ein, was er mal sehr
treffend so formuliert hat: "Das größte Hindernis des Erfolgs ist das streben nach Perfektion..."

Mich persöhnlich fasziniert die Hybrid-Raketenmotorentechnik seit ca. 10 Jahren als der Österreicher Karl Zechner
seine selbst gebauten Hybrid- Motoren beim RJD vorgestellt hat. Es gab damals vor Ort auch einen tollen Workshop,
den Oli4 mit Karl organisiert hat, auch Neil hatte damals sehr aktiv mitgewirkt und einen tollen Beitrag zur
Hybridtechnik vorgestellt (sowas sollten wir vielleicht beim nächsten RJD noch mal "anschieben...")

Seitdem hat auch mich der Hybridvirus gepackt und ich habe mir mehrere extra lange Hybrid-taugliche Raketen gebaut
mir Lachgas- und Sauerstoff-Flaschen ( wegen der genehmigungsfreien Pyrolosen Zündtechnik) besorgt, und ein einfaches GSE selbst gebaut. Dabei habe ich viele Fehler gemacht und bin in der Praxis einfach nicht mehr weiter gekommen. Halb aus Verzweiflung bin ich dann ausgestiegen und habe dann vor ca. 3 Jahren meine Motortechnik und mein GSE mit allem drum und drann verkauft.....

Dann tauchte plötzlich Denis mit bewährter funktionierender Technik auf und ich habe die Möglichkeit genutzt und
bin wieder eingestiegen... !

Andreas

Zitat:

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Original geschrieben von FabianH

Ich konstruiere zur Zeit ein Ventil, genau für den anwendungsfall. Trockengeschmiert, materialvertraglich und servogesteuert. Ist dann ansich ne plug&play Lösung. Wenn ich n n paar freie Minuten habe gibt's mehr

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Nun mehr:
Die Idee ist ein Ventilstößel der den Ablauf des Betankens abfährt, wobei der Stößel immer von allen Seiten gleich belastet ist um nicht aus dem Ventil zu wandern oder gegen den Antrieb drückt. Dichtungen sind aus PTFE, damit kein Fett benötigt wird, das weggewaschen werden kann. Zur Reinigung und Wartung kann das Teil sehr schnell demontiert werden, ähnlich einem Hydraulik-Ventil.
Es gäbe dann 4 Schaltstellungen:
- Geschlossen
- Betanken
- Geschlossen(bereit zum weitertanken oder enttanken)
- Enttanken

Habe bisher zwei verschiedene Konstruktionen, die ich mal bauen müsste, um zu sehen, welche besser funktioniert. Alternativ zum Servo wäre auch eine Betätigung per Getriebemotor, oder auch vollmechanisch über Bowdenzug möglich.

Da ich leider keine Möglichkeit habe, Dreh- oder Frästeile herzustellen welche die Möglichkeit bieten
mittels Servomotoren Kugelventile anzusteuern bin ich weiterhin auf der Suche nach Lachgasgeeigneten Magnetventilen.

Leider gestalten sich die Rechergen (wie Jörg auch schon festgestellt hat) als seeeeehr schwierig, so
das ich noch nichts wirklich geeignetes gefunden habe...
Hat nicht vielleicht noch jemand einen Tip bei welchem Händler solche "Exoten" zu vertretbaren Preisen zu bekommen sind?
Klar wäre es jetzt relativ einfach ein komplettes getestetes Hybrid-GSE aus den USA zu importieren (Dennis wäre da ganz sicher auch behilflich) aber ich wollte einfach mal wissen ob wir in Deutschland nicht auch solche Ventile herstellen können, zumal es dann keine Probleme mit zoll und metrischen Anschlüssen geben sollte...!?

@ Dennis und Neil was genau verwendet ihr bei euren GSE für Ventile?

@ Jörg und Fabian, wie weit sind eure Bauvortschritte, mit den Servobetriebenen Kugelventilen, was denkt ihr,
habt ihr in absehbarer Zeit "Feldtaugliche" Ergebnisse und wenn ja, würdet ihr eure Entwicklung
zu den Unkosten verkaufen?

Mein Ziel wäre es, bis zum RJD-2015 eine wirklich funktionierende Lösung zu haben...

Andreas

Geändert von Andreas B. am 17. November 2014 um 20:18

Hi,

ich hab zwar mit der ganzen Hybriderei nix am Hut, aber irgendwie verstehe ich den ganzen Ansatz nicht...
Da gibt es doch einen hier, der macht das regelmäßig und erfolgreich.
Bei den vielen Starts, die ich bis jetzt gesehen habe, war zwar manchmal das eine oder andere Problemchen vorhanden, aber die Betankung und deren Ventile hat immer reibungslos funktioniert. ???

Hi Duke,

offenbar habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt...

Mir ist die Technik von Dennis vom Prinzip her natürlich bekannt, deshalb favorisiere
ich auch seine Lösung der Betankung mittels Magnetventil.

Mein "Ansatz" oder bestreben war aber das Magnetventil nicht umständlich aus den
USA zu importieren, sondern einfach von einem Händler um die Ecke oder wenigstens
aus Deutschland zu erwerben.
Ich war davon ausgegangen, das deutsche Ingenierskunst auch ein solches geeignetes
Magnetventil hervorgebracht haben könnte....

Offenbar ist dies aber nicht der Fall !?
Wahrscheinlich fehlt in der Industrie einfach der Bedarf an sowas?

Andreas

Geändert von Andreas B. am 18. November 2014 um 19:05